Zehn Sekunden im Rampenlicht
13.08.2025 Schule/MusikschuleIn der Aula des Sternmatt-2-Schulhauses in Baar bekamen 60 Schülerinnen und Schüler ihr letztes Zeugnis der obligatorischen Schulzeit. In einer Sache überraschte die Schülerschaft die Anwesenden.
MARCO MOROSOLI
Auch im Schuljahr 2024/25 genossen die Baarer Oberstufenklassen, welche ihre obligatorische Schulzeit abschlossen, ein Privileg. Die Schülerschaft durfte einen Tag früher als alle anderen in die Ferien gehen. Ein letzter Auftrag blieb ihnen jedoch an den Baarer Schulen: Sie holten ihre Zeugnisse ab.
Was noch vor ein paar Jahren ein Akt im kleinen Kreis war, fand in Baar Anfang Juli 2025 in einem grossen Rahmen statt. Neben der Schülerschaft nahmen in der Aula des Schulhauses Sternmatt 2 auch die Eltern und ihnen nahestehende Personen teil. Die Aula war bis fast auf den letzten Platz besetzt.
Oliver Marty, Schulleiter der Oberstufe des Sternmatt 2 in Baar, lobte die Fortschritte der Schülerschaft in den drei Jahren. In dieser Zeit galt es, die Heranwachsenden auf ihre weiterführenden Ausbildungen vorzubereiten. Was Marty besonders freute: Alle 60 Schülerinnen und Schüler fanden eine Anschlusslösung. Fünf Absolventen drücken weiterhin an einem anderen Ort die Schulbank. Der Rest der Schülerschaft im Abschlussjahr beginnt eine Lehre.
Der Oberstufenleiter der Baarer Schulen erinnerte daran, dass die Schüler vor drei Jahren ins Ungewisse gestartet seien. Nicht alles lief, so Marty, gut. Es galt, Hindernisse zu überwinden und Strategien zu entwickeln, die letztlich zum Ziel führten. Marty betonte dann explizit, dass «es verschiedene Wege gibt, um ans Ziel zu kommen». Jetzt sei es an der Zeit, das Supergefühl nach dem Schulabschluss zu geniessen.
3’000 Lektionen in drei Jahren
Der Redner liess die Zuschauerschaft wissen, dass auch die Lehrer und Lehrerinnen einen wichtigen Teil zum Gelingen der Mission Oberstufe beigetragen haben. Insgesamt absolvierten die Lernenden in drei Schuljahren rund 3’000 Unterrichtslektionen.
Nachdem Marty seine Gratulationstour mit der Lehrerschaft begonnen hatte, übernahm der Baarer Schulpräsident Vital Hotz das Wort und bedankte sich bei den Heranwachsenden: «Ich wünsche euch noch ein schönes Fest, schöne Ferien und einen guten Start.» Er erwähnte zudem, dass «Selbsteinschätzung eine gute Sache ist». Auch der Prorektor Oberstufe, Markus Brazerol, liess sich später noch vernehmen. Was den Offiziellen zugutezuhalten ist: Keiner sprach lange.
Den längsten Redebeitrag lieferten dann die Absolventinnen Alessia Papaleo und Elvina Rreci. Sie stellten ihren Beitrag zur Abschlussfeier unter das Motto «Was in den drei Jahren wichtig war». Sie lasen von einem Skript ab, das immer wieder die Hände wechselte. Sie stolperten nie: «Wir sind wehmütig, aber auch gespannt, was jetzt kommt.»
Zu guter Letzt rückte noch der finale Akt der Abschlussfeier der Baarer Oberstufe in den Mittelpunkt: die Übergabe der Zeugnisse. Die in einer leichten Kartonhülle verpackten Noten übergaben die Offiziellen. Dazu gab es noch eine Nelke für alle. Die Zeugnisträger standen dann für rund zehn Sekunden im Rampenlicht. Interessant war bei dieser Zeremonie, dass die Absolventen auf einer Leinwand zu sehen waren – einmal in jüngeren Jahren und noch einmal im aktuellen Erscheinungsbild.
Feines Tuch als Markenzeichen
Auffällig – und dies in positiver Hinsicht – war, dass sich die Absolventinnen und Absolventen von Kopf bis Fuss in ein perfektes Outfit geworfen hatten. Die Frauen trugen lange Kleider, und die jungen Männer meist ein weisses Hemd und lockere, dunkle Hosen.
Zu guter Letzt gab es noch eine kleine Modeschau, als die 60 Absolventinnen und Absolventen auf der Bühne in der Aula des Sternmatt-2-Schulhauses in Baar den Song «The Lazy Song» von Bruno Mars intonierten. «Lazy» – was im Deutschen «faul» heisst – waren die Baarer Schülerinnen und Schüler sicher nicht. Alle fanden einen Platz, um ihre Ausbildung weiterzuführen.
Dann war Schluss – genau nach Fahrplan. Ana sagte: «Ich freue mich darauf, neue Leute kennenzulernen.» Derweil war ihre Kollegin Cristina froh, dass es vorwärtsgeht.
Klar ist jetzt schon, dass die Absolventinnen und Absolventen vermutlich in einem Punkt gerne weiterhin die Schulbank drücken würden: Ferien gibt es in der Lehrzeit nicht mehr so üppig.