Gugermöndli treffen sich zur Generalversammlung

  03.07.2024 Region

Gugermöndli ist der alte Zuger Mundartausdruck für Kaulquappen. Und um Amphibien geht es bei diesem Verein.

Hauptsaison für die Vereinsmitglieder ist die Zeit von Mitte Februar bis etwa Ende März, denn dann wandern Frösche und Kröten zu ihrem Laichgebiet, in unserem Falle vom Hegiwald zum Lättichweiher. Die Sihlbruggstrasse ist recht stark befahren, und das ist für die kleinen Hüpfer höchst ungünstig. Das ist vor 35 Jahren Mitgliedern der Fröschenzunft Ebel aufgefallen, und sie haben unter Anleitung der kantonalen Amtsstelle für Amphibien entlang dieser Strecke einen Zaun erstellt mit Auffangkübeln, um die Tiere gefahrlos über die Strasse zu tragen, damit sie ungehindert den restlichen Weg zum Teich weiterziehen können.

Vereins-GV im Juni
Aus praktischen Gründen haben sie 1992 einen eigenen Verein gegründet mit Statuten, Kasse und allem, was dazugehört. An einem sonnigen Abend trafen sich nun beinahe alle Mitte Juni zur diesjährigen Hauptversammlung. Die Präsidentin Maria Betschart hielt nochmals kurz Rückschau auf die letzte Saison. Heuer wurde ein neuer Zaun aufgebaut, anstelle des Geflechtes eine dreissig Zentimeter hohe Blache, die das Hochklettern der Frösche verhindern soll. Mitgeholfen beim Aufbau wie auch später wieder beim Abbau hatten Mitarbeiter des Baarer Werkhofes. Jeden Morgen lief ein Vereinsmitglied die etwa 500 Meter lange Strecke ab, sammelte die Amphibien ein und zählte sie. So besteht seit Gründung eine ausführliche Statistik. In diesem Jahr wollten 1’700 Grasfrösche, 335 Erdkröten und fünf Bergmolche hinunter zum Lättichweiher. Dies entspricht in etwa dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Erstaunlich war, dass erstmals vielmehr Frösche als Kröten unterwegs waren.

Die Gemeinde Baar und die Fröschenzunft Ebel unterstützen den Verein Gugermöndli mit einem Beitrag, sodass es bei der GV als «Lohn» zu einem Nachtessen reichte. Maria Betschart dankte allen, besonders auch dem Team des Werkhofes Baar, für ihren Einsatz und den beiden Donatoren für ihren willkommenen Zustupf. Ein weiteres «Dankeschön» ging an sechs Personen, die zum Teil nach vielen Jahren aus dem Verein ausgetreten sind. Doch konnte die Präsidentin fünf Neumitglieder willkommen heissen.

Sehr bald trifft sich die Gruppe erneut, denn wir sind zu einem Besuch im Biotop vom Kieswerk Bethlehem eingeladen, um dort Gelbunken und weitere Amphibien zu sehen oder zumindest zu hören.

Für die Gugermöndli: Ernst Bürge


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