Das Flair des Frühlings spüren
07.05.2025 GesellschaftAlles war angerichtet für einen einladenden «Hallo Frühling». Rund 40 lokale und regionale Aussteller präsentierten Handwerkskunst, Aktivitäten oder verkauften kulinarische Köstlichkeiten. Nur: Die Kundschaft blieb der Veranstaltung eher fern.
RAHEL HEGGLIN
Es war die zweite Ausgabe von «Hallo Frühling» am Samstag, 26. April, organisiert durch die Sparte «Marktwesen» der Gemeinde. Dabei handelt es sich bei der Veranstaltung um mehr als einen Markt. «Es ist ein Zusammenspiel zwischen Markt, Fest und Inspiration. Das Publikum soll eintauchen und sich auf die kommende Jahreszeit einstimmen», erklärte die Organisatorin Mirjam Iten.
Diverses Angebot
Im Bereich der Marktstände ging es darum, ein möglichst breites Sortiment auf den Platz rund um das Schulhaus Marktgasse zu bringen. Dabei gab es einige Vorgaben, nach denen sich die Organisatoren richteten: «Es müssen Produkte und Aktivitäten angeboten werden, die zum Frühling und der Outdoor-Saison passen» Am besten sei es noch, wenn die Ausstellenden aus der Region Zug kämen. Aber es gebe Ausnahmen: «Wir wollen ein breites Sortiment anbieten. Wenn wir beispielsweise noch keinen Verkäufer für Elektro-Scooter haben, gehen wir aktiv auf mögliche Anbieter zu. Gibt es niemanden im Kanton, erweitern wir den Radius und suchen in der näheren Umgebung», so Iten. Viele Ausstellende waren bereits bei der ersten Ausgabe im vergangenen Jahr dabei. So auch Ramona Meier von Marimoart. Die Künstlerin verkaufte unter anderem Glückwunsch-Karten, Kerzen oder Buchzeichen. Von «Hallo Frühling» ist sie begeistert: «Die Stimmung ist so schön, und es macht richtig Spass, auch die Angebote der anderen Ausstellenden anzuschauen und sich inspirieren zu lassen.» So liess sie es sich nicht nehmen, selbst durch die Stände zu schlendern und da und dort einzukaufen. Etwas weniger euphorisch zeigte sich Raffaele Muzzi. An seinem Stand gab es Keimsaate für Biosprossen, Kastanienflocken oder -mehl zu kaufen. Um den Interessierten die Viel falt der Geschmäcker zu demonstrieren, bot er diverse Degustationen an. Mit dem Besucherstrom war er allerdings nicht zufrieden.
Wenige Besuchende
Dies war auch bei anderen Ausstellern gegen Nachmittag immer mehr zu hören. Am Vormittag waren die Temperaturen um die zehn Grad, und damit eher noch kühl. Deshalb hatten viele die Hoffnung, dass es am Nachmittag mehr Leute geben würde. Doch diese Hoffnung blieb unerfüllt. Weshalb die Gäste in diesem Jahr ausblieben, ist nicht klar auszumachen: «War es die kühle Bise am Morgen? Oder waren an diesem Samstag zu viele andere Anlässe wie die Luga, die Beerdigung des Papstes am Fernsehen oder weil der Kanton Zug Gastkanton am Sechseläuten war? Wir haben keine Antwort», sagte Iten. Sie bedauert es sehr, dass die diesjährige Ausgabe nicht mehr Leute anlocken konnte: «Das letzte Jahr war so gut, dass es schwer zu toppen ist. Umso bedauerlicher ist die viel kleinere Besucherzahl in diesem Jahr. Vor allem für die Ausstellenden, welche, wie wir, mit vollem Herzen dabei waren. Für sie und ihren Aufwand ist es sehr schade.»
SolarButterfly mit Verspätung
Etwas unglücklich war auch die Verspätung des SolarButterfly. Dieser hätte bereits am Morgen auf dem Platz sein sollen. Da aber das Elektroauto, welches den Wohnwagen mit grossen Solarflügeln – eben den SolarButterfly – zog, nicht aus dem Zoll in London kam, verzögerte sich die Reise nach Baar. «Wir konnten erst gestern Abend in London losfahren. Um es zu schaffen, sind wir die ganze Nacht durchgefahren», erklärte der Macher des Solargefährtes, Louis Palmer. So fuhr er mit seinem Kollegen Kai Hicks erst gegen 13 Uhr auf dem Schulhausplatz ein und zeigte danach den interessierten Besuchenden seine Erfindung: Ein komplett autarkes Tiny House, dessen 40 Quadratmeter grosse Solarzellen sich auf Knopfdruck ausbreiten. Seit 2022 reist er mit seinem Team um die Welt und macht auf klimafreundliche Lösungen aufmerksam. Die Endstation wird im November an der Weltklimakonferenz in Brasilien sein.
Debriefing angesagt
Um eine nächste Ausgabe von «Hallo Frühling» auf die Beine zu stellen, wird es von den Machern nun als Erstes ein Debriefing zu dieser Ausgabe geben. Grundsätzlich ist der Anlass aber gut verlaufen, so Iten: «Es waren alle Ausstellenden da, und der Anlass präsentierte sich sehr einladend.» Ideen, wie man noch mehr Aufmerksamkeit erreichen kann, hat sie bereits: «Wir müssen auf jeden Fall mehr Werbung machen. In welcher Form, das müssen wir noch diskutieren. Auch ein Aufhänger könnte eine Überlegung sein.»
Diejenigen, welche am Markt waren, konnten sich auf jeden Fall auf den Frühling einstimmen und Inspirationen mitnehmen.