Baarer Hauskehricht geht in den Untergrund

  10.09.2025 Natur/Umwelt

Umwelt Der Zweckverband der Zuger Einwohnergemeinden für die Bewirtschaftung von Abfällen, kurz Zeba, wurde 1995 gegründet, um die Abfallwirtschaft im ganzen Kanton unter ein gemeinsames Dach zu bringen. 2018 haben die im Zeba vereinten Gemeinden die Umstellung auf Unterflurcontainer (UFC) beschlossen. Das ganze Kantonsgebiet soll bis im Jahre 2030 erschlossen werden.

ERNST BÜRGE

In Baar hat die Gemeindeversammlung vom 1. Oktober 2020 einem entsprechenden Bruttokredit von 1,8 Millionen Franken zugestimmt. Damit sollen für die vorgesehenen zirka 170 Anlagen die erforderlichen Baumassnahmen gedeckt werden können. Die UFC werden von der Zeba kostenlos zur Verfügung gestellt. Zudem beteiligt sich diese mit einem Beitrag von 10’000 Franken pro Einwurfsäule an die Baukosten.

Wo werden UFC aufgestellt?
In der Gemeinde Baar soll die Gehdistanz vom Haus bis zur nächsten Einwurfsäule rund 200 Meter betragen, gemäss Bundesgerichtsurteil wären sogar 350 Meter zulässig. Dabei ist vor allem die Zugänglichkeit für die Lastwagen wichtig, die erforderlichen Randbedingungen sind einzuhalten. In der Abteilung Sicherheit / Werkdienst unter Gemeinderat Hans Küng und Abteilungsleiter Christof Gerig ist die in Baar wohnhafte Bauingenieurin Franziska Wirth Projektverantwortliche für die UFC-Anlagen. Sie gab der Baarer Zytig bereitwillig Auskunft über ihre Tätigkeit. «Es ist sehr spannend, die möglichen Standorte zu suchen und mit den Liegenschaftseigentümern zu verhandeln», meinte sie dazu. Anhand geeigneter Webseiten wie «GO Geodaten Online» und «Zugmap» sucht sie Standorte und nimmt mit Liegenschaftsbesitzern Kontakt auf. Diese stellen den Platz unentgeltlich zur Verfügung und müssen keinen Beitrag zu den Erstellungskosten leisten. In vertraglichen Vereinbarungen wird die Nutzung festgehalten. Bei Neubauprojekten mit mehr als 30 Wohnungen ist es für die Bauherren Pflicht, die notwendigen UFC zu integrieren. Für die Grünabfallcontainer haben die Bauherrschaften die Kosten selbst zu tragen. Für den Grünabfall sieht der Zeba keine Änderungen vor. Die Grüngutcontainer bleiben an den bisherigen Standorten jeder Liegenschaft.

Stand der Umsetzung der UFC-Strategie in der Gemeinde Baar
Gemäss heutigem Stand werden bis 2030 etwa 210 UFC benötigt. Für die 40 zusätzlichen UFC zur Gemeindevorlage von 2020 ist ein Nachtragskredit erforderlich. Dieser wird an der Gemeindeversammlung vom 10. Dezember 2025 beantragt. Am 31. Mai 2025 waren in allen Quartieren 92 Anlagen im Betrieb, 47 sind in der Planung und weitere 44 Standorte in Abklärung, ob sie am gewünschten Standort realisiert werden können. Die baulichen Voraussetzungen mit den Randbedingungen müssen eingehalten werden und das Einverständnis der Liegenschaftsbesitzenden muss vorliegen. Bei Stockwerkeigentum ist für die Zustimmung ein qualifiziertes Mehr erforderlich.

Vor- und Nachteile
Eine UFC bietet vor allem Vorteile. Die Entsorgung der offiziellen Gebührensäcke ist sauber, sie können jederzeit in eine Einwurfsäule geworfen werden. Der Sack liegt nicht mehr vor der Haustüre oder in einem offenen Container. Das wöchentliche Einsammeln mit den speziellen Camions ist ruhiger und behindert den Verkehr nur wenig, da nicht bei jeder Liegenschaft angehalten wird. Die UFC werden zudem mindestens einmal jährlich durch den Zeba gereinigt. Eigentlich ist ein längerer Gehweg bis zum UFC der einzige Nachteil. Dies betrifft vor allem ältere Leute, doch da kann Nachbarschaftshilfe viel Unterstützung bieten. Es gibt Beispiele, dass jemand seinen Kehrichtsack vor die Wohnungstüre stellen kann und eine Nachbarin nimmt ihn mit zur UFC. Und bis 2030 gehören die sichtbaren Einwurfsäulen zum gewohnten Bild in der ganzen Gemeinde Baar, respektive im ganzen Kanton Zug.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote