Vor dem Einfeuern ist eine Kontrolle angesagt

  22.10.2025 Gesellschaft

Sicherheit Nun beginnt die Cheminée-Saison. Doch bevor ein Feuer im Wohnzimmer für gemütliche Stimmung sorgt, gilt es ein paar Regeln einzuhalten.

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken: Nun ist es Zeit, um offene Kamine, Schwedenöfen und Cheminées einzufeuern. Wer sich Wohlfühlatmosphäre in den eigenen vier Wänden wünscht, ist aber gut beraten, die Feuerungsanlagen vor der Inbetriebnahme zu kontrollieren und zu reinigen. So können Brände und Schäden verhindert, Energie gespart und die Störungsanfälligkeit reduziert werden. Zwar gibt es keine Vorschrift, wie oft Anlagen gereinigt und kontrolliert werden müssen, da sich das Reinigungsintervall je nach Art der Anlage, nach Leistung, Einsatzdauer und Betriebsstunden unterscheidet. Ist man sich unsicher, lohnt es sich, einen Kaminfeger hinzuziehen.

Vogelnester im Kamin
Gerade bei Cheminées, die nur gelegentlich in Betrieb sind, hängt der Kontroll- und Reinigungsrhythmus stark von den Betriebsstunden und von der Menge und Qualität des Brennholzes ab. Bei optimaler Verbrennung und optimalem Brennstoff kann die Faustregel herangezogen werden, dass nach dem Verbrauch von zirka einem Ster Holz oder nach 30 bis 40 Befeuerungen eine Kontrolle und Reinigung notwendig ist. So oder so empfiehlt es sich, vor dem ersten Einfeuern nach der Sommerpause einen Blick in den Kamin zu werfen. Dieser könnte durch ein Vogelnest oder anderes Material verstopft sein. Die Wohnung wird mit Rauch gefüllt statt mit gemütlicher Herbst- und Winterstimmung. Nur wenn die Feuerungsanlage vorschriftsgemäss bedient, gewartet und kontrolliert wird, zieht sie Rauch und Abgase auch richtig ab.

Es braucht genügend Sauerstoff
Bei Anlagen ohne direkt von aussen zugeführter Frischluft kann es ebenfalls zu ungewollter Qualm- und Rauchbildung kommen – vor allem, wenn Unterdruck erzeugende Lüftungsanlagen in Betrieb sind wie zum Beispiel der Dunstabzug in der Küche. Um dies zu vermeiden, sollte zum Ausgleich ein Fenster einen Spalt weit geöffnet werden. Ausserdem müssen die Luftklappen der Feuerungsanlage ausreichend geöffnet werden, beim Anfeuern sogar vollständig. Die Luftklappen können etwas geschlossen werden, wenn das Feuer gut brennt. Eine unzureichende Verbrennung kann dazu führen, dass Rauch und Emissionen über den Kamin in die Nachbarschaft gelangen, was häufig für Unmut und Beschwerden sorgt.

Was tun bei einem Kaminbrand?
Werden alle vorgesehenen Reinigungen vorgenommen und Brandschutzvorschriften eingehalten, ist ein Kaminbrand (Russbrand) sehr unwahrscheinlich. Überhaupt entstehen Kaminbrände in erster Linie bei Holzfeuerungen, wenn sich im Kamin abgelagerter Russ, sogenannter Glanzruss, aus unvollständiger Verbrennung entzündet. Diese unvollständige Verbrennung ist möglich, wenn nasses Holz oder Abfall verbrannt oder den Brennstoffen zu wenig Frischluft zugeführt wird.

Zu erkennen sind Kaminbrände durch lodernde Flammen aus der Kaminmündung, starken Funkenflug oder durch schwarz-gelben Rauch und Geruchsbelästigung. Vom Innern des Hauses sind Kaminbrände oftmals nicht zu erkennen. Stattdessen werden Passanten oder Nachbarn auf den Kaminbrand aufmerksam. Wer auch immer den Brand bemerkt: Es ist umgehend die Feuerwehr über die Notrufnummer 118 zu alarmieren.

Kurt Stocker, Leiter Feuerungskontrolle, Abteilung Sicherheit / Werkdienst


Hinweis: Auf der Website der Beratungsstelle für Brandverhütung www.bfb-cipi.ch stehen verschiedene Merkblätter zu Cheminées und Öfen als Download zur Verfügung.


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