Gemeinsam für eine nachhaltige Landschaft

  29.01.2025 Natur/Umwelt

Umwelt Am Samstagmorgen traf sich die neu gegründete Natur- und Umweltkommission der Gemeinde Baar erstmals zu einer Sitzung. Es galt, die Entwicklungsziele aus dem Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) zu erörtern und zu gewichten.

RAHEL HEGGLIN

Die Kommission besteht aus zwölf Personen, die fachliche sowie praxisbezogene Kompetenzen mitbringen und demografisch eine breite Abdeckung der Bevölkerung darstellen. «Es ist eine ausgewogene Gruppe, die sich aus fünf Frauen und sieben Männern zusammensetzt. Das Alter liegt zwischen 26 und rund 60 Jahren. Sechs Personen sind in der Landwirtschaft beheimatet, die anderen sechs Personen in der Biologie und Ökologie. Ihre Aufgabe ist es, den Gemeinderat bei Natur- und Umweltthemen zu beraten und gemeinsam mit der Fachstelle Energie/ Umwelt das Aktivitätenprogramm aufzugleisen», erklärt Gemeinderat und Kommissionsvorsteher Zari Dzaferi. So soll die Baarer Landschaft langfristig erhalten und aufgewertet werden. Mit dem LEK, das bereits 2018 verabschiedet wurde, liegt eine solide Grundlage für diese Aufgaben vor.

Es gibt viel zu tun
In der ersten Sitzung lag der Schwerpunkt auf der Priorisierung der Entwicklungsziele und Massnahmen, die das LEK vorgibt. Die Gruppe teilte sich in kleinere Teams auf, um über Themen der Siedlungs-, Agrarund Flusslandschaften zu diskutieren. Das Ziel ist es, diese Landschaftsräume nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig ökologische Aspekte zu berücksichtigen. In den Siedlungsgebieten geht es unter anderem darum, dass ökologisch vielfältige Umgebungen entstehen. Dafür können beispielsweise bei neuen Überbauungen Naturwiesen angelegt und standortgerechte Hölzer verwendet werden. Eine andere Möglichkeit könnte die Pflanzung von Einzelbäumen wie Linden und Eichen bei kulturhistorischen Gebäuden sein. Im Bereich der Agrarund Flusslandschaften spielt die Förderung der Biodiversität eine grosse Rolle. Die zu diesem Zweck geschaffenen Flächen sollen sinnvoll angelegt werden und so charakteristische Tier- und Pflanzenarten erhalten und fördern. Ein weiteres Ziel ist die Durchgängigkeit von Wildtierkorridoren. Diese könnten durch Leitelemente wie Hecken oder Gehölze verbessert werden.

Fachpersonen als Unterstützung
Geleitet wurde die Sitzung von Franz Steffen, Leiter der Fachstelle Energie/ Umwelt. Ebenfalls anwesend war Florian Bruderer. Er ist Leiter des Werkdienstes und in dieser Funktion ein beratendes Mitglied der Kommission.

Steffen ist froh, konnte die Arbeitsgruppe ihre Arbeit nun aufnehmen: «Die Kommission ist sehr wichtig, da die Umsetzung eines LEK idealerweise von einem Gremium begleitet wird. Bei uns hat dies bisher gefehlt.» Ursprünglich war die Idee, einen Trägerverein als Begleitgremium zu gründen. Das hat aber aus verschiedenen Gründen nicht geklappt, weswegen man nun die Kommission ins Leben rief. «Es gibt viele Leute in Baar, die sich für den Natur- und Umweltschutz interessieren und auch sehr viel Fachwissen in diesen Gebieten haben. Sie in dieser Kommission dabei zu haben, ist enorm wertvoll. Sie können mit ihrer Expertise den Gemeinderat und die Fachstelle Energie / Umwelt optimal unterstützten», erklärt Steffen weiter.

Bevölkerung soll mitmachen
Ein weiteres Ziel der Kommission ist es, die Bevölkerung aktiv einzubinden. «Es gibt viele Möglichkeiten, bei denen man sich im Umwelt- und Naturschutz engagieren kann. Da sind wir auf die Hilfe der Baarerinnen und Baarer angewiesen.» Wie die Öffentlichkeit von den angedachten Ideen erfahren wird, wird erst in einem weiteren Schritt diskutiert. Steffen könnte sich vorstellen, dass es regelmässige Informationsanlässe oder eine Veranstaltungsreihe mit Exkursionen gibt. «Aber auch Projekte, bei denen die Bevölkerung explizit miteinbezogen wird, sind vorstellbar. Es soll eine Mischung aus Information und Animation sein.» Bis es so weit ist, werden aber noch ein paar Sitzungen der Kommission stattfinden. «Es ist angedacht, dass sich das Gremium vier Mal jährlich trifft», so Steffen. In der nächsten Sitzung sollen die prioritären Ziele und die erforderlichen Massnahmen weiter diskutiert und feiner herausgearbeitet werden.

Für die Umsetzung ist dann die Gemeinde, insbesondere die Fachstelle Energie / Umwelt zuständig.


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