Baar hat einmal mehr etwas Einzigartiges

  18.06.2025 Schule/Musikschule

Panzersperren gibt es in der Schweiz immer noch sehr viele. Diejenige in Baar ist speziell: Sie ist die letzte, deren Bau die Armee noch beendete.

MARCO MOROSOLI

Der Sieger beim ersten Doku-Zug-Schreib wettbewerb heisst Flurin Baumann. Er schrieb eine 95 Seiten umfassende Matura-Arbeit über die Panzersperren in der Nähe des Islisberg im Nordwesten der Gemeinde Baar. Wohnhaft ist er in Kappel am Albis und besuchte die Kantonsschule Zug.

Im Rahmen seiner Recherchen zur in der Rathausschür in Baar ausgezeichneten Arbeit «Von der Landesverteidigung zum Naturschutz – die Geschichte der jüngsten Panzersperre der Schweiz beim Islisberg» ergab, dass das an der Grenze zwischen den Kantonen Zug und Zürich gelegene Sperrwerk im Frühjahr 1990 fertiggestellt war. Es war die letzte ihrer Art in der Schweiz.

Auf einem weiteren Dokument, welches der Autor der Matura-Arbeit im Anhang präsentiert, steht, dass das Bauprogramm damals aus politischen wie auch aus Kreditgründen gestoppt wurde: «Der Kalte Krieg war vorbei.» Auch die Berliner Mauer war Geschichte. Die Informationsbeschaffung sei eine Geduldsprobe gewesen. Gewisse Antworten habe er erst nach sechs Wochen erhalten. Baumann sagt denn auch: «Die Arbeit war in einem halben Jahr fertig.» Das Errichten der «Drachenzähne» oder «Toblerone-Blöcke» war noch verhältnismässig einfach. Deren Entfernung hingegen – ein solcher Block ist rund neun Tonnen schwer – ist ungleich schwieriger. Die Schweizer Armee wollte die Relikte des Kalten Krieges so schnell wie möglich loswerden. Jetzt kommt der Naturschutz ins Spiel.

Die Panzersperren sind heute Rückzugsort für Tiere aller Art
Der Schweizer Naturschutz konnte im Gebiet Islisberg (Gemeinde Baar) rund 5’000 Quadratmeter Sperrfläche zu einem vertretbaren Preis erstehen und sie in Hecken verwandeln. Diese bieten vielen Tieren einen sicheren Lebensraum. Im Sommer ist die Hecke entlang der Strasse von Baar nach Kappel am Albis so stark bewachsen, dass die Panzerhindernisse praktisch nicht mehr sichtbar sind.

Einen dritten Platz erreichte der Baarer Kantonsschüler Julian Dürr mit der Arbeit «Vom Hole-in-one zum Double Bogey – Vorstellungen vom Golfsport und konkreten Golfprojekten in der Geschichte des Kantons Zug». Während der Preisveranstaltung weilte Dürr im Ausland.

Die Veranstalter des Prix-Doku Zug hoffen, dass die Zahl der eingereichten Arbeiten im nächsten Jahr höher ist als bei der Premiere. Zwingend ist ein Zuger Bezug.


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