Faschalleri, Faschallera, ha ha ha ha!

  18.12.2024 Allenwinden

Die Faschall-Vollversammlung wurde auch dieses Jahr mit Spannung erwartet. Am 14. Dezember war es wieder so weit: Im Restaurant Löwen wurden die Weichen für die Fasnacht 2025 gestellt – von der Präsentation der neuen Plakette bis zur Enthüllung der Ministerialperson.

JILL EBERHARD

Zum 56. Mal fand die Vollversammlung der Fasnachtsgesellschaft statt. Der Anlass markiert den Startschuss für die kommende Fasnacht und vereint Mitglieder, ehemalige Oberhäupter, Vertreter von Guggenmusiken, Wagenbauer und Helfer und Helferinnen. Speziell beim Faschall Allenwinden: Auch Frauen können das prestigeträchtige Amt bekleiden – so wie Silke I., die dieses Amt im vergangenen Jahr innehatte. Wer ihr Nachfolger oder ihre Nachfolgerin wird, wurde an diesem Abend verkündet. Unter der Leitung des Präsidenten Fredy Küng, der das Amt seit fünf Jahren ausübt, wurde die Vollversammlung eröffnet und die Traktanden rund um die Fasnacht 2025 präsentiert.

«Rockabilly» ist das Motto für Plakette und Ball
Zunächst erfolgte die Präsentation der Fasnachtsplakette. Früher wurden auf den Plaketten alte Häuser aus Allenwinden abgebildet, heute orientiert sich das Design jeweils am Motto des Faschall-Balls. Dieses Jahr lautet das Motto «Rockabilly» – eine Hommage an die musikalischen Wurzeln der 1950er Jahre, inspiriert vom Rock ’n’ Roll dieser Zeit und den späteren Einflüssen der Beatles und Rolling Stones. Die Mode dieser Zeit zeichnet sich aus durch Männer mit pomadengeschmiertem Greasy-Hairstyle, langen Koteletten, Creeper-Lederschuhen und Frauen in schwingenden Tellerröcken mit voluminösen Unterröcken.

Der Zeremonienmeister, Rémy Frick, stellte die neue Plakette vor. Auch dieses Jahr prangt der «Faschall-Grind» auf der Plakette. Mit einem breiten Grinsen und getreu dem Motto mit einer dicken, schwarzen Sonnenbrille. Wie in der Vergangenheit zeichnet der Faschall-Exilant Sigfried Andermatt für das Design verantwortlich. Besonders rar bleibt die goldene Plakette, die nur in limitierter Auflage von 125 Stück produziert wird. Einzig für das neue Oberhaupt gibt es jedes Jahr eine neue fortlaufend nummerierte Goldplakette. Die übrigen nummerierten Goldplaketten sind in festen Händen und werden in der Regel nur innerhalb der Familie weitergereicht. Die restlichen 450 Plaketten sind silbern und können in den Restaurants im Dorf, bei der Inthronisation sowie beim Fasnachtsumzug und -ball erworben werden.

Neue Wege für den Faschall-Ball
Fredy Küng sprach offen die Herausforderungen des Faschall-Balls an, der in den letzten Jahren mit rückläufigen Besucherzahlen zu kämpfen hatte. Es sei ein globales Phänomen, erklärt er: Die jüngeren Generationen blieben nicht mehr den ganzen Abend an einem Ball, sondern zögen nach kurzer Zeit weiter. Im vergangenen Jahr verzichtete man auf Eintrittsgelder, finanziell lohnte sich das jedoch nicht.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, soll der Ball 2025 mit einer neuen Strategie punkten: Die Schweizer Rockabilly-Band «JB Ramblers» wird den Abend musikalisch untermalen. Künftig wird das Ball-Motto stärker auf die musikalische Ausrichtung abgestimmt. Damit will man dem Ball frischen Schwung verleihen, ihn von anderen abheben und hoffentlich somit wieder mehr Besucherinnen und Besucher anziehen.

Zuger Fasnacht trifft Zürcher Tradition
Fredy Küng ermunterte die Anwesenden, die Fasnachtstermine 2025 schon jetzt in ihren Kalendern zu notieren und mit anderen zu teilen. Neben bewährten Höhepunkten wie der Inthronisation, dem SchmuDo, dem Fasnachtsumzug und dem Ball gehört auch die Generalversammlung der Faschall am 12. April zu den Fixpunkten.

Ein besonderer Termin wartet Ende April: Zug wird 2025 Gastkanton beim Zürcher Sechseläuten. Eine Delegation aus Zug wird dort die kulturelle Vielfalt des Kantons vertreten – darunter auch Mitglieder des Faschalls Allenwinden. Dieses Ereignis bietet die Möglichkeit, die Zuger Fasnachtstradition über die Kantonsgrenze hinaus zu tragen.

Die Überraschung ist geglückt
Traditionell wird der Namen des neuen Oberhauptes bis zur Verkündung an der Vollversammlung geheim gehalten. Die neue Ministerialperson wurde verdeckt in den Saal geführt, und Frick sorgte mit humorvollen Reimen dafür, dass die Anwesenden langsam auf die Identität des neuen Oberhaupts hingeführt wurden. Am Ende des Reims fiel der Sack, und das Geheimnis wurde gelüftet: Paul Hugener ist der neue Minister, sehr zur Überraschung einiger Anwesender. «Den Paul haben wir gar nicht auf dem Radar gehabt. Aber eine super Idee ist es!», so ein Mitglied.

In seiner Ansprache als neues Oberhaupt trug Hugener ebenfalls einen Reim vor, der seine Freude und Dankbarkeit für das neue Amt zum Ausdruck brachte. Silke Röbig, die bisherige Ministerin, übergab Hugener einen Blumenstrauss. Walter Andermatt, der Obmann der ehemaligen Oberhäupter, begrüsste Hugener in seiner neuen Rolle und hob hervor: «Es ist ein auserwähltes Ehrenamt.»

Mit der Vorstellung der Plakette, der Verkündung des neuen Oberhaupts und einem Ausblick auf die kommenden Highlights zeigte die Vollversammlung einmal mehr, dass der Fasnachtsgeist trotz Herausforderungen lebendig weiterlebt.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote