Nur was sich verändert, bleibt erhalten
17.12.2025 GesellschaftDas Pflegezentrum Baar hat ein intensives Jubiläumsjahr hinter sich. Den Abschluss der Festivitäten bildete ein Samichlausmarkt mit kurzen, aber prägnanten Ansprachen von Behördenvertretern.
MARCO MOROSOLI
Zwei Engelchen verteilten am Samstag, 6. Dezember vor dem Pflegezentrum Baar leckeres Gebäck. Die anwesenden Menschen freuten sich über das Geschenk, sodass die beiden in Weiss gekleideten Mädchen ihre edlen Gaben schnell verteilt hatten.
Von diesem Tempo liessen sich die Festrednerinnen und Festredner am offiziellen Festakt «60 Jahre Pflegezentrum Baar» dann auch leiten. Der Präsident des Stiftungsrats Baar, Erich Andermatt, machte den Anfang und sagte: «Wir befinden uns im Schlussspurt eines intensiven Jubiläumsjahres.» Die Institution – in unmittelbarer Nähe des Kantonsspitals Zug in Baar gelegen – verfüge über Strahlkraft und Pioniergeist.
Der zweite Festakt im Dezember 2025 war von den Verantwortlichen als ein Teil einer Klammer gedacht. Bereits am 10. Mai gab es in der Baarer Organisation einen Grund zum Feiern. Der neu gestaltete «Geschützte Garten» für Menschen mit Demenz konnte ab da genutzt werden. Von Mitte Mai bis Ende August gab es zudem eine Jubiläumsfotoausstellung unter dem Titel «Pflege mit Herz» im Eingangsbereich des Pflegezentrums Baar zu sehen. Ihr Thema: Die Gesundheitseinrichtung früher und heute.
Pioniergeist als Konstante
Dass das Pflegezentrum eine bewegte Geschichte hinter sich hat, zeigt eine Fotografie in der offiziellen Druckschrift zum Jubiläum. Darauf abgebildet sind das Chronischkrankenhaus und das Baar Akutspital. Beide Bauten aus der Mitte der 1970er Jahre gibt es nicht mehr. An ihrer Stelle stehen mittlerweile das Kantonsspital Zug in Baar und das Baarer Pflegezentrum. Dieses steht seit 2006 und hat 2016 eine Erweiterung erfahren. Das Kantonsspital ist seit 2008 in Betrieb. Dadurch ist auf engem Raum ein Gesundheitskompetenzzentrum entstanden, das im Kanton Zug einmalig ist. Andermatt erwähnte in diesem Zusammenhang, dass diese Transformation ohne Pioniergeist aller Beteiligten nicht möglich gewesen wäre. Das Leitmotto der Organisation beschrieb er so: «Auf den Lorbeeren ausruhen, das kommt für uns nicht infrage.»
Zusätzliche Herausforderungen
Mit im Boot der Pflegeeinrichtung auf Baarer Boden sitzt seit 1972 auch die Stadt Zug. Derzeit sitzt die Zuger Stadträtin Barbara Gysel im Stiftungsrat. Auch sie betonte in ihrem kurzen Referat, dass in diesem Gesellschaftssegment vieles neu aufzugleisen ist: «Kreativität ist hier wichtig.» Sie erinnerte auch daran, dass durch die höhere Lebenserwartung zusätzliche Herausforderungen anstehen, auch in der Geriatrie. Zu diesem Pflegebereich gehören definitionsgemäss Menschen ab etwa 70 Jahren, vor allem aber Hochbetagte über 80. Viele von ihnen leiden an mehreren Krankheiten gleichzeitig und brauchen eine besonders umfassende Versorgung. Gysel betonte in ihrem Kurzreferat, dass es in diesem Pflegefeld darum gehe, dass ältere Menschen so lange wie möglich ihr Tun und Lassen selbständig bewirtschaften können. In diesem Zusammenhang erwähnte die Stiftungsrätin unter anderem die eigene Wohnung und die Würde.
Weiterer Meilenstein
Gegen Ende des Jahres 2026 erreicht die Stiftung Pflegezentrum Baar einen weiteren Meilenstein: Die Totalsanierung des Hochhauses an der Landhausstrasse 21 soll enden. Dann sind die äusseren Erneuerungen des Gesundheitszentrums abgeschlossen. Jedoch sind auch die inneren Baustellen herausfordernd: Die Personalrekrutierung – es arbeiten rund 200 Menschen für die Stiftung - gestaltet sich weiterhin schwierig. Gemäss dem kurzen Geschichtsrückblick in der Jubiläumsbroschüre «60 Jahre Pflegeheim Baar» sind bei der Inbetriebnahme des Pflegezentrums Pflegekräfte rar gewesen. Physiotherapeuten seien aus den Niederlanden gekommen, und Pflegerinnen habe die Institution in den Philippinen rekrutiert.
Dass die 1965 gegründete Stiftung Pflegeheim Baar in jüngster Zeit Turbulenzen durchlebte, sei hier auch noch erwähnt. Die Geschäftsleitung ist eine völlig andere als zu Beginn der 2020er Jahre. Aber diese Verwerfungen könnten für die noch zu schreibende Zuger Kantonsgeschichte sein. Der Baarer Gemeindepräsident Walter Lipp kennt beim Jubiläum nur den Vorwärtsblick: «Ich bin stolz, dass das Pflegezentrum in Baar ist. Auf weitere 60 Jahre Pflegezentrum Baar»





