30 Jahre Martinspark – eine Erfolgsgeschichte

  04.06.2025 Gesellschaft

Seit drei Jahrzehnten ist der Martinspark eine feste Institution in Baar. Was einst als klassisches Altersheim für rüstige Senioren begann, hat sich stetig weiterentwickelt und ist heute eine moderne Pflegeeinrichtung mit Zukunftsvisionen.

INGRID HIERONYMI

Der Martinspark ist weit mehr als ein Alterszentrum; er ist ein lebendiger Teil der Gemeinde, geprägt von Fürsorge, Entwicklung und Zukunftsdenken. Das ist Grund genug, um den diesjährigen 30. Geburtstag der Institution gebührend zu feiern. Im Jubiläumsjahr stehen die Menschen im Martinspark im Mittelpunkt. «Während des Jahres finden diverse Aktivitäten statt, die den Bewohnenden Freude bereiten und ihrem Wohlbefinden zugutekommen», sagt Sarah Keller, Kommunikationsverantwortliche der Viviva Baar AG, welche die beiden Alterszentren Martinspark und Bahnmatt führt. Das grosse Fest für rund 230 Bewohnende und deren Angehörige erwies sich am vorletzten Samstag als ein Tag voller Genuss und Gemeinschaft, mit festlicher Musik, feinen Menüs und einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm. Gemeindepräsident Walter Lipp war unter den Gästen und bekräftigte in seiner Ansprache, dass Wohnen im Alter dem Gemeinderat ein grosses Anliegen sei. «Es ist nicht einfach, alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen, aber der Martinspark ist ein gutes Beispiel, wie das gelingen kann», sagte Lipp sichtlich erfreut. Auch Rosmarie Müller, Vorstandsmitglied des Vereins Frohes Alter Baar (VFA), der früheren Trägerschaft der Häuser Bahnmatt und Martinspark, überbrachte eine Gratulationsbotschaft und ein Geschenk des VFA, nämlich eine liebevoll geschnitzte Holzbank.

Martinspark im Wandel der Zeit
Bereits bei der Planung des Gebäudes legte Architekt Walter Hertig grossen Wert auf zukunftsorientiertes Denken und Flexibilität. Der Martinspark sollte von Beginn an verschiedene Betreuungsstufen abdecken, von selbständigem Wohnen bis hin zur intensiven Pflege. Mit den Jahren verschob sich die Nachfrage, sodass heute ausschliesslich Pflegeplätze für Menschen mit regelmässigem Unterstützungsbedarf angeboten werden. Auch das einstige Altersheim-Café hat sich gewandelt: Heute ist das «Im Park» ein beliebtes öffentliches Restaurant, bekannt für seine Mittagsmenüs und als Veranstaltungslokal für allerlei Aktivitäten. Seit jeher verfolgt der Martinspark das Ziel, ältere Menschen aktiv ins Gemeindeleben zu integrieren. Das Gebäude selbst und der angrenzende Park schaffen Begegnungsorte, die von Jung und Alt genutzt werden können – ein Konzept, das sich bewährt hat.

Zukunft stellt Bewohnende und Mitarbeitende ins Zentrum
Im Fokus stehen die Menschen, die im Martinspark wohnen. Ihnen ein «Dihei», ein echtes Zuhause, zu bieten, ist das oberste Ziel. Selbstbestimmung, Förderung der Autonomie und individuelle Betreuung sind essenzielle Werte, die den Alltag prägen. Dabei entwickelt sich der Martinspark stets weiter, passt sich den Bedürfnissen seiner Bewohner an und bietet professionelle Pflegeleistungen, die ganzheitlich auf das Wohlbefinden der Menschen ausgerichtet sind.

Die letzten Jahre brachten einige Herausforderungen mit sich, von der Expansion des Betriebs über die anspruchsvollen Covid-Jahre bis hin zum Fachkräftemangel in der Pflege. «Wir begegnen dem mit intensiven und sehr diversen Massnahmen für Mitarbeiterbindung», erläutert Keller. So helfen Weiterbildungen, Schulungen zu Kommunikation und Reflexion, moderne Arbeitszeitmodelle und attraktive Benefits dabei, die Zufriedenheit im Team zu steigern. Die Mitarbeitenden-Umfrage spricht für sich: Über 80 Prozent sind zufrieden, und diese Zufriedenheit trage entscheidend zum Wohlbefinden der Bewohnenden bei, fügt Keller an. Wichtig sei auch, die Zukunftsstrategie stetig bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Im Vordergrund steht vor allem der Ausbau von Wohnen mit Service und von Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige.

Ein rundum zufriedener Bewohner
Der 83-jährige Eugen Erzinger wohnt seit vier Jahren im Martinspark. Das Haus kennt er allerdings bereits seit dem Bau in- und auswendig. Der frühere Inhaber eines Elektrofachgeschäfts durfte seinerzeit Arbeiten im Bereich Elektroinstallation ausführen. «Für mich ist der Martinspark das beste Altersheim im Kanton Zug», ist Erzinger überzeugt. Er sei berufsbedingt viel herumgekommen und habe in viele andere Alterseinrichtungen hineingesehen. «Der riesige Park gleich hinter dem Gebäude ist eine wahre Oase und einzigartig», schwärmt er weiter. Zudem pflegten die Angestellten einen wertschätzenden Umgang mit den Bewohnern. Die liebevolle Betreuung durch das Personal habe ihm über den Verlust seiner Frau, die im Februar im Martinspark verstorben ist, hinweggeholfen.


Besucherfreundlichere Parkplatzbewirtschaftung erwünscht

Besucherparkplätze gibt es im Martinspark keine. Gleich neben dem Park hat es Parkplätze, die der katholischen Kirchgemeinde gehören und von der Gemeinde bewirtschaftet werden. Die Höchstparkdauer beträgt zwei Stunden. Hier werden immer wieder Personen gebüsst, die entweder Angehörige besuchen oder Aktivitäten im Martinspark mitmachen. Dies sorgt für Unmut. Auf die Frage, ob die Höchstparkdauer den meist auch älteren Besuchern zuliebe auf vier Stunden erhöht werden könnte, antwortet die Gemeinde: «Würde die Parkdauer auf dem Parkplatz Kirchmattweg/Asylstrasse verlängert, würde dieser an Attraktivität gewinnen und gegenüber allen anderen Parkplätzen in der Kernzone bevorzugt werden. Er würde vermehrt von Pendlern, Arbeitnehmenden und als privater Parkplatz genutzt. Die Folge wäre eine Dauerbelegung, und keine freien Parkplätze mehr für die ältere Kundschaft.» Es wäre dennoch ein Zeichen von Altersfreundlichkeit, wenn die Gemeinde einmal über eine dynamische Parkzeitregelung beim Martinspark nachdenken würde.


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