Asiatische Hornisse im Kanton Zug

  27.08.2025 Natur/Umwelt

Im August sind erstmals Nester der Asiatischen Hornisse entdeckt worden. Die beiden Nester in Oberwil bei Zug und auf dem Zugerberg wurden von einem Schädlingsbekämpfer entfernt. Im Fokus steht bei der Bekämpfung das Entfernen der Nester.

pd / Die Asiatische Hornisse stammt ursprünglich aus den Regionen zwischen Afghanistan und Ostchina, Indochina und Indonesien. 2004 wurde sie aus Südostasien nach Europa eingeschleppt und gilt hier als gebietsfremde invasive Art. In der Schweiz wurde ihre Präsenz erstmals 2017 im Kanton Jura offiziell bestätigt. Im Kanton Zug wurde 2024 erstmals in Walchwil ein Einzeltier gesichtet. Im August 2025 folgten nun die ersten Nestfunde in Oberwil auf einem Feld und auf dem Zugerberg an einem Gebäude. Beide Nester konnten umgehend von einem Schädlingsbekämpfer entfernt werden.

Gefahr für Honigbienen
Wie alle Hornissen ernährt sich die Asiatische Hornisse von Bienen, Wespen, Fliegen, Schmetterlingen und Spinnen. Ausserdem frisst sie Fleischstückchen von Tierkadavern oder von frei zugänglichen Lebensmitteln. Je häufiger die Asiatische Hornisse vorkommt, desto eher kann sie für Honigbienen, die ihre Hauptbeute darstellen, und für die Imkerei zum Problem werden. Insbesondere Ende Sommer, wenn das Nahrungsangebot an Wildbienen und anderen Insekten knapper wird, ernähren sich Asiatische Hornissen verstärkt von Honigbienen. Die Imkerinnen und Imker im Kanton Zug wurden vom kantonalen Bieneninspektor Hermann Villiger über die aktuelle Lage informiert. Für den Menschen stellt das Gift der Asiatischen Hornisse kein grösseres Risiko dar als das ihrer europäischen Verwandten.

Beobachtungen melden
Nach heutigem Wissensstand ist das Entfernen von Nestern die effizienteste Bekämpfungsmethode. Auch wenn eine Ausrottung nicht möglich ist, kann die Hornissenpopulation wenigstens eingedämmt werden. Die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse erfolgt in Zusammenarbeit mit den Zuger Imkerinnen und Imkern. Beobachtungen der Asiatischen Hornisse können von der Bevölkerung online gemeldet werden (www.asiatischehornisse.ch). Im Formular sind Datum, Uhrzeit, Ort und Umgebung des Fundes zu melden. So kann die Suche nach Nestern oder deren Bekämpfungen zeitnah eingeleitet werden.


Umwelttipp

Asiatische Hornisse im Anflug

Hornissen waren lange Zeit zu Unrecht in Verruf. Doch immer mehr wird ihre Schönheit bewundert und ihre wichtige Rolle im natürlichen Ökosystem erkannt und geschätzt. Nun kriegt sie aber Besuch von ihrer «Cousine», der Asiatischen Hornisse. Man würde sie gerne wieder ausladen, nur haben es invasive Neobiota so an sich, dass sie sich rasch vermehren und verbreiten können. An der Asiatischen Hornisse ist besonders problematisch, dass einheimische Insekten praktisch wehrlos sind gegen ihre spezialisierte Jagdtechnik. In Oberwil ZG wurde kürzlich ein Nest entdeckt und rechtzeitig vernichtet, bevor die Königin überwintern konnte. Damit solche Funde gelingen, sind Meldungen aus der Bevölkerung entscheidend. Halten Sie die Augen offen und melden Sie Beobachtungen von invasiven Arten wie der Asiatischen Hornisse, dem Japankäfer oder der Asiatischen Tigermücke!


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