Kaum sind die Festtage vorbei, geht es los mit den Vorbereitungen auf die fünfte Jahreszeit: Die Fasnachtsgesellschaft verkaufte bereits Gwändli, die Crescendos heizten schon musikalisch ein, und für die Räbefasnacht werden Kindergäuggel gesucht.

RAHEL HEGGLIN

Wer ein ausgefallenes, wertiges Fasnachtskostüm braucht, war am Samstag im Fundus der Fasnachtsgesellschaft richtig. In einem ebenerdigen, hellen Raum an der Dorfstrasse versammelte sich der Vorstand und präsentierte rund 50 Gewänder. «Diese verkaufen wir lieber zu einem günstigen Preis, als dass sie bei uns im Fundus kaputtgehen», erklärt der Präsident Markus Häfliger. Bereits um 9 Uhr öffneten sie die Türen und baten Wartende hinein. Der Verkauf lief gut. Besser als im vergangenen Jahr. «Das hat sicher auch mit der Lokalität zu tun», ergänzt der Kommunikationsverantwortliche, Silvan Meier. Im vergangenen Jahr hätten sie den Verkauf gleich bei ihrem Lager gemacht. «Dieses befindet sich in einem Raum im Martinspark, welcher nur via Lift erreichbar ist.» Daher war der Verkauf in diesem Jahr einladender. Zumal bereits vor den Türen auf die Fasnacht eingestimmt wurde.

Die Stärkung dabei
Aus einem liebevoll gefertigten Kaffee- und Raclettewägeli ertönte Schlagermusik, dahinter begrüsste ein Räbegäuggel die Einkaufswilligen. Der rollende Verpflegungsstand wurde von Kai Unselt gebaut und feiert in diesem Jahr Premiere. Es ist eine Art fahrbare Bar und Küche zugleich. Neben Kaffee mit und ohne Schnaps, gibt es darauf auch Kinderpunsch, und Raclette wird frisch zubereitet. «Damit werden wir uns vor und nach den Umzügen stärken, aber auch die Fasnächtler gegen einen Unkostenbeitrag verköstigen», so der Wägeli-Bauer.

Guggenmusigklänge erfreuen Baar
Für die richtige Einstimmung in das Fasnachtsfieber, sorgten am Samstag auch die Crescendos. Auf der Treppe zur Migros feierten sie mit dem Frühschoppen ihren Auftakt in die fünfte Jahreszeit. Insgesamt zählt die Guggenmusig 40 Aktiv- und zwei Passivmitglieder. Damit alle für die Fasnacht musikalisch gerüstet sind, waren acht Proben und ein Probewochenende nötig. «Wir haben 16 verschiedene Lieder in unserem Repertoire. Die Freude, diese nun zu präsentieren, ist gross. Auch wenn ein wenig Nervosität vor den ersten Auftritten dabei ist», erklärt die Präsidentin Rahel Canonica.

Räbefasnacht begleiten
Damit die Räbefasnacht mit vielen Kinder- und Junggäuggel aufwarten kann, werden aktuell motivierte Teilnehmende ab zirka sechs Jahren gesucht. Diese dürfen an den verschiedenen Umzügen und Events im Tross des Räbevaters dabeisein. Dazu zählen unter anderem der grosse Fasnachtsumzug am Sonntag 2. März, der Kinderumzug am Montag, 3. März sowie der Fackelumzug und die Räbechüngverbrennung am 4. März. «Zusammen mit der grossen Gäuggelschar läuft man an den Umzügen mit und tanzt ums Feuer bei der Räbechüngverbrennung», erklärt die Verantwortliche, Iris Weiss. Bereits Anfang Jahr hat sie die Anfrage an diejenigen verschickt, welche in den vergangenen Jahren dabei waren. «Für die Inthronisation am 8. Februar möchten wir mindestens sechs Kindergäuggel. Dafür suchen wir noch nach zwei Kindern.»

Brauch soll weiterleben
Für die ganze Fasnacht stehen Gwändli in den Grössen 110 bis 176 zur Verfügung. Masken gibt es nur in beschränkter Anzahl. «Diese können aber nur die älteren Kinder ab Grösse 152 tragen», so Weiss. Für die jüngeren Kinder stehen Tücher zur Verfügung. Mit der Möglichkeit, sich als Kindergäuggel bei der Räbefasnacht zu engagieren, wollen die Verantwortlichen den Brauch verankern: «Es gibt immer weniger Leute, die bei der Fasnacht mitmachen. So möchten wir auch den Neuzuzügern und den Personen die Fasnacht schmackhaft machen, welche diese nicht so kennen.» Anmelden können sich alle interessierten Kinder, auch solche, welche nicht in der Gemeinde Baar wohnen. Für Miete und Maske wird ein Unkostenbeitrag von zwanzig, respektive dreissig Franken verrechnet. Wer Interesse hat, als Kinder- oder Junggäuggel bei der Räbefasnacht mitzumachen, kann sich noch bis am 14. Februar anmelden. Richtig los geht es dann Ende Monat oder, mit den Worten der Crescendos-Präsidentin: «Auch wenn die Lust beim einen oder der anderen vielleicht noch nicht so gross ist. Einen richtigen Fasnächtler packt es, sobald er das Gwändli an und die Schminke im Gesicht hat.»