Bundesfeier im schönsten Dorf
13.08.2025 GesellschaftDer Platz vor dem Schwesternhaus war am Mittag vom 1. August sehr gut gefüllt, nahezu alle Sitzplätze besetzt. Viele Baarerinnen und Baarer, und auch auswärtige Gäste waren der Einladung des Gemeinderates zur diesjährigen Bundesfeier gefolgt.
ERNST BÜRGE
Die Zuger Alphornbläser-Vereinigung und ein Fahnenschwinger eröffneten mit stimmungsvollen Melodien das Fest zum Nationalfeiertag, bevor Gemeindepräsident Walter Lipp die Anwesenden «im schönsten Dorf der Welt» begrüsste und alle zum Apéro einlud. Freundschaftlich wurde an allen Tischen angestossen und es entwickelten sich rege Gespräche. Auch ein kurzer Regenschauer konnte die gute Laune nicht verderben.
Für Unterhaltung war gesorgt
Reto Herger vom OK des Anlasses führte durch das Programm. Als weiteren musikalischen Beitrag stellte er die Ländlerkapelle Jost Ribary/ René Wicki aus Oberägeri vor. Die Kinder konnten sich auf einer Hüpfburg vergnügen und verschiedene Spielgeräte der Ludothek benutzen. Das «Theater Bubu» mit Clown und dem Kasperli mit seinen Kumpanen sorgte ebenfalls für gute Laune bei Klein und Gross.
Was bedeutet der erste August heute?
Diese Frage beantworteten einige Anwesende spontan. Kurt Zürcher, aufgewachsen in Baar und wohnhaft in Zug, meinte: «Wir haben das Nationalfest schon früher gefeiert mit Musik und Zusammensein. Es ist eine schöne Tradition, dabei zu sein.» Josef Zimmermann fand, es sei heute nicht mehr wie früher. Statt miteinander zu reden, werde zu viel ins Handy geschaut. Darunter müssten auch die traditionellen Vereine leiden. Hier wurde an allen Tischen jedoch recht lebhaft diskutiert, und das Smartphone diente lediglich dazu, Erinnerungsfotos zu knipsen. Felix Bühlmann war hier, um unser Land zu feiern, und hoffte, dass nicht allzu viele Raketen in die Luft gejagt würden.
Im Mittelpunkt: die Ansprache von Landammann Hostettler
Er freute sich sehr, dass er innerhalb weniger Monate bereits zum dritten Mal eine Rede in Baar halten konnte. Mit heiteren Worten sprach Hostettler über das Zusammengehörigkeitsgefühl, das an diesem Tag besonders zum Ausdruck kommt. «Wir dürfen stolz sein auf unsere Schweiz, da steckt aber auch viel harte Arbeit dahinter!» Diese hätten schon unsere Mütter und Väter geleistet mit Schweiss, Engagement und Pioniergeist. Und zur intensiven Arbeit gehöre auch das freiwillige «Chrampfen» vieler bei nicht bezahltem Einsatz in Vereinen, Familien und Nachbarschaft.
Zu den kommenden Regierungsratswahlen meinte er, dass die Auswahl namenstechnisch besonders gelungen sei. Man könne zwischen Andreas, Andy und Andreas auswählen.
Dem Landammann gefiel zudem unsere Art, das Land zu feiern ohne Militärparaden und ohne Feiertage abzuschaffen, um den Staatshaushalt zu sanieren. Dass in unserem Land nicht alles perfekt sei, wisse auch er, und zählte dazu einige Stichworte auf. Doch das Vertrauen in die Institutionen sei hoch und bei Zweifeln und Rissen gäbe es höhere Instanzen, die sich darum kümmern. Die Schweiz sei zudem das Land der Kompromisse. So käme man besser in kleinen Schritten vorwärts als mit Hauruck-Übungen im Zickzack oder erfolglos im Kreise zu drehen.
Er schloss mit der Feststellung, Baar habe einen ausserordentlichen Ruf, gute Feste zu organisieren: «Baar ruft und alle kommen! So soll dieses wunderbare Fest weiter genossen werden.»
Die Landeshymne, gespielt von der Feldmusik Allenwinden und mit allen vier von den Anwesenden gesungenen Strophen, rundete diesen Teil der Feier ab. Bei strahlendem Sonnenschein, weiteren Klängen der Musik vom Berg und der Ländlerkapelle blieben alle noch gerne länger sitzen, bis es galt aufzubrechen und zu Hause weiterzufeiern.