Sommerfest 2025 – Fest der Begegnung im Martinspark
18.06.2025 GesellschaftBeim Internationalen Sommerfest widerspiegelte sich am Samstag die Offenheit und Vielseitigkeit von Baar. Verschiedene Kulturkreise zeigten sich im Martinspark.
HANS-PETER SCHWEIZER
Das multikulturelle Kinder- und Familienprogramm fand in sieben Sprachen, sieben Farben und sieben Kulturkreisen statt. Die Besucherinnen und Besucher hatten an diesem Tag die Möglichkeit, sich an den Interkulturellen Ständen auf vielfältige kulinarische und musikalische Angebote zu freuen. Auch für die jüngsten Besucherinnen und Besucher warteten Angebote, wie zum Beispiel Kinderschminken, Outdoorspiele oder Mobile Spielanimationen. Die Begrüssung um 14 Uhr zum Festbeginn oblag Thomas Kost, Leiter Soziales/Gesellschaft und der Kantons- und Gemeinderätin Barbara Schmid-Häseli, Vorsteherin Soziales/Gesellschaft/Integration.
Colori und das farbenfrohe, musikalische Puppentheater
Auf einer bunten Entdeckungsreise durften die Kinder den fröhlichen Künstler Colori begleiten und dabei feststellen, wie Farben, Klänge und Sprachen auf spielerische Weise miteinander verschmelzen. In dieser interaktiven Geschichte erlebten die Kinder, wie Töne und Farben Gefühle wecken können, wie Lieder in verschiedenen Sprachen die Welt zum Klingen bringen und Musik als Brücke zwischen den Kulturen dient.
Eine fröhliche Reise
Ein Land der Farben und Sprachen, voller Musik, Bewegung und Überraschungen erwartete Zuseher und Zuhörer. Die Geschichte handelt von einer ziemlich schwarzen und farblosen Welt, welcher Colori mittels Pinsel zu etwas Farbe verhelfen wollte. Seine Freundin Lilli strahlte: «Was für eine gute Idee, warte, ich hole schnell meine Ukulele» und dann ging’s los. Welche Farbe ist denn heute als erste da? Eine kräftige Stimme rief: «Hier bin ich – Ich bin rot»! Colori spielte sofort den «Penguin Dance» und alle Kinder tanzten mit – was für ein Spass, und das alles, ganz klar, mit rotem Accessoire.
Und nach dem Tanz lachten alle fröhlich, aber auch ein bisschen ausser Atem. Und so ging der Farbenspass weiter über Orange, Gelb, Grün, Blau, Violett und Rosa bis alle sieben Farben sich zu einem Regenbogen formierten und Lilli das Lied vom Regenbogen anstimmte. Zum Abschluss des bunten Theatertreigens erklang gemeinsam mit den beiden Initiantinnen Nadja Hurter und Andrea Gätzi-Pellanda ganz sanft das «Aufwiedersehen Lied».
Gesang – Volkstanz – Kung Fu
Die leidenschaftlich und mit Inbrunst vorgetragenen Lieder der Kindergruppen in Tamilisch und Mandarin auf der Bühne im Pavillon entlockten den entzückten Zuhörern tosenden Applaus und grosse Hochachtung. Unter unzähligen Helferinnen und Helfern war auch Ilir Osmani, der Leiter des Jugendcafés an der Zugerstrasse 20, am Sommerfest als begeisterter Helfer im Einsatz. Auf die Frage, was ihm denn am Fest besonders imponiere, meinte er: «Es war für mich eine Freude zu sehen und zu spüren, wie locker sich die Kinder in Szene setzten, sich frei ausdrücken und ihre Talente präsentieren konnten».
Mit dem Volkstanz, genannt Kolo, wartete der Serbische Kulturverein auf. Die Baarer Animatorin Violeta Zimmermann vom Serbischen Kulturverein erklärte den Tanz so: «Der Kolo, was in etwa ‹Kreis oder Runde› bedeutet, ist ein Reigentanz aus dem Süden von Ex-Jugoslawien. Er wird meist bei sozialen, kulturellen oder religiösen Festen in der jeweiligen Volkstracht getanzt. Die Tänze können von drei bis mehreren Dutzend Personen aufgeführt werden, die sich dabei gegenseitig an den Händen, an der Taille oder an den Schultern halten. Beinahe jede Region in den Balkan-Ländern, hat eine eigene Variante des Kolo. Die gleichnamige Musik zum Kolo ist temporeich und wird meist mit Akkordeon, Violine oder der Blockflöte gespielt»
Eine «Kung-Fu-Show», aufgeführt auf der Martinswiese durch Mädchen und Knaben des Chinesischen Kulturvereins Zug, folgte Schlag auf Schlag ab 15 Uhr. Die rot-schwarz gekleideten Kinder zeigten in der Gruppe oder als Quartett, im Duett oder solo ihr erworbenes dynamisches Können und ihre vorzügliche Körperbeherrschung. Zu Berühmtheit im Westen kamen die chinesischen Kampfkünste erst mit Hollywood-Filmen über asiatischen Kampfsport, wie zum Beispiel Karate Kid oder Karate Tiger. Der bekannteste Hauptdarsteller dieser Art Filme dürfte nach wie vor Bruce Lee sein. Viele Kung-Fu-Darsteller erhielten ihre Ausbildung in traditionellen chinesischen Schulen oder waren anerkannte Kampfsportmeister.
Leseanimationen in der Erstsprache
«Schenk mir eine Geschichte» ist ein Angebot an Eltern mit 2- bis 5-jährigen Kindern, die mehrsprachig aufwachsen. Diese Kinder entdecken die Welt der Bücher in ihrer Muttersprache. Zu diesem Zweck erzählen Animatorinnen bereits seit 2012 Woche für Woche Geschichten in den Sprachen: Albanisch, Arabisch, Chinesisch, Kurdisch, Portugiesisch, Spanisch, Serbisch/Kroatisch/Bosnisch, Tamilisch und Türkisch. In den Leseanimationen werden in der Erstsprache Geschichten erzählt, Lieder gesungen, gespielt und gebastelt. Eine gute Sprachentwicklung in der Erstsprache hilft beim Zweitsprachenerwerb.