Der «Maronimaa» ist da
25.09.2024 NaturSeit Mitte September steht Ümit Sarigöl wieder mit seinem Maronistand auf dem Rathausplatz. Ein Zeichen, dass der Herbst Einzug hält. Doch das Prachtswetter macht ihm noch etwas zu schaffen.
RAHEL HEGGLIN
Es ist für den «Maronimaa» bereits die fünfte oder sechste Saison auf dem Rathausplatz. «So genau weiss ich es nicht mehr», sagt Sarigöl. Immer Mitte September stellt er an den Wochenenden seinen Maronistand auf. Es ist Leidenschaft und Nebenverdienst. Von Montag bis Freitag arbeitet er als Sanitärfachmann.
Wetter ist entscheidend
Auf sein Business ist er stolz. Er weiss genau: Seine Maroni sind ein Naturprodukt und müssen eine gute Qualität haben. Vor allem auch, weil 96 Prozent seiner Kunden Einheimische sind. «Da kann ich keine schlechten Maroni anbieten. Das würde meinem Ruf und meinem Geschäft schnell schaden.»
Schaden kann ihm aber das Wetter. Einerseits wenn das Klima im Produktionsland nicht günstig war. Dann können die Maroni verwurmt oder schimmelig sein, oder aber die Ernte fällt schwach aus. Andererseits kann ihm das Wetter für den Verkauf in Baar einen Strich durch die Rechnung machen: «Wenn es warm und schön ist, haben die Leute keine Lust auf Maroni.» Dies war an den vergangenen zwei Wochenenden der Fall. Der Verkauf lief bisher schleppend an.
Dank Maroni zur Liebe
Sarigöl lässt sich davon nicht entmutigen. Auch nicht, dass die vergangene Saison nicht rentabel war. «Ich verkaufe seit fünf oder sechs Jahren Maroni. Nun lief eine Saison nicht so gut. Wegen dem gebe ich doch nicht auf.» Es sei schliesslich normal, dass es nicht immer gewinnbringend laufen kann. Die Preise zu erhöhen, kommt für ihn deshalb auch nicht infrage: «Ich habe, seit ich angefangen habe, immer noch die gleichen Preise.»
Einen Antrieb geben ihm auch seine drei Söhne im Alter von zehn, neun und fünf Jahren. Ihre Namen sind im ersten Teil des Firmennamens «Ompar’s Maroni» enthalten. Aber auch eine andere Geschichte hält ihn auf dem Rathausplatz am Maroni verkaufen. Denn so hat er seine Partnerin Heidi Leuthold im Jahr 2021 kennengelernt. «Sie war damals Zivilstandsbeamtin im Rathaus und kam immer wieder vorbei, bei mir Maroni kaufen.» Heute arbeitet Leuthold nicht mehr in Baar, die Liebe zum «Maronimaa» ist aber geblieben.
Weltweite Produktionsländer
Sarigöl verbringt ab Mitte September die Wochenenden tagsüber auf dem Rathausplatz. Die Saison endet üblicherweise am Aschermittwoch. Bis dahin hat er je nach Verlauf 300 Kilo oder mehr Maroni verkauft. Seine Ware bezieht er über einen Händler aus der Zürcher Agglomeration. Dieser liefert hauptsächlich Früchte aus Italien. Es gibt jedoch auch exotischere Länder, die Maroni anbieten. Beispielsweise Chile oder die Türkei. «Im vergangenen Herbst/Winter haben mir die Früchte aus der Türkei die Saison gerettet», erklärt Sarigöl. Denn die italienischen Lieferanten konnten nicht mehr liefern. So musste er auf ein anderes Produktionsland ausweichen. «Die Maroni schmecken auch sehr gut. Aber grundsätzlich möchte ich, wenn es geht, italienische Maroni anbieten.»
Business mit Leidenschaft
Damit die Edelkastanien munden, müssen sie bei rund 600 Grad zirka 25 Minuten geröstet werden. Das Handwerk hat sich der «Maronimaa» selbst beigebracht. Auch die Töpfe und den ganzen Stand hat er selbst gebaut. Es ist ein Geschäft, das ihn mit Freude erfüllt. Zumal er viele Stammgäste hat und sich über jeden Kunden freut. Und auch, dass er auf dem Rathausplatz verkaufen darf, macht ihn glücklich. «Dafür bin ich den Gemeindeverantwortlichen sehr dankbar.»
Wettbewerb
Die Baarer Zytig verlost drei Portionen Maroni à 200 Gramm beim «Maronimaa». Wer eine gewinnen will, beantwortet die folgende Frage bis zum 4. Oktober richtig: Aus welchem Land bezieht der «Maronimaa» die Edelkastanien am liebsten?
Schreiben Sie eine E-Mail mit der richtigen Lösung an info@ baarerzytig.ch. Aus allen richtigen Einsendungen losen wir drei Gewinnerinnen oder Gewinner aus. Diese werden per E-Mail kontaktiert und erfahren, wie sie ihren Gewinn einlösen können. Viel Glück.