Gefährlicher Tangentenübergang ins Göbli-Quartier
22.10.2025 GesellschaftZusammen mit dem Bau der Tangente Zug-Baar (TZB) wurde entlang dem Grossacherbach ein attraktiver und beliebter Fussweg erstellt. Leider endet dieser ohne sicheren Übergang etwa hundert Meter vor dem Kreisel Göbli. Viele Fussgänger und Fussgängerinnen wagen es deshalb, mit einem Spurt die vielbefahrene Strasse zu überqueren. Was wäre die Lösung?
ERNST BÜRGE
Die SP-Fraktion des Kantonsrates hatte durch Alois Gössi und Mitunterzeichner dem Regierungsrat ein Postulat eingereicht mit dem Hinweis auf diesen gefährlichen Übergang. Es soll im Bereich des Grossacherbaches eine Unterführung für die Wanderer erstellt werden. Der Handlungsbedarf sei dringend und der Kanton als Bauherr der TZB müsse dieses Problem beheben.
Die Antwort des Regierungsrates
Kurz zusammengefasst, sei die bestehende Situation der Querung nicht ideal, es bestehe jedoch kein unmittelbares, hochgradiges Risiko: Mit einer Verlängerung des Holzzaunes bis zum Kreisel Göbli mit einem zumutbaren Umweg von zweimal hundert Metern werde eine sichere Verbindung angeboten.
Der bauliche Aufwand für eine Fussgängerunter- oder auch -überführung sei beträchtlich und werde hinsichtlich Kosten und Landschaftseingriff als nicht verhältnismässig beurteilt.
Weiterer Lösungsvorschlag
In seiner Antwort auf die detaillierte Stellungnahme der Regierung fand Alois Gössi, dass es eine einfachere Möglichkeit gäbe, indem unter der Brücke über dem Grossacherbach ein schmaler Weg gebaut werden könnte. Dieser Aufwand sei nicht allzu hoch, allerdings wäre die Benutzung nicht möglich, wenn der Bach allzu viel Wasser führe. Dieser Anregung folgte auch der Ratskollege Thomas Gwerder, der zudem bessere Beschriftungen des oben verlaufenden Weges anregte. Der Rat entschied jedoch, die einfachste Variante mit dem verlängerten Zaun umzusetzen.
Gemeinderat Hans Küng, Sicherheitsvorsteher, möchte das Thema mit der Baudirektion nochmals aufgreifen, teilt er doch die Idee der einfachen Unterführung. Auf Nachfrage bei Statthalter Florian Weber bekam die Baarer Zytig die folgende Antwort: «Der Grossacherbach unterquert die Tangente und den parallel verlaufenden Rad-/Gehweg mit je einem separaten Bauwerk. Die seitliche Höhe neben dem Bach bis zur Unterkante Decke misst lediglich 1,00 bis 1,50 Meter und wird bei Hochwasser überspült. Somit müsste innerhalb der beiden realisierten Bachdurchlässe ein Gehbereich abgetrennt und abgesenkt werden. Dies führt dazu, dass durch den reduzierten Querschnitt das definierte Schutzziel bei Hochwasser nicht mehr eingehalten wird. Zudem würde die ökologische Vernetzung beeinträchtigt. Letzten Endes wäre es zudem fraglich, ob der zusätzliche Ab- und Aufstieg eher angenommen würde als der längere Weg zum Übergang beim Kreisel in rund 100 Meter Entfernung.»
Die Meinung der Benutzer
Jean-Pierre Anconelli, Vorstandsmitglied der Nabia (Nachbarschaft Inwil-Arbach) und zuständig für Verkehrs- und Infrastrukturfragen, hatte vor Ort verschiedene Personen gefragt, wie sie die Strasse überqueren. «Es ist meine Freiheit, wo und wie ich die Strasse überquere» bekam er zu hören, aber auch, dass manche bis zum Kreisel gehen, wo in der Strassenmitte eine Insel hilfreich sei. Da gäbe es sogar Autofahrer, die anhielten und den Fussgängern den Vortritt liessen. Die Nabia sei zudem mit der Gemeinde Baar im Gespräch, welche Verbesserungen möglich seien.
Zu beobachten war, dass manche Leute, sogar mit Kinderwagen, den direkten Weg wählen. Beim Befragen wussten sie, dass es eher gefährlich ist. Da hörte man mehrfach: «Der Weg ist wunderschön, doch warum hat es keinen Fussgängerstreifen?»
Manche Baarer, die auf diesem beliebten Weg mit spannenden Blicken auf den fliessenden Bach und die wachsende Natur spazieren, möchten weiter laufen bis zur Zugerstrasse und von dort wieder zurück ins Dorf gelangen. Leider wurde nicht nur ein sicherer Übergang, sondern auch diese Möglichkeit beim Bau der Tangente ausser Acht gelassen. Ob dieses Anliegen wohl auch einmal umgesetzt werden könnte?


