Die Ludothek feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Um diesen Geburtstag zu feiern, hat sich das Team etwas Besonderes einfallen lassen: Jeden Monat gibt es eine Jubiläumsaktivität. Den Auftakt machte am Mittwochnachmittag der Magier Jovi.

RAHEL HEGGLIN

Während zwei Shows verzauberte er die jungen Gäste in der Rathaus-Schüür. Die erste Vorstellung startete um 13.30 Uhr, die zweite um 15 Uhr. Das Programm blieb dabei das gleiche. Da die Lokalität nicht Unmengen an Plätzen zur Verfügung hat, brauchte es eine Anmeldung. «Beide Shows sind mit 50 Personen sehr gut besucht», erklärt Renate Stadelmann, Leiterin der Ludothek. Die Wahl des Zauberers hat sie aufgrund einer Bauchentscheidung getroffen, eine Empfehlung für Jovi hatte sie nicht. Doch ihr Gefühl täuschte sie nicht; die Show wurde zum Erfolg.

Interaktion mit Publikum
Pünktlich startete der Magier mit der ersten Vorstellung und zog die Kinderschar von Beginn weg in seinen Bann. Nachdem er einen Ballon verschlang, aus seinem Portemonnaie Flammen loderten und er ein leeres Buch mit farbigen Zeichnungen füllte, durfte das erste Kind zu ihm auf die Bühne. Es war die neunjährige Lola. Sie assistierte dem Zauberer und liess so kleine Plüsch-Hasen verschwinden oder vermehrte sie auf magische Weise. Aus einem Hasen wurden plötzlich sechs. Das Staunen im Publikum war hör- und sichtbar.

Im weiteren Programm löste Jovi einen Zauberwürfel, zauberte Tücher aus Pullovern hervor oder liess einen Barhocker durch die Rathaus-Schüür schweben. Mit dem Abschlusstrick versüsste er den kleinen Gästen definitiv den Nachmittag: In eine Pfanne gab er Papierschnitzel und Feuerzeugbenzin, zündete das Ganze an, sprach dazu einen Zauberspruch und oha: die ganze Schale war voller Sugus.

Viele kleine Superhelden
Von diesen durfte jeder zum Abschluss eines nehmen. Jovi erklärte kurz vorher noch, welche Macht die einzelnen Farben haben: Dank dem gelben könne man durchsichtig werden, dank dem roten schnell rennen und dank dem grünen ist man bärenstark. Voller Magie im Mund und mit den besten Voraussetzungen für einen Superhelden-Nachmittag, entliess er die Gruppe aus der ersten Vorstellung. Nach einer guten Dreiviertelstunde wiederholte er die Show und brachte wiederum die Kinder zum Staunen.

Grosses Sortiment
Mit den Vorstellungen waren auch Stadelmann und ihre Stellvertreterin Silvia Merz zufrieden. Stadelmann gehört seit mehr als 15 Jahren zum Ludothek-Team und ist somit die Dienstälteste. Sie kennt die Anfänge der Ludothek: «Das Sortiment begann mit bescheidenen 500 bis 600 Artikeln und in kleinen Räumlichkeiten. Das Angebot war damals nicht gross bekannt.» Dies änderte sich mit dem Umzug ins neue Gemeindehaus vor zwanzig Jahren. Mit der einhergehenden zentralen Lage hat sich die Ludothek stark in der Bevölkerung etabliert. Heute umfasst das Sortiment rund 2’870 Artikel. Von Spielen und Puzzles bis hin zu Playmobil, das besonders beliebt ist.

«Durchschnittlich haben wir etwa 1’000 Artikel ausgeliehen. Dies ermöglicht es, die Preise niedrig zu halten. Zudem werden wir stark von der Gemeinde unterstützt», so Stadelmann und ergänzt: «Wir haben keine Mitgliederbeiträge. Stattdessen zahlen unsere Kunden nur für das, was sie ausleihen. Entweder einzeln oder über ein Jahresabonnement.» Das Team achtet darauf, durch regelmässige Neuanschaffungen das Angebot aktuell zu halten und ungenutzte oder beschädigte Artikel auszusortieren.

Wichtiger Begegnungsort
So konnten sie im vergangenen Jahr 830 aktive Kunden zählen. Dazu gehören Personen, die mindestens einmal etwas innerhalb des Jahres ausgeliehen haben.

Die Ludothek ist mehr als nur ein Spielzeugverleih. Es ist ein Ort der Begegnung, ein Raum für gemeinschaftliches Erleben und ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde. «Unsere Arbeit lebt davon, sich immer wieder den Bedürfnissen der Menschen anzupassen», sagt die Leiterin. Für die Geburtstagsaktivität im Februar lädt das Ludothek-Team in seine Räumlichkeiten ein. Dort gibt es im ganzen Februar zwei Puzzletische mit Eigenkreationen.