Zukunftstag beim KMU und beim Riesen
19.11.2025 JugendZum Nationalen Zukunftstag werden jeweils am zweiten Donnerstag im November Kinder zum ganztägigen Besuch in einem Unternehmen oder anderen Institutionen eingeladen. Nebst vielen anderen Möglichkeiten besuchte die BaarerZytig heuer die Metzgerei Rogenmoser und die Firma Glen core International AG.
ERNST BÜRGE
Die Metzgerei Rogenmoser wurde 1972 durch Karl und Margrit Rogenmoser gegründet. 2002 übernahm Sohn Christian das Geschäft. Er produziert Fleischwaren im Betrieb an der Marktgasse. Diese gelangen im Laden an der Dorfstrasse und in den beiden Filialen in Hünenberg und in Küssnacht a.R. in den Verkauf. Zurzeit sind 34 Mitarbeitende beschäftigt, davon sechs Lernende in den Bereichen Fleischfachleute aller Fachrichtungen, Fleischfachassistenten in Produktion und Verkauf sowie Detailhandelsfachleute.
Interessierte Kinder beim Metzger
Der Morgen begann für die acht Kinder mit dem Anziehen der geeigneten hygienischen Kleider und Schürzen. Nach der kurzen Betriebsbesichtigung mit Christian Rogenmoser und den Informationen über Fleisch galt es, selber ein Messer in die Hand zu nehmen und kleinere Fleischstücke von Fett zu befreien sowie in Stücke für Voressen zu schneiden. Natürlich bekamen alle schnittfeste Handschuhe, denn Sicherheit war sehr wichtig. Sehr ruhig befolgten alle die Anweisungen, man hörte nur: «Wir sind konzentriert.»
Aktiv in die Produktion eingebunden
Kalbsplätzli mit rohem Speck belegen, eine Brätfüllung dazugeben und das Ganze zu Fleischvögeln wickeln folgte als Nächstes. Am Auftrag, Hamburger selbst zu formen, hatten alle viel Spass. Dass sie diese am Schluss mit nach Hause nehmen konnten, spornte sie erst recht an.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen verschob sich die Gruppe zum Laden an der Dorfstrasse. Hier legten sie Traiteur-, Fleisch- und Käseplatten samt Garnitur ganz kreativ zusammen. Diese konnten sie später den dazugekommenen Eltern präsentieren und durften sie nebst weiteren Geschenken am Schluss mit nach Hause nehmen.
Rogenmoser dankte in seinen Schlussworten allen für ihren Einsatz und den Eltern dafür, dass die Jugendlichen an diesem Tag teilnehmen konnten. «Ich will nicht in erster Linie Nachwuchsförderung betreiben, sondern diesen Kindern zeigen, was alles hinter Fleisch steckt, bis es zu Hause auf den Tisch kommt.» Er fügte noch an, dass sein Betrieb jährlich 65 Tonnen Würste produziert, davon allein für die Baarer Chilbi 3’500 Stück.
Zufrieden verliessen alle das Ladengeschäft und freuten sich darauf, am Abend ihr selbst gestaltetes Plättli daheim mit der Familie geniessen zu können.
Auch Glencore beteiligt sich am Zukunftstag
Die Firma ist eines der weltweit grössten Rohstoffunternehmen. Sie wurde in den 1970er Jahren gegründet und hat global rund 150’000 Mitarbeitende. Davon sind etwa 1’100 am Hauptsitz Baar beschäftigt. Acht Lernende in den Bereichen KV und IT sind in Zusammenarbeit mit bildxzug integriert. Die Angestellten aus über 60 Nationen arbeiten in den Bereichen Finanzen, Verkauf, Kommunikation, Logistik, Engineering, Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Gemeinschaften und Menschenrechte. Überall sollen die gleichen Standards angewendet werden.
Am Zukunftstag nahmen insgesamt 47 Kinder der eigenen Belegschaft teil. Eine Hälfte war englischsprechend, und die anderen hatten Deutsch als Muttersprache. In verschiedenen Gruppen lernten sie einiges über die Arbeit ihrer Eltern.
Im Technikmobil
In einem Workshop erfuhren die Kinder, wo im Alltag Roboter anzutreffen sind und welche Vorteile diese bieten. Sie programmierten die kleinen Ozobot-Roboter. Diese konnten durch Labyrinthe fahren, welche mit Puzzleteilen gelegt worden waren.
Kommunikation
Mitarbeitende stellten sich den Kindern für Interviews zur Verfügung. Eines stellte Fragen, während zwei andere das Geschehen mit Profikameras aufzeichneten. «Das ist mega cool und gefällt uns sehr» war da zu vernehmen. An der Rezeption beim Haupteingang konnten die Kinder üben, wie man Gäste empfängt oder wie man sich als Besucher oder Besucherin korrekt anmeldet. Auch hier spürte man den grossen Eifer der jungen Leute. Berufe raten war ebenfalls ein Thema.
Mit vielen Eindrücken kehrten die Teilnehmenden nach Hause zurück. Der spannende Tag wird wohl noch länger nachhallen und bietet sicher Gelegenheit für viele Gespräche am Esstisch.



