Beat Röllin führt die Fröschenzunft ins 80-Jahr-Jubiläum

  18.12.2024 Gesellschaft

Der 7. Dezember ist seit vielen Jahren ein fixes Datum im Zunftjahr. Da wird auch das bestgehütete Geheimnis der Fröschenzunft Ebel gelüftet: Der Zunftmeister für das kommende Jahr wird bekannt gegeben.

ERNST BÜRGE

Doch bevor es so weit war, wurden verschiedene Geschäfte durchberaten. Bei seiner Begrüssung konnte Präsident Oliver Betschart unter den Anwesenden auch die beiden Gemeinderäte Zari Dzaferi und Mark Gustafson begrüssen. Mit Freude verkündete er zudem zwei noch nicht im Jahresprogramm enthaltene Anlässe. Die Narhalla Reichenburg feiert Mitte Februar «50 Jahre Laui- Tüfel» mit einem Brauchtumsumzug, wozu die Frösche eingeladen sind. Und am 27./28. April 2025 kann die Zunft nach 2007 zum zweiten Mal am Zürcher Sechseläuteumzug teilnehmen. Dann wird der Kanton Zug wiederum Ehrengast dieses bekannten Frühlingsfestes sein.

Die Anlässe im Zeichen von 80 Jahren Fröschenzunft
Die Fröschenzunft Ebel ist ebenfalls festfreudig, sie wird am 1. August 80 Jahre jung. Dies soll bereits an der Baarer Fasnacht ausgiebig gefeiert werden. Der Fröschenball vom Freitag, 28. Februar steht ganz im Zeichen dieses Jubiläums. Zum Apéro werden speziell Sponsoren und Gönner eingeladen, und nachher ist die ganze Bevölkerung willkommen zum ausgiebigen Fest mit viel Musik und Tanz. Ganz besonders freut sich die Zunft auf viele kostümierte und besonders maskierte Gäste. Für die Masken ist eine Prämierung mit schönen Preisen angesagt.

Während der ganzen Fasnacht wird es Möglichkeiten geben, auf die Zunft anzustossen und zu gratulieren. Für die Zunftmitglieder wird eine ganz besondere Jubiläums-GV am 3. Mai angerichtet. Das Fest-OK unter Leitung von Marcel I. Schmid ist bereits mit vielen Vorbereitungen beschäftigt.

Wagenbauer müssen umziehen
Für die Fasnachtsumzüge in der Herti Zug und in alt fry Baar werden die Wagenbauer bereits ab Anfang Januar im Einsatz stehen, um ein tolles Sujet zu bauen. Nach 52 Jahren Tätigkeit in der Halle der Firma Zehnder Söhne AG in der Baarermatte, nämlich von 1972 bis 2024, musste ein neuer Ort gefunden werden. So wird das Werken in eine Halle auf der Gulmmatt verlegt. Bauchef Marcel I. Schmid dankte bei dieser Gelegenheit Trudi Zehnder und den bisherigen Gastgebern für ihre langjährige Unterstützung. Für all diese Feste warb die Veranstaltungschefin Doris Jagendorfer um tatkräftige Helferinnen und Helfer.

Neu wurde an diesem Abend über das Budget für das kommende Jahr informiert. Kassier Irène Jost konnte positive Zahlen vorstellen, dies dank vieler bereitwilliger Sponsoren und Gönner. Weiter präsentierte sie eine neue Software, die vor allem die Mitgliederadministration und das Finanzwesen erleichtern wird.

Die Plakette und ein Bier zum Jubiläum
Tatiana Gisler stellte die Jubiläumsplakette vor, die sie zusammen mit ihrem Ehemann Qsi gestaltet hatte: «Auch mit 80 Jahren ist der Frosch noch sportlich aktiv». Es gibt verschiedene Ausführungen, ein Button für fünf, eine Plakette für zwanzig Franken und die Spezialausführung für Gönner. Letztere wurde von fleissigen Helferinnen und Helfern in Handarbeit montiert. Bäckerei-Dorfcafé Inwil ist die Verkaufsstelle.

An allen Zunftanlässen wird zudem ein Baarer Bier mit eigener Etikette ausgeschenkt.

Zari Dzaferi überbrachte die Gratulation des Gemeinderates Baar: «Toll, die Zunft hat einen Plan!» Das sei gut und auch für die Zukunft wichtig.

Der Jubiläumszunftmeister 2025
Nach all diesen Traktanden war nur noch eines wichtig: «Wer wird Zunftmeister?» Markus II. Sidler, Obmann der Altzunftmeister, machte es spannend. Im geheimen Rat hätten sie lange gewürfelt, ob eine Frau oder ein Mann der Zunft vorangehen solle. Jedenfalls soll im Jubiläum eine würdige Person die Zunft repräsentieren. Sie hätten lange gesucht und seien an viele Orte gefahren bis sie fündig geworden seien. Es sei ein Mann, seit Jahren fest mit der Zunft verbunden, er sei weltbekannt, auch in Baar und zudem habe er irgendwelche Fähigkeiten. Dann folgte das erlösende Wort: «Jubiläumszunftmeister ist Beat Röllin!» Der grosse Applaus war jedoch kurz, denn der Erkorene war noch gar nicht anwesend. Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe stand Röllin noch aktiv auf der Theaterbühne in Neuheim.

Erst nachdem der inzwischen eingetroffene Samichlaus über manche Anwesende einiges zu berichten wusste, das den Rainhaldesaal nicht verliess, erschien der designierte Zunftmeister Beat Röllin. Er wurde mit Standing Ovation und grossem Applaus willkommen geheissen, und alle wollten ihm zu dieser Aufgabe gratulieren. Er selber meinte dazu: «Toll, dass ich dieses Amt erhalte und nach der intensiven Theaterzeit nun ausüben darf!» Zuerst wird er mit seiner Gattin Claudia noch einige Ferientage geniessen und anschliessend auch sein Motto verkünden.

Bald neigte sich der Abend dem Ende zu, alle kehrten heim mit der Gewissheit: «Wir haben wieder einen tollen Zunftmeister!»


Beat I. Röllin (53) ist der 63. Zunftmeister der Fröschenzunft Ebel. Sein Grossvater Klemenz Röllin gehörte 1945 zu den Gründern, und sein Vater Clemens I. war der letzte Zunftmeister des 20. Jahrhunderts, sprich im Jahre 1999. Beat ist verheiratet mit Claudia Büsser. Zusammen haben sie drei Töchter, Janine, Nadia und Lilian. Nach dem Tod seines Vaters Clemens I. führte er als Bauer den Hof Rain bis 2017. Jetzt ist er in einem landwirtschaftlichen Maschinenbetrieb tätig. In der Fröschenzunft Ebel ist er seit vielen Jahren Materialverwalter und führte an den Fasnachtsumzügen mit grossem Können die grossen und meist langen Fasnachtswagen der Zunft.


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