Mit Polonaise in die Fasnacht

  13.03.2025

Bereits vor dem Schmutzigen Donnerstag ging es fasnächtlich zu und her. Dank engagierten Enthusiasten fanden Veranstaltungen im Dorf und in statt. Primär angesprochen war die ältere Bevölkerung.

RAHEL HEGGLIN

Obwohl es im Pfarreiheim St. Martin offiziell erst um 14 Uhr losging, erschienen die ersten Gäste bereits kurz vor 13 Uhr. Sie wollten sicher gehen, dass sie einen Platz haben: «In den letzten Jahren durften wir jeweils zwischen 150 und 180 Personen begrüssen. Diese Zahl haben wir auch in diesem Jahr erreicht», erklärt Christine Vonarburg. Sie gehört dem mitenand-Team an, welches sechs bis acht Mal pro Jahr Nachmittage für die ältere Generation in Baar organisiert. Diese finden abwechslungsweise bei der reformierten und der katholischen Kirche in Baar statt. Der Fasnachtsnachmittag war am 26. Februar im Pfarreiheim St. Martin.

Besuch vom Räbevater
Nach der Begrüssung durch das mitenand-Team und dem Hinweis, dass die Getränke und Snacks von der katholischen und der reformierten Kirche gesponsert waren, spielten die Baarer Dorfmusikanten auf. Im festlich geschmückten Saal liess die Stimmung und das nächste Highlight nicht lange auf sich warten: Der Räbevater Roman I. Müller und die Räbemuetter Jolanda kamen mit dem «hochscheissfeinen Hofstaat» auf einen Besuch vorbei, begrüssten alle Anwesenden persönlich und brachten gleich noch ein Zvieri mit. Doch bis es die Würstli und Brot zur Verköstigung gab, wurde gefeiert. Der Räbevater setzte zur Bolonaise an und führte die tanzfreudige Schar quer durch den Saal. Ein langer Wurm fasnächtlich geschminkter und lachender Figuren schlängelte sich im Takt der Suso Schmöcker zwischen die Tischreihen. Der Räbevater genoss seinen Auftritt: «Für uns sind die vielen schönen Begegnungen mit den vielen Menschen absolut fantastisch und unbezahlbar. Spannend ist es auch, die Fasnacht mal von der anderen Seite – also aus der Sicht des Räbevaters – mitzuerleben.»

Gwändli-Verleih und Schminkangebot
Damit jeder und jede, die sich verkleiden und schminken wollte, die Möglichkeit dazu hatte, bot die ökumenische Altersarbeit und das falter-Team vor der Eröffnung des Fasnachtnachmittags einen «Gwändli-Verleih» und ein Fasnachtsschminken an. Davon Gebrauch machte unter anderem die 83-jährige Erika Schmid. Für sie gehört der Nachmittag zu den Highlights an der Fasnacht. «Das ist das Nonplusultra. Da kommt einfach jeder und jede. Aber ich würde gerne viel mehr tanzen», so die rüstige Seniorin. Gross getanzt wurde an diesem Nachmittag nicht, dafür viel geschwatzt und gelacht, bestens verpflegt durch die Fasnachtschüächli, Quarkinis und den offerierten Zvieri vom Räbevater. Dieser verabschiedete sich gegen 16 Uhr mit seinem Gefolge und läutete so auch das Ende des Fasnachtsnachmittags ein.

Gute Laune und neues OK
Am gleichen Nachmittag fand auch im St. Thomas in Inwil die Fasnacht für die Pensionierten statt. Gefeiert wurde im Rahmen des Penioniertenhöcks, welcher immer am letzten Mittwoch des Monats stattfindet. Rund 50 Fasnachtsbegeisterte sowie Alt-Zunftväter und -Zunftmütter fanden sich ein, um in geselliger Runde auf den Start in die fünfte Jahreszeit anzustossen. Für den Pensioniertenhöck ist seit diesem Jahr das Trio um Vittoria Thomi, Claudia Haupt und Romy Keiser verantwortlich. Sie haben von Emmi Meier übernommen, die den Höck davor zwölf Jahre lang organisiert hatte. Für Haupt ist es Ehrensache, sich dafür einzusetzen: «In Inwil läuft nicht viel. Würde es keine Personen geben, die sich für solche Events engagieren, würde nichts mehr laufen. Wir sind mit Freude dabei.»

Diese Freude war dem Trio auch anzumerken. Ein Spruch da, ein Witz dort, und immer wieder wurde geschaut, dass alle Gäste auch gut verpflegt waren.

Ferien ist wohl ein Muss
Mittendrin fand sich das Fasnachtsoberhaupt der Fröschenzunft Ebel, Zunftmeister Beat I. Röllin mit seiner Zunftmutter Claudia. Sie genossen das gesellige Zusammensein und nahmen noch den ein oder anderen Tipp von den anwesenden Alt-Zunftmeistern entgegen. So wie beispielsweise, dass man an der Fasnacht als Fasnachtsoberhaupt nicht zu viel trinken solle: «Sonst weiss man am nächsten Tag gar nicht mehr, was alles passiert ist», heisst es etwa. Vielmehr solle man schauen, dass man genügend Schlaf bekomme. Ein gut gemeinter Rat, der an der fünften Jahreszeit wohl eher schwierig umzusetzen ist. Aber immerhin mussten der Zunftmeister und auch der Räbevater bis am Aschermittwoch nicht zur gewohnten Arbeit. Sie hatten sich für die Fasnachtstage frei genommen.


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