Die Open-Air-Krippe leuchtet ins neue Jahr
03.12.2025 KirchlichesJeweils zum 1. Advent wird auf dem Platz zwischen Pfarrhaus und Pfarreiheim eine grosse Krippenlandschaft aufgebaut. Am letzten Samstag wurde sie eingesegnet und ist damit wieder zu bewundern.
FRANZ LUSTENBERGER
25 Kinder des Grundschulunterrichts Blockflöte spielten die bekannte Melodie «Das isch de Stern vo Bethelehem». Es sei der erste Auftritt nach vier Monaten Unterricht, sagte Musiklehrerin Rita Mathis vor Beginn. Punkt 17 Uhr begann die kurze Feier, in deren Zentrum Religionslehrerin Alida Takacs die Geschichte von König Balthasar stellte, der sich in einer alles andere als friedlichen Welt auf die Suche nach einem hellen Stern machte. Und diesen letztlich auch über einem bescheidenen Haus in Bethlehem leuchten sah. Genau so wie der Stern leuchtet der Mond über der Krippenlandschaft und am Baarer Nachthimmel. Als Zeichen für das Engagement für den Frieden erhielten die zahlreichen Kinder einen leuchtenden Stern.
Das Weihnachtsdorf mit seinen gut 30 Häusern ist allabendlich beleuchtet. Dieses ist von der Kirchgemeinde Baar vor einigen Jahren von der Familie Cioffi übernommen worden. Die Kirchgemeinde trägt alle Kosten; den Unterhalt der Häuschen besorgt die Schreinerei der Zuwebe. So sind Dächer für diesen Winter frisch renoviert worden.
Praxiseinstieg in die Berufswelt
«Wir rechnen mit einer Aufbauzeit von rund drei Wochen», sagte Tobias Eymold, Leiter Holz-Werkstatt beim Arbeitsprogramm «Einstieg in die Berufswelt (EiB)», wenige Tage vor der Einsegnung. Er war zusammen mit den drei Jugendlichen Supanki Uthayakumaran, Tyren Brand und Umut Efe Hopan für den Aufbau zuständig. Die Vorbereitung auf die Arbeit vor Ort, und damit die Instruktion seien ganz wichtig, denn jedes Jahr sind neue Jugendliche dabei. Diese würden sich beispielsweise mit Fotos aus dem letzten Jahr auf ihren Job vorbereiten.
Und sie waren seit anfangs November mit Begeisterung dabei – zuerst beim Aufbau der ganzen Landguren, bei der Inbetriebnahme der feinen Mechanik, der gärtnerischen Gestaltung der Krippenlandschaft und zuletzt bei der Beleuchtung. Uthayakumaran dazu: «Die Arbeit an diesem besonderen Ort und mit diesen vielen Kleinigkeiten ist sehr interessant.» Die Jugendlichen würden handwerklich, in Bezug auf die Elektrik und gestalterisch gefordert, betonte Eymold, der nun schon mehrere Jahre mit dabei ist. Die drei Jugendlichen sagten unisono: «Das ist eine sehr gute Arbeit.» Und man möchte ergänzen – ein sinnvoller Spass für die Jugendlichen. Zur Freude der Baarer Bevölkerung ist das geschäftige Krippendorf noch bis sicher zum Dreikönigstag am 6. Januar zu bestaunen. Das ist länger als die allermeisten Christbäume in den Wohnstuben stehen bleiben. Der Wunsch nach Frieden geht – so die Botschaft der Open-Air-Krippe – über die Festtage hinaus.
EiB konkret
Das Programm «Einstieg in die Berufswelt» (EiB) ist ein Arbeits- und Bildungsprogramm für Lehrstellen suchende Jugendliche und junge Erwachsene im Kanton Zug, die nach der Schule keinen beruflichen Einstieg gefunden oder eine begonnene Ausbildung vorzeitig abgebrochen haben. Das EiB wird im Auftrag des Vereins für Arbeitsmarktmassnahmen Zug (VAM) durch die ABC Integration GmbH durchgeführt. Das Programm besteht aus den drei Bereichen Arbeit, Bildung und Coaching. Zusätzlich sammeln die Teilnehmenden Erfahrungen mit Schnuppertagen und Praktika in verschiedenen Berufen. Das Programm setzt auch auf die positive Motivation aller: «Mit Ihrem Willen sowie Engagement und unserer Unterstützung finden Sie bestimmt die passende Lösung!»



