Kunterbuntes Programm zum Erleben

  05.06.2024 Kinder, Jugend

Kultur Verschiedene Angebote und Workshops lockten am Samstag vor einer Woche viele Familien zum Schulhaus Dorfmatt. Der Kinderkulturtag lud ein, Unbekanntes auszuprobieren und Kreatives zu erstellen.

RAHEL HEGGLIN

Der Wettergott änderte offenbar kurzfristig seine Meinung und liess die Sonne doch noch den ganzen Samstag scheinen. Somit hatten die Verantwortlichen das Glück, den Kinderkulturtag nicht nur im, sondern auch rund um das Schulhaus anzubieten. Dies war ganz nach den Vorstellungen von Andrea Schelbert von der Fachstelle Kultur: «Der Tag wirkt viel lebendiger, wenn er auch im Aussenbereich stattfinden kann.» Sie war zusammen mit Selinay Atmaca von der Fachstelle Kind und Jugend für die Organisation verantwortlich. «Uns geht es vor allem darum, dass die Primarkinder das lokale Angebot kennenlernen. Hinter allen 14 Ateliers steht eine Institution oder ein Verein, welcher auch Kurse anbietet», erklärt Schelbert. So bekamen die Kinder die Möglichkeit, unbeschwert und kostenlos einen Einblick in die verschiedenen Sportarten und Kreativateliers zu bekommen.

Gelungener Start
Bereits um 10 Uhr standen die ersten Familien auf dem Schulhausplatz und informierten sich über das vielfältige Angebot. Unter anderem galt es, in der Parkour-Welt Hindernisse spielerisch zu überwinden, am Stand der Ludothek neue Spiele zu entdecken oder auf der Bühne Theaterluft zu schnuppern. Für einzelne Ateliers gab es eine Altersbeschränkung, oder es brauchte eine Anmeldung. Wie beispielsweise beim Workshop «Graffiti». Dieser wurde von Matthias Setz, alias Smog, geleitet. Seit seinem 15. Lebensjahr ist das Sprayen seine Leidenschaft. Dass sein Workshop erst ab zehn Jahren besuchtwerden durfte, hatte einen simplen Grund: «Für den Druck auf die Spraydosen braucht es Kraft. Das kann für jüngere Kinder noch zu anstrengend sein», so der Rotkreuzer. Geduldig und kompetent gab er den jungen Graffiti-Künstlern Auskunft, wie sie beispielsweise mit der Spraydose einen Strich so sprühen, dass die Farbe nicht verläuft.

Einhörner, Autos und Katzen
Ähnlich geduldig zeigten sich Sabrina Nussbaumer und Irène Meier. Die beiden Fasnachtsschminkerinnen zauberten im Viertelstundentakt bunte, farbige oder wilde Kreationen auf die Gesichter der Kinder. «Das Kinderschminken ist immer ein Renner. In diesem Jahr gehört das Einhorn zu den beliebtesten Sujets», so Nussbaumer. Dazu verriet sie gleich noch ein Geheimnis «Die Allzweckwaffe beim Schminken heisst Glitzer. Damit lässt sich fast jeder Fehler korrigieren.»  Auch wenn die beiden routiniert sind und schon manches Tiergesicht oder Superhelden-Sujet gezeichnet haben, wurden sie doch ab und zu wieder herausgefordert. So wie von dem jungen Buben, der sich ein Auto als Bemalung wünschte.

«Zum Glück haben wir viele Ideen und Farben hier, sodass wir alle Wünsche umsetzen können.» Damit der grosse Andrang an ihrem Stand in einer fairen Reihenfolge ablief, mussten die beiden Schminkerinnen bereits um die Mittagszeit die Kolonne mit Absperrband in die richtige Bahn lenken.

Gestaltung aus dem Herzen
Eine fantasievolle, überdimensionale Kugelbahn entstand im Atelier von Lara Del Tenno und Esther Gerig von ART auf alle Art. An ein grosses Gitter durften die Kinder Kartons oder Schläuche befestigen, die dann als Tunnel für die Kugeln dienten. «Wir arbeiten wo immer möglich eng mit dem lokalen Gewerbe zusammen. Während der letzten fünf Monate haben die Geschäfte für uns diese Utensilien gesammelt», sagt die Kunstschaffende und Kunsttherapeutin Gerig. Neben der Kugelbahn boten sie auch das Atelier «Kunst aus Recycling-Kaffeekapseln» an. «Es geht dabei nicht um Basteln mit Prototyp. Die Kinder lassen sich vom Material und der daraus gemachten Sinneserfahrung leiten und erwecken so die Fantasie. Wir begleiten die Kinder technisch in der Umsetzung ihrer Ideen. Es entsteht dabei immer individuell etwas Neues.»

Alternierender Zweijahres-Rhythmus
Die rege Beteiligung und das fröhliche Gewusel am Kinderkulturtag war Bestätigung, dass die diesjährige Ausgabe ein Erfolg war und die ausgewählten Ateliers und Workshops dem Gusto der Kinder entsprachen. «Wir haben darauf geachtet, ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen, das für alle etwas bietet», sagt Atmaca. Im nächsten Jahr wird es einen Jugendkulturtag geben und in zwei Jahren wieder einen Kinderkulturtag für die sechsbis zwölfjährigen Kinder.

Kinder- oder Jugendkulturtag

Der Kinderkulturtag wird von der Fachstelle Kultur und der Fachstelle Kind und Jugend organisiert.

Er findet im Zweijahres-Rhythmus, alternierend mit dem Jugendkulturtag statt. Die Kinder und Jugendlichen bekommen die Möglichkeit, verschiedene Angebote von lokalen Institutionen und Vereinen kostenlos auszuprobieren.

Verschiedene Verpflegungsstände sorgen für das kulinarische Angebot, sodass auch das gesellige Verweilen nicht zu kurz kommt.


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