Musik für Herz und Seele beim JK Echo Baarburg
07.05.2025 GesellschaftBeim «Frühlingsfest» zeigte der Klub ein vielfältiges Programm. Er stellte damit lebhaft unter Beweis, dass ihm auch 99 Jahre nach seiner Gründung Ideen und Tatendrang nicht ausgehen.
ANNETTE KNÜSEL
Der Gemeindesaal war bis auf den letzten Platz besetzt. Zehn Tische à dreissig Stühle, man sass eng aufeinander. Doch die Stimmung war genauso: familiär und gut, beim diesjährigen Frühlingskonzert des JK Echo Baarburg.
Um 18.30 Uhr öffneten die Türen, und die ersten Gäste liessen sich im Saal nieder. Wer wollte, konnte bei den Mitgliedern der Trachtengruppe Baar Getränke und Essen bestellen. Wie in einem Bienenschwarm flitzten Menschen hin und her: Bestellungen aufnehmen, Bestellungen bringen, Kollegen suchen, Kollegen finden, sich umplazieren, winken, lachen … Ab 19.15 Uhr untermalte das Ländlertrio Stöckli-Buebe das lustige Treiben mit ebenso lebhaften Melodien. Um 19.40 dann eine ernste Durchsage: Die Schweinswürste und Wienerli waren ausgegangen.
Wie eine grosse Familie
Der Hauptteil des Abends begann pünktlich um 20 Uhr, da war der Würste-Nachschub schon wieder gesichert. Unter der Leitung seines neuen Dirigenten Röbi Küttel eröffnete der JK Baarburg das Konzert mit den Stücken «Ame schöne Morge» und «Fontanne-Jutz». Dazwischen begrüsste Präsident Beat Obrist die anwesende Jodlerfamilie: das Publikum und den Chor, und insbesondere die vier Probanden, von denen einer, so Obrist, zwar in Englisch spreche, aber in lupenreiner Mundart mitsinge. Das Publikum klatschte anerkennend. Obrist begrüsste auch den neuen musikalischen Leiter und den Gastklub Pizol Vilters unter der Leitung von Mario Küttel. Ausserdem die Kleinformation Andrea Küttel/Urs Holdener, das Ländlertrio Stöckli-Buebe und den Ehrenpräsidenten Hugo Elsener. Damit übergab Obrist das Mikrofon an Dani Kunz, der von nun an durch den Abend führte.
In jeder Hinsicht viel Abwechslung
Das Programm liess keine Langeweile aufkommen. Lustige wie getragene Stücke wechselten sich ab, ebenso die Vortragenden: Es waren – neben den oben Genannten – noch weitere Kleinformationen zu hören: Elisabeth Stappung und Clemens Steiger von Echo Baarburg gaben das zarte «Mys chlyne Veieli» von Adolf Stähli zum Besten. Im zweiten Programmteil sang das Pitzol-Quartett den «Aabästärn» von André von Moos. Dazu gab es gleich drei Familien-Formationen: Andrea Küttel jodelte, von ihrem Vater begleitet, flott und virtuos «Für Stadt und Land», Obrist und seine Tochter Michèle sangen innig «Es Gschänkli» von Franz Stadelmann, und die Familienkapelle Küttel eröffnete mit einem famosen Instrumentalstück den zweiten Programmteil. Vor der Pause hatten beide Jodelklubs gemeinsam auf der Bühne gestanden und den «Summer-Jutz» von Emil Wallimann vorgetragen.
Wie kommt man zum Jodeln?
In der Pause ergibt sich ein Gespräch mit Elisabeth Stappung. «Für mich ist Jodeln eine Herzensangelegenheit», sagt sie, «Es gibt Lieder, da darf ich nicht zu viele Emotionen reingeben, weil mir sonst die Tränen kommen». Sie hat schon immer gesungen und irgendwann mal einen Jodelkurs gemacht. Seit 2017 singt und jodelt sie bei Echo Baarburg. «Jodeln ist eine spezielle Technik, die jeder lernen kann, der pfeifen kann», meint Präsident Obrist. Für das 100. Jubiläum im nächsten Jahr sucht der JK Echo Baarburg noch Männer, die als Projektsänger für eine bestimmte Zeit im Klub mitmachen wollen! Jodel- oder Notenkenntnisse sind hilfreich, aber nicht zwingend notwendig.
Zum Abschluss des Konzerts schlugen alle Herzen im Saal höher: Als zweite Zugabe kündigte Röbi Küttel «Dini Seel ä chli la bambälä la» an. Beide Chöre standen auf der Bühne – und der ganze Saal sang mit. Und als Mario Küttel an der Handorgel eigenmächtig den «Dr Schacher Seppli» einfügte, stieg die Stimmung noch höher, das Publikum klatschte rhythmisch und sang aus vollen Kehlen. Bis weit nach Mitternacht blieb der Saal zu zwei Dritteln voll, es wurde gefeiert, und alle Preise der reichhaltigen Tombula fanden ihre neuen Besitzer.