Ein neues Pfarreizentrum für rund 23 Millionen Franken

  02.07.2025 Gesellschaft

Das Neubauprojekt bei der Kirche St. Martin hat die erste Hürde genommen. Die Baarer Katholikinnen und Katholiken stimmten am Montag letzter Woche einem Planungskredit grossmehrheitlich zu.

FRANZ LUSTENBERGER

Das jetzige Pfarreiheim St. Martin ist in die Jahre gekommen; es entspricht nicht mehr den aktuellen und zukünftigen Anforderungen. Die Idee der Sanierung wurde vor fünf Jahren abgebrochen. Und jetzt, im Juni 2025 ist die Kirchgemeine Baar einen Schritt weiter. Der Planungsperimeter wurde um das Grundstück mit dem Pfarrhaus, um den bestehenden Parkplatz und um die dazugehörigen Strassenabschnitte erweitert. Er umfasst insgesamt 6’397 Quadratmeter; davon sind 1’700 Quadratmeter Strassenraum.

Raumprogramm mit Wohnungen
Im Sommer wird der Wettbewerb ausgeschrieben; Architekten und Planerteams können sich aber nicht frei austoben. Der Kirchenrat hat ein Raumprogramm für das neue Pfarreizentrum, für die Verwaltung der Pfarrei und der Kirchgemeinde sowie die Wohnnutzung vorgegeben. Im neuen Pfarreizentrum sind es etwa ein Saal, Gruppenräume, ein Jugendtreff und ein Kinderhort. Im Wohnbereich sollen mindestens sechs Wohnungen, davon zwei für Notfälle, errichtet werden. Zum Programm gehören ebenfalls Räume für die Verwaltung und den kirchlichen Sozialdienst. Zwingend vorgesehen ist der Ersatz der jetzigen oberirdischen Parkplätze in einer Tiefgarage. Eine zentrale Vorgabe betrifft auch das «Preisschild» – Bauchef Peter Langenegger nannte einen Kostenrahmen von 23 Millionen Franken, plus/minus 25 Prozent.

Das neue Zentrum befindet sich in der Kernzone; entsprechend erwartet der Kirchenrat architektonisch-gestalterisch überzeugende Projekte, die auf die denkmalgeschützte Pfarrkirche Rücksicht nehmen müssen. Der Strassenraum soll als Begegnungszone ausgestaltet werden. Der Pfarrhausgarten soll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Und zuletzt: Die Freiraumgestaltung soll einen positiven Beitrag zur Biodiversität leisten.

Austausch mit den Nachbarn
Nach Voten aus der Versammlung sicherte Bauvorstand Langenegger zu, dass die unmittelbare Nachbarschaft in die weitere Planung einbezogen wird. Auf der Basis des Siegerprojektes im Wettbewerb wird im nächsten Jahr ein Richtprojekt erarbeitet, welches die Grundlage für den ordentlichen Bebauungsplan bildet. Letzterer muss von der Einwohnergemeinde genehmigt werden. Der Kirchenrat rechnet mit dem Baubeginn einer ersten Etappe gegen Ende des Jahrzehnts und mit der Fertigstellung in den Jahren 2033 oder 2034.

Nicht zum Planungsperimeter gehört die Wiese zwischen Pfarrhaus und Altersheim Martinspark. Diese Wiese im Eigentum der Kirchgemeinde, der ehemalige Friedhof, ist Gegenstand einer weiteren Planung, an der auch die Einwohnergemeinde beteiligt ist. «Ein sensibles Gelände», wie der ehemalige Kirchenratspräsident Ernst Bürge bemerkte.

Rechnung 24 und Blatten
Die 76 Stimmberechtigten genehmigen den Verwaltungsbericht und die Jahresrechnung 2024, die erstmals von Andrea Middel präsentiert wurde. Sie konnte einen Überschuss von 2,02 Millionen Franken erläutern. 1,6 Millionen Franken werden als Reserve für bevorstehende bauliche Investitionsvorhaben zurückgelegt. Je 100’000 Franken werden für zusätzliche wohltätige und gemeinnützige Projekte im In- und Ausland eingesetzt. In diesem Zusammenhang orientierte Präsident Thomas Inglin über eine Unterstützung der Gemeinde Blatten im Lötschental. Alle Kirchgemeinden im Kanton Zug haben zusammen den Betrag von einer Million Franken gesprochen – für ein konkretes Projekt im Bereich der Seelsorge und der Kirche. Inglin: «Wir sind deswegen im Austausch mit dem Kirchenratspräsidenten von Blatten.»

Weiter informierte der Präsident, dass das Personalreglement derzeit überarbeitet wird. Die entsprechende Vorlage soll im Dezember der Kirchgemeindeversammlung vorgelegt werden. Im Weiteren wird im Dezember ein neuer Kirchenrat oder eine neue Kirchenrätin zu wählen sein. Edith Bieri-Schmid, die Vertreterin der Pfarrei Allenwinden, tritt per Ende Jahr zurück. Und noch ein letzter Ausblick – im Jahre 2026 ist es 600 Jahre her, dass die Zugerinnen und Zuger zum ersten Mal nach Einsiedeln gepilgert sind. Das älteste Dokument, welches die Landeswallfahrt als Zuger Tradition erwähnt, stammt jedenfalls aus dem Jahre 1426. Für die Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Jubiläum wurden 50’000 Franken zurückgestellt.


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