Angehörige leisten in der Betreuung unverzichtbare Dienste

  07.05.2025 Gesellschaft

Die Informationsstelle für Altersfragen unterstützt Personen, die Angehörige pflegen und betreuen. Zusammen mit der Pro Senectute, der Spitex, dem Roten Kreuz sowie der Lungenliga hat sie eine Weiterbildung durchgeführt. Das Echo ist durchwegs positiv.

Für die Informationsstelle für Altersfragen falter sind pflegende Angehörige eine wichtige Zielgruppe. Sie hat deshalb eine Weiterbildung initiiert, an der die Pro Senectute Kanton Zug, die Spitex Kanton Zug, das Schweizerische Rote Kreuz Kanton Zug sowie die Lungenliga Zentralschweiz mitgewirkt haben.

Pia Di Giulio, Mitarbeiterin im falter, erklärt: «Die pflegenden Angehörigen leisten eine wichtige Arbeit. Mit der Weiterbildung wollen wir diese unterstützen. Sie trägt dazu bei, das Wissen über pflegerische Grundlagen, rechtliche Aspekte und die Achtsamkeit zu sich selbst zu vertiefen. Ziel ist es, die Qualität der Pflege zu verbessern und den Angehörigen mehr Sicherheit zu geben.»

Die Weiterbildung erfolgte in sechs Modulen: In den Modulen «Finanzen und Rechtliches» sowie «Notfallplan und Pflegeplanung» erfuhren die Angehörigen, wie sie sich absichern können. Weiter wurden Sinn und Zweck eines Notfallplans und einer Pflegeplanung erläutert und über Hilfestellungen in einer Notsituation informiert.

Tipps und Tricks, die das Leben erleichtern
Um die eigenen Grenzen zu kennen und Überlastung zu vermeiden, setzten sich die Teilnehmenden mit der eigenen Person und Rolle auseinander. Sie erhielten Inputs zur Achtsamkeit und zu Entlastungsmöglichkeiten. In Theorie und Praxis wurden Körperpflege und vorbeugende Massnahmen vermittelt. An einer Puppe wurde die Körperpflege lebensecht geübt und aufgezeigt, wie mit Lagerungsmöglichkeiten Wundliegen vermieden werden kann.

In weiteren Modulen wurden Tipps zur Mobilisierung und für rückenschonendes Arbeiten gegeben. Weiter wurden Hilfsmittel, Wohnungsanpassungen und Sicherheitsbehelfe vorgestellt, die das Leben zu Hause erleichtern.

Wiederholung ist geplant
Der Kurs ging im März zu Ende. Pia Di Giulio ist zufrieden mit dem Erreichten: «Die Rückmeldungen von Kursteilnehmenden wie auch der Kursleitungen sind sehr positiv. Wir sind sicher, dass wir die Weiterbildung wieder anbieten werden. Dies wird aber nicht vor dem Jahr 2026 der Fall sein.»

Thomas Kost, Leiter Gesellschaft, Abteilung Soziales / Gesellschaft


«Sie merken, dass sie nicht allein sind»
Stefanie Waldburger ist Leiterin Soziale Dienste bei der Pro Senectute Kanton Zug und Referentin an der Weiterbildung.

Warum ist eine Weiterfür Angehörige sinnvoll?
Angehörige sollen Selbstbefähigung erlangen. Sie können sich Wissen und Fähigkeiten aneignen, um ihre Aufgaben im Alltag besser zu meistern. Sie merken, dass sie nicht allein sind.

Wie können Angehörige profitieren?
Sie werden selbständiger und die Pflege wird professioneller. Sie bekommen Informationen zu Pflegetätigkeiten und Entlastungsangeboten sowie zu finanziellen und rechtlichen Aspekten.

Was wünschen Sie sich für die Angehörigen und ihren Pflegealltag?
Sie sollen lernen können, mit der Pflegesituation umzugehen, und eine Balance für sich selbst finden. Ich wünsche mir, dass pflegende Angehörige wertgeschätzt werden.


«Ich spüre mich wieder besser»

Ursula Sidler hat an der Weiterbildung teilgenommen und wertvolle Erkenntnisse gewonnen.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen im Alltag?
Mein Mann hatte vor drei Jahren einen Schlaganfall mit halbseitiger Lähmung. Er ist in der Mobilität und Bewegung eingeschränkt. Treppen steigen, Transfers und Hilfe beim An- und Ausziehen sind eine Herausforderung. Mein Alltag ist seitdem auf meinen Mann ausgerichtet. Die ständige Präsenzzeit löst manchmal Stress und Nervosität aus.

Warum haben Sie sich für die Weiterbildung angemeldet?
Ich wollte Techniken in der Pflege und Mobilisation kennen lernen und Erfahrungen sammeln. Ich hoffte, Menschen in ähnlicher Situation kennen zu lernen.

Wie haben Sie profitiert?
Ich habe pflegerische Handgriffe kennen gelernt, die uns die Pflege erleichtern. Zudem habe ich gelernt, wie ich die Positionsveränderung vom Bett in den Rollstuhl kräfteschonender machen kann. Ich kenne nun Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern, und weiss, wo ich diese erhalte.

Wie wirkt sich dies auf Ihren Alltag aus?
In den Abläufen habe ich Struktur gewonnen. Ich habe drei Kontakte geknüpft, mit denen ich mich treffe. Ich spüre mich wieder besser und verfüge über mehr Sicherheit. Die Weiterbildung hat mir gezeigt, dass ich mich selbst nicht vergessen darf.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote