Ein Paradies für Katzenliebhaber
06.11.2024 GesellschaftAm vergangenen Wochenende öffnete die Waldmannhalle erstmals seit einem Jahrzehnt erneut ihre Türen für die internationale Katzenausstellung. Dabei präsentierten sich an beiden Tagen über 120 Tiere dem Publikum.
RAHEL HEGGLIN
Bevor die 122 Rassen- und Hauskatzen am Samstag in die Ausstellungshalle durften, mussten sie einen Gesundheitscheck durch den Tierarzt Stefan Schellenberg bestehen. Dabei zeigte sich, dass ein Tier eine schwere Zahnfleischentzündung hatte und von der Ausstellung ausgeschlossen werden musste. «Diese Katze haben wir unverzüglich in die Quarantäne geschickt. Es geht bei den Untersuchungen auch darum, dass die Katzen keine ansteckenden Krankheiten wie Katzenschnupfen oder Flöhe haben», erklärte Schellenberg, der in der Tierklinik Aarau West arbeitet.
«Zudem kontrollierte das kantonale Veterinäramt den Ausstellungsbereich, damit das Wohl der Tiere auch in den Gehegen gewährleistet war und die geltenden Tierschutzvorschriften eingehalten werden», sagte Anita Truttmann, die OK-Präsidentin der Ausstellung. Unter anderem musste gewährleistet sein, dass mindestens ein Drittel des Geheges abgedeckt war, damit sich die Tiere zurückziehen konnten. Den Besuchenden boten sich so immer noch genügend Möglichkeiten, die Katzen und ihre Eigenheiten zu bestaunen.
Vielfalt der Rassen und Charaktere
Viele Aussteller hatten die Gehege mit weichen Kissen, Spielzeug oder Katzenhöhlen ausgestattet. Während einige Tiere den Rummel um sie herum mit Gelassenheit ignorierten und friedlich schlummerten, zeigten sich andere lebhaft und neugierig. Der Verkauf und Kauf von Katzen waren an der Ausstellung untersagt. Jedoch konnten Interessierte mit den Züchtern ins Gespräch kommen und sich so für einen möglichen zukünftigen Kauf informieren.
Die Ausstellung zog nicht nur Züchter aus der Schweiz an, sondern auch aus dem Ausland. Beispielsweise aus den Niederlanden, Polen oder Deutschland. Einer davon war René Hodel aus dem deutschen Waldshut. Er hatte drei Ägyptische Mau-Katzen dabei, die er in zwei Gehegen präsentierte. Stets war er in Reichweite seiner Tiere und unterhielt sie mit Spielgeräten. Zudem gab er Auskunft über die Haltung und Charaktereigenschaften dieser Rasse. Die Ausstellung diente aber nicht nur dazu, mit den Besuchenden in Austausch zu kommen, sondern auch, um die Katzen bewerten zu lassen.
Die perfekte Samtpfote
Zwei Richter und eine Richterin beurteilten die Katzen auf verschiedene Merkmale. «Wir achten auf die korrekten Proportionen des Körpers oder wie die Ohren und Augen aussehen», erklärte die internationale FIFe-Richterin Anna Paloluoma (FIFe = internationale Dachorganisation der Katzenzuchtverbände). Sie ist aus den Niederlanden angereist und übt das Amt der Richterin schon über zwanzig Jahre aus. Deshalb fällt es ihr auch nicht schwer, die perfekte Katze zu finden. Diese «Best-in-Shows» fanden in verschiedenen Kategorien statt und wurden von einer Vielzahl der Ausstellungsbesuchenden verfolgt. Unter anderem wurden die besten Schweizer Katzen in den Unterkategorien «Erwachsene», «Jungtier» oder «Hauskatze» erkoren. Zu gewinnen gab es ein Katzenbett sowie Futter, und natürlich die Auszeichnung. Diese kann für Züchter wertvoll sein.
Paradies für Katzenliebhaber
Neben den ausgestellten Rassenund Hauskatzen bot die Ausstellung auch eine Vielzahl an Verkaufsständen, die alles rund um die Katze anboten. Von Spielzeug über Kratzbäume, Pflegeprodukte bis hin zu exklusiven Naturprodukten und Tinkturen.
Erfolgsstandort mit Tradition
Baar ist bei den Organisatoren der internationalen Katzenausstellung beliebt. «Und auch in diesem Jahr sieht es sehr gut aus», sagte Truttmann.
Sie ist nicht nur das organisatorische Herzstück der Ausstallung, sondern auch Präsidentin des Vereins Katzenfreunde Luzern und Zentralschweiz. Dieser setzt sich hauptsächlich für die Vermittlung heimatloser Katzen und den Schutz gefährdeter Tiere ein.