Grossandrang am Tag der offenen Tore

  25.09.2024 Feuerwehr

Sie ist beliebt; das hat sich am letzten Samstag einmal mehr gezeigt. Mehrere tausend Besucherinnen und Besucher haben einen lebendigen Einblick in die vielfältige Tätigkeit der Feuerwehr erhalten.

FRANZ LUSTENBERGER

Eine kleine Fritteuse mit brennendem Öl, zwei Deziliter Wasser, um das brennende Öl zu löschen – so soll man das definitiv nicht machen. Das ist eine der Demonstrationen am Tag der offenen Tore auf dem Platz des Schulhauses Marktplatz. Patrick Gassmann, der mit seinem kleinen Sohn Andrei das Geschehen verfolgt, ist beeindruckt. Nicht nur von den Folgen des absolut verfehlten Löschversuchs, sondern von der ganzen Breite der Tätigkeit der Feuerwehr. Diese demonstriert aber auch, wie man es richtig machen muss – mit einem Kuchenblech oder einer Löschdecke. Übrigens, Andrei möchte später einmal in die Feuerwehr, vor allem die grossen Fahrzeuge haben ihm und vielen Kindern jeden Alters imponiert.

Die Feuerwehr ist gut gestellt
Aktuell leisten 106 Frauen und Männer Dienst in der Feuerwehr Baar. Kommandant Beat Huber: «Wir liegen über dem Sollbestand von 95 Personen.» Der Tag der offenen Tore hat auch den Zweck, das Interesse an der Feuerwehrtätigkeit zu wecken (siehe auch Kasten). Die Gewinnung neuer Leute für diesen Dienst an der Allgemeinheit sei schwieriger geworden. Das bestätigt auch Roland Fässler, Feuerwehr-Inspektor des Kantons bei der Gebäudeversicherung. Er verweist auf die Wohnungsproblematik im Kanton, welche negative Auswirkungen auf die Verfügbarkeit für den Feuerwerwehrdienst hat.

Kommandant Huber erwähnt die Voraussetzungen für die Feuerwehr: Mindestalter 18 Jahre, Bestehen eines ärztlichen Tests sowie Wohn- und/oder Arbeitsort Baar. Ganz früher gehörte noch eine militärische Ausbildung zur Voraussetzung; das sei schon lange nicht mehr der Fall. In der Feuerwehr sind auch Frauen willkommen.

Die Baarer Feuerwehr ist nicht nur personell gut positioniert; sie ist auch in Bezug auf die materielle Ausrüstung gut unterwegs. Allein der Fahrzeugpark mit den fest eingebauten Geräten sowie die grösseren nötigen Einsatzmittel haben – so Christof Gerig, Abteilungsleiter Sicherheit/Werkdienst – zusammen einen Wert von über vier Millionen Franken. Die Feuerwehr Baar ist kostenbewusst unterwegs, bestätigt auch Gemeinderat Hans Küng. So stünden Einsatzfahrzeuge länger im Einsatz, als die von der Gebäudeversicherung vorgegebene Haltedauer. Trotzdem müssen auch Jahr für Jahr Investitionen getätigt werden, etwa in die weitere Digitalisierung, in die Ausbildung und die Professionalisierung. Auch wenn die Feuerwehr auf dem Milizsystem basiert; ohne Profis in der Organisation, der Logistik und dem Unterhalt geht es nicht. Dafür sind in Baar 2.5 Stellen vorgesehen.

Bereits 200 Einsätze in diesem Jahr
Auf die Folgen des Starkregens von anfangs September kommen die Verantwortlichen der Feuerwehr immer wieder zu sprechen. Huber: «Zum Glück ist nicht jedes Jahr ein Unwetterjahr.» Bis Mitte September sind es in diesem Jahr bereits 200 Einsätze; davon entfallen über die Hälfte auf Wasser- und weitere Elementarereignisse. Im Keller des Depots an der Rigistrasse ist das für alle Einsätze benötigte Übungs- und Einsatzmaterial gelagert. Im Untergeschoss befinden sich auch Becken und Waschmaschinen sowie ein grosser Trocknungsschrank.

Apropos Feuerwehrbekleidung: Muriel Amsler vom Löschzug Dorf hilft den kleinen Besuchern für ein Fotoshooting in die Kleider. «Das macht Spass», bemerkt Natalia. Eine ganze Feuerwehrbekleidung ist nicht günstig: Helm, Hose, Jacke, Stiefel und Handschuhe kosten rund 2’500 Franken. Und der 7-jährige Lucas am Steuer des ersten Einsatzfahrzeuges der Feuerwehr Baar aus dem Jahre 1932 fasst die vielen Stimmen zusammen und bringt sie auf den Punkt: «Die Feuerwehr ist cool.»

Ein weiterer Aspekt, die Tradition: Der Tag der offenen Tore ist auch die Gelegenheit für das Wiedersehen mit ehemaligen Kameraden. Hans Bieri, ehemaliger Chef des Löschzugs Inwil, sagt es so: «Die Feuerwehr ist ein Teil des gesellschaftlichen Zusammenhalts in der Gemeinde.» Er freut sich schon jetzt auf den nächsten Tag der offenen Tore in fünf Jahren.


Info-Abend

Die Feuerwehr Baar lädt zum Informationsabend für Frauen und Männer ein. Am kommenden Montag, 30. September erhalten Sie einen vertieften Einblick in die vielfältige Tätigkeit der Feuerwehr. Wer sich vorstellen kann, in der Feuerwehr einen Dienst für die Allgemeinheit zu leisten, ist herzlich willkommen. Um 19.30 Uhr im Feuerwehrgebäude an der Rigistrasse 9. Für den Info-Abend ist eine Anmeldung erwünscht, Tel. 041 769 06 58 oder per E-Mail an die Vizekommandantin Sandra Dürr (sandra.duerr@ feuerwehr-baar.ch) oder online auf:


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