Erneuter Anstieg der Lernendenzahlen im Kanton Zug
27.08.2025 JugendÜber 1’200 Jugendliche starteten diesen August ihre Berufslehre in einem der rund 1’400 Zuger Lehrbetriebe. Damit bleibt die berufliche Grundbildung bei Zuger Jugendlichen die häufigste Wahl nach Ende der obligatorischen Schulzeit.
pd / In den ersten Augustwochen haben im Kanton Zug 1’239 Jugendliche ihre Berufslehre begonnen. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr (1’215 neue Lehrverträge) leicht höher. 93 Prozent von ihnen haben sich für eine Lehre mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis EFZ entschieden, 7 Prozent absolvieren eine 2-jährige Attestlehre EBA. Die Liste der beliebtesten Lehrberufe führen bei den jungen Frauen Kauffrau EFZ, Fachfrau Gesundheit EFZ und Fachfrau Betreuung EFZ an. Junge Männer starten am häufigsten in die Lehrberufe Kaufmann EFZ, Informatiker EFZ und Detailhandelsfachmann EFZ. Insgesamt haben sich 12 Prozent für eine lehrbegleitende Berufsmatura entschieden.
Kantonale Abschlussfeier
Im Juli durften im Kanton Zug 1’074 junge Berufsleute ihr eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ oder eidgenössisches Berufsattest EBA in Empfang nehmen. Erstmals fanden zwei kantonale Abschlussfeiern statt, beide in der Aegerihalle in Unterägeri. Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann-Gut richtete motivierende Worte an alle. In ihrer Rede ging sie darauf ein, welche Rolle der Zufall bei der Berufswahl und im weiteren Berufsleben spielt: «Wichtig ist es, präsent zu sein, denn der Zufall allein genügt nicht. Es braucht immer die Bereitschaft, eine Chance zu packen.» In beiden Feiern standen auch Absolventinnen und Absolventen auf der Bühne und präsentierten die Höhepunkte aus ihrer Lehrzeit.
Dusan Milakovic, Leiter Amt für Berufsbildung, wünschte den neuen Fachkräften einen guten Start in ihr Berufsleben und bedankte sich bei allen anwesenden Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern und Eltern: «Sie alle tragen zum Erfolgsmodell Berufsbildung bei und sichern damit die Zukunft der Zuger Wirtschaft.» Die Erfolgsquote über alle Qualifikationsverfahren lag 2025 bei 93,6 Prozent und einer ausgezeichneten Durchschnittsnote von 4.8. Insgesamt haben 110 Lernende eine Abschlussnote von 5.3 und höher erreicht, was zu einer kantonalen Auszeichnung berechtigt.
Die jungen Berufsleute feierten an zwei aufeinanderfolgenden Abenden ihren Erfolg, eingeteilt nach Berufsgruppen. Diese Organisation machte es möglich, dass sie alle zu Beginn der Feier über die Bühne defilierten und kurz für Gruppenbilder innehalten konnten. Cornelia Bänninger, Verantwortliche Kommunikation und Projekte beim Amt für Berufsbildung, organisiert diese Feiern seit vielen Jahren und freut sich: «Wir haben den Absolventinnen und Absolventen dieses Jahr einen unvergesslichen Moment schenken können. Diese Erinnerungsbilder markieren für die jungen Leute den Start in ihr Berufsleben, und sie sollen mit positiven Emotionen verbunden sein.»
Zug zieht ausserkantonale Lernende an
Von den insgesamt 1’239 neuen Lernenden pendeln 40 Prozent über die Kantonsgrenze. Zug ist offensichtlich ein Lehrkanton mit Sogwirkung, gemessen an den steigenden Zahlen junger Schulabgängerinnen und Schulabgänger aus angrenzenden Kantonen, die einen Lehrvertrag im Kanton Zug unterschreiben. Für Dusan Milakovic ist dies grundsätzlich ein positives Signal. Er wünscht sich aber eine weitere Stärkung der Berufslehre: «Das duale Berufsbildungssystem nach Schweizer Modell ist ein Erfolgsmodell, um das wir im Ausland beneidet werden. Wichtig ist bei der Berufswahl ein wertfreier Support der Eltern. Denn gerade Handwerksberufe sind am wenigsten gefährdet durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz.»