Am 19. Juli feierte die Bären-Wirtin Alice Rüttimann ihr Jahrhundertfest. Das Wirtshaus füllte sich mit Freunden und Bekannten, die mit Blumen und Geschenken ihre Glückwünsche überbrachten.

RAHEL HEGGLIN

Bereits am Morgen begann der Tag feierlich, als zahlreiche Gäste Alice Rüttimann gratulierten und Geschenke überreichten. «Ich bekam sogar ein Ständchen auf dem Alphorn», erzählt sie strahlend. Trotz der Feierlichkeiten war es auch ein anstrengender Tag. «Es war wunderbar, aber auch kräftezehrend. Zur Mittagszeit gönnte sie sich eine halbstündige Pause», berichtet ihr Sohn Josef Rüttimann, der derzeit das Wirtshaus führt.

Die Feierlichkeiten zogen sich den ganzen Tag hin, mit zahlreichen Gratulanten, darunter der Wirtechor mit 15 Personen und der Jodlerklub mit fast 20 Personen. «Es war einfach unglaublich schön», schwärmt das Geburtstagskind am Dienstag danach. Fast hundert Gäste besuchten sie im Laufe des Tages und überhäuften sie mit Geschenken.

Langer Tag
Als Zeichen ihrer Dankbarkeit bot die Familie kostenlose Getränke und eine Wurst mit Brot an. «Für die zahlenden Gäste gab es am Mittag ein Menü, aber die Küche blieb ansonsten geschlossen», erklärt der 75-jährige Wirt. Gegen 22 Uhr verabschiedeten sich die letzten Gäste. Alice Rüttimann gönnte sich während des Tages drei kurze Pausen, verbrachte aber ansonsten die Zeit mit ihren Gästen und gab sogar Interviews für Radio und Fernsehen. «Meine Mutter hat ihren Geburtstag sehr genossen.
Ich finde, sie hat einen solch schönen Tag verdient nach all den Jahren, in denen sie für uns da war und uns unterstützt hat.»

Kurze Auszeit
Der Geburtstag fiel auf einen Freitag. Danach gönnten sich die Jubilarin und das Bären-Team drei Wochen Betriebsferien. Diese Zeit nutzten sie unter anderem zum Lesen der vielen Glückwunschkarten, die von Familienmitgliedern vorgelesen wurden.

Nach diesem besonderen Tag hat die 100-Jährige nur noch einen Wunsch: «Ich möchte gesund bleiben und anderen keine Last sein müssen.»

Alice Rüttimann wuchs als Bauerntochter mit vier Geschwistern auf. Als der Krieg ausbrach und ihr Vater ins Militär musste, war sie gerade mit der Schule fertig und musste zu Hause mit anpacken. 1950 heiratete sie in den Bären-Betrieb hinein. Seither ist das Restaurant ihr Lebensmittelpunkt. In diesem Haus hat sie gelebt, gearbeitet und fünf Kinder grossgezogen.