Wenn Schulen zu Energiesparhelden werden
05.11.2025 RathauspostLiegenschaften Das Schulhaus Dorfmatt B und das Schulhaus Sternmatt 2 senken dank smarter Technik Strom- und Heizkosten – und schützen damit ganz nebenbei das Klima.
Viele Bestandesbauten, so auch die Schulhäuser, sind energetisch nicht auf dem neuesten Stand. Das führt zu hohen Betriebskosten und unnötig hohen CO2-Emissionen. Als Energiestadt nimmt die Einwohnergemeinde Baar die Verantwortung wahr und geht Schritt für Schritt voran, um die Ökobilanz zu verbessern. Die gemeindlichen Liegenschaften werden in wohlüberlegten Etappen saniert, um Energie einzusparen und die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele einzuhalten. So trägt eine zukunftsfähige Infrastruktur zu einer effizienten, modernen und umweltbewussten Gemeinde bei.
Licht mit Köpfchen: LED-Umrüstung im Schulhaus Dorfmatt B
Eines der Projekte wird derzeit im Schulhaus Dorfmatt B umgesetzt. In mehreren Etappen geht im Schulhaus im besten Sinne ein Licht an. Die Beleuchtung wird auf intelligente LED-Technologie umgerüstet. Was nach einem simplen Leuchtmittelwechsel klingt, ist in Wirklichkeit ein durchdachtes System, das Technik, Nachhaltigkeit und Pädagogik verbindet. Die Umrüstung erfolgt in mehreren Etappen und ist bewusst so geplant, dass die Arbeiten jeweils während der Schulferien durchgeführt werden können. Dadurch bleibt der Schulbetrieb ungestört.
Sensoren messen die Helligkeit im Raum und passen das Lichtniveau automatisch an. Bewegung wird erkannt, Lichtzonen reagieren individuell und die Beleuchtung dimmt sich sanft, ganz ohne störendes Flackern oder abrupte Wechsel. Verschiedene Modi wie «Präsentation», «Gruppenarbeit» oder «Automatik» stehen zur Verfügung und lassen sich flexibel steuern. Die Farbechtheit bleibt dabei stets neutral, was besonders für den Unterricht wichtig ist.
Das Ergebnis lässt sich sehen: Mit der Umrüstung sinkt der Stromverbrauch um über 81 Prozent. Das entspricht über 6’400 Kilowattstunden pro Jahr. Auch die Kosten sinken deutlich. 86,6 Prozent Einsparung bedeuten rund 3’090 Franken jährlich. Und ganz nebenbei werden 820 Kilogramm CO2 pro Jahr eingespart.
Heizungssteuerung der Zukunft:
Das Pilotprojekt Sternmatt 2
Während im Dorfmatt das Licht smart geworden ist, denkt das Schulhaus Sternmatt 2 vor allem an eines: wärmer, aber klüger. Dort läuft derzeit ein Pilotprojekt mit intelligenten Thermostaten, 137 an der Zahl. Die kleinen Geräte sind Teil eines Systems, das mithilfe von künstlicher Intelligenz das Heizverhalten in jedem Raum optimiert. Die Demontage der alten und der Einbau der neuen Thermostate erfolgte jeweils ausschliesslich ausserhalb der Schulzeiten. So blieb der Unterricht unangetastet, und die Schulgemeinschaft konnte ungestört weiterlernen.
Das Prinzip ist so einfach wie genial
Sensoren erkennen, ob ein Raum benutzt wird, wie sich das Wetter entwickelt und wie sich die Temperatur im Raum verändert. Das System berechnet daraufhin, wann und wie viel geheizt werden muss, und vor allem, wann nicht.
Wird beispielsweise das Fenster zum Lüften geöffnet, schliesst das System automatisch die Heizventile. So wird keine Wärme mehr produziert, die gleich wieder entweicht. Wird das Fenster wieder geschlossen, fährt die Heizung auf die gewünschte Raumtemperatur zurück. Auch an Wochenenden oder in den Schulferien können die Einstellungen individuell angepasst werden, und das mit wenigen Klicks, ganz ohne manuellen Aufwand.
Die Einsparungen können sich mit 20 bis 40 Prozent weniger Heizenergie sehen lassen. Dies ist abhängig von Faktoren wie dem Wetter, der Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung, der Anzahl Sonnentage, aber auch Schlechtwetterphasen oder einer langen Kälteperiode im Winter. Das System ist somit nicht starr, sondern passt sich laufend den tatsächlichen Bedingungen an.
Trotz der technischen Raffinesse war die Umrüstung baulich minimal. Es mussten keine Wände aufgerissen oder Rohre verlegt werden. Die Investition amortisiert sich bereits in rund drei Jahren.
«Wir wissen, dass dies kleine Schritte sind», sagt Gemeinderätin Sonja Zeberg-Langenegger. «Aber sie machen einen Unterschied – für unsere Schulen, unsere Gemeinde und unser Klima.»
Sandra von Moos, Abteilung Liegenschaften / Sport

