Totalsanierung der Autobahnbrücke

  02.07.2025 Baustellen

Seit dem Frühling wird an der Autobahnüberführung Früeberg strasse – Aberen gearbeitet. Die Sanierung verläuft nach Plan, wie eine Baustellenbesichtigung zeigt.

FRANZ LUSTENBERGER

Ein dunkles Zelt mitten auf der Brücke, darin ein Mann im Schutzanzug. Der Lärm, ähnlich Salven aus einem Maschinengewehr, ist unüberhörbar. Und man fragt sich: Was passiert da eigentlich? Dieser Mann verrichtet derzeit die zentrale Arbeit bei der Brückensanierung. Die alte Betonoberfläche der Fahrbahn wird mit Höchstdruckwasserstrahlen effizient abgetragen. Dieses Verfahren wird dem mechanischen Verfahren mit dem Brechhammer vorgezogen, vor allem bei schwingungsempfindlichen Bauwerken wie eben einer Brücke. Zentimeter um Zentimeter wird der schadhafte Beton abgetragen. «Diese Arbeit ist höchst gefährlich und erfordert die volle Konzentration des Arbeiters», sagt Bauleiter Daniel Speck. Konkret in Zahlen: Das Wasser kommt mit einem Druck von 2’500 bar heraus. Handelsübliche Hochdruckreiniger, wie sie etwa Hausverwaltungen zur Reinigung einsetzen, arbeiten mit einem Druck von rund 150 bar, also 15-mal weniger.

Anschliessend wird der Beton versiegelt und mit Kunststoff abgedichtet, damit kein Wasser in die Brücke eindringen kann.

Die Brücke gehört dem Bund
Zuständig für die Brücke über die Lorze und die Nationalstrasse A14 ist das Bundesamt für Strassen ASTRA. Dieses steht in der Verantwortung und finanziert über den entsprechenden Fonds die nötigen Sanierungsarbeiten.

Mathias Bernhardt, Projektleiter seitens des ASTRA, erklärt, dass der Gesamtzustand der 185 Meter langen Brücke bei der letzten Hauptinspektion im Jahre 2023 als «annehmbar» beurteilt wurde: «Wir haben aber einige Mängel festgestellt.» Sowohl der Brückenbelag wie auch die Abdichtung hätten ihre planmässige Lebensdauer überschritten. Zudem seien die Eisen- und Stahlelemente aufgrund erhöhter Chloridgehalte einer «überdurchschnittlichen Korrosion» ausgesetzt. Die Überführung wurde 1974 gebaut und ist damit mehr als 50 Jahre alt. Bernhardt dazu: «Daher war eine Komplettinstandsetzung erforderlich.» Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 3,1 Millionen Franken.

Sanierung unter Verkehr
Die Sanierung umfasst im Wesentlichen den Abdichtungs- und Belagsersatz, den Umbau der Entwässerung sowie den Ersatz der Fahrbahnübergangskonstruktionen. Mit Letzteren werden Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter aufgefangen, ohne dass der Strassenbelag darunter leidet. Die bestehenden Geländer werden zudem entsprechend den neuen Anforderungen an die Sicherheit erhöht. In Zusammenarbeit mit der Swisscom und der WWZ AG werden Kabelleitungen aus dem Trottoir entfernt und neu unter der Brücke aufgehängt.

Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende November. Die etwas lange Bauzeit erklärt sich gemäss Bernhardt durch die sehr engen Platzverhältnisse und durch die Tatsache, dass unter laufendem Verkehr gearbeitet werden muss. Dennoch versichert er: «Wir sind zeitlich im Plan.»


Sihlbrugg kommt später

In den letzten Jahren hat das ASTRA Belagsersatzarbeiten im Bereich zwischen dem Anschluss Zug und dem Anschluss Baar der Nationalstrasse gemacht. Diese Projekte sind abgeschlossen und der Belag erneuert. In naher Zukunft sind seitens ASTRA keine weiteren Arbeiten im Bereich der Nationalstrassen auf Baarer Boden geplant.

Längerfristig, also in einem Zeithorizont von drei bis vier Jahren, steht das Projekt Sihlbrugg an. Ab dem Ende der Autobahn gehört die Strasse nach wie vor zum Nationalstrassenperimeter. Da es sich um eine Nationalstrasse der Klasse 3 handelt, also eine mit Mischverkehr, wird in diesem Projekt ein grosser Fokus darauf gelegt, die Strasse bezüglich der verschiedenen Verkehrsmittel bis hin vor allem zum Veloverkehr zu optimieren. Aktuell ist die Lage dort nicht optimal.


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