Zum Gedenken

  19.06.2024 Gedenken

† Erwin Theiler-Meier

Erwin kam am 14. Januar 1948 als zweitjüngstes Kind in Cham zur Welt und wuchs auf dem elterlichen Bauernhof in Holzhäusern mit fünf Geschwistern auf. Leider verlor er mit dreieinhalb Jahren unerwartet seinen Vater. Die Mutter zügelte mit den Kindern nach Edlibach. Die Schule besuchte Erwin in Menzingen. Als er 15 Jahre alt war, verstarb auch seine Mutter. Die Geschwister wurden auseinandergerissen. Erwin lebte bis zum Lehrbeginn als Sanitärinstallateur bei seiner Schwester Käthi. 25 Jahre lang übte er mit Freude seinen Beruf aus. 1974 lernte er Verena Meier kennen und verliebte sich in sie. Im Sommer 1975 heirateten sie in der Kirche St. Jost, Blatten bei Malters. Ein Jahr später wurde Sohn Erwin geboren. Erwin freute sich riesig und war ein stolzer, liebevoller Papa. Im Mai 1982 zügelten sie nach Baar. Als Sohn Erwin älter war, nahm der Vater ihn oft mit in die Berge.
Naturverbundenheit war ihm wichtig und er hat sie uns mitgegeben. Er hat uns Berge, Täler, Dörfer und auch Gletscher hautnah gezeigt. Gerne spielte er mit dem Sohn. Familienkontakte, Treffen und Besuche waren ihm auch stets wichtig. Einen grossen Schock erlebten wir 1986, als Sohn Erwin auf dem Schulweg von einem Auto auf dem Trottoir angefahren und schwer verletzt wurde.
1991 begann er bei Lego als technischer Angestellter für Anlagen und Gebäude eine neue Herausforderung. Acht Jahre später fand er bei Tobias Hürlimann in Walchwil wieder zum Beruf als Sanitärinstallateur zurück. Die Arbeit auf Baustellen belastete ihn zunehmend. So wechselte er 2001 zu der Gebrüder Baur AG in Baar in die Spenglerei als Leiter Logistik, wo er bis zur Pensionierung blieb. Er war immer korrekt, exakt und erledigte mit Freude die anfallenden Arbeiten. Als Hauswart kam seine freundliche, geduldige und ruhige Art gut an. Erholung fand er in der Natur. Er war im Schweizer Alpen-Club, bei den Naturfreunden, beim Lauftreff, besuchte oft den Wildspitz oder wanderte auf die Rigi. Das Bergsturzgebiet Goldau und beide Mythen waren ebenfalls Pflicht. Erwin liebte Bergtouren, bestieg das Matterhorn, diverse Viertausender und leitete Touren.
Leider machte er auch negative Erfahrungen in den Bergen. Während der Matterhornbesteigung erlebte er Steinschlag, auf einer Skitour erlitt er einen Spaltensturz mit seinem Seilkameraden, beide mussten mit Erfrierungen ins Spital. Klettern, Orientierungsläufe und Skitouren waren seine Leidenschaft. Weiter fuhr er Rennvelo und machte Bike-Touren in die Berge. Bei Marathon- und Bergläufen, beim Halbmarathon, bei Ägerisee-, Hallwilerseeund Stadtläufen war er oft in den vordersten Rängen klassiert. Beim Schilthorn-Inferno-Lauf erreichte er sogar den dritten Platz. Er freute sich stets, wenn wir ihn zum Start begleiteten, anfeuerten und am Ziel mit ihm die Siegerehrungen miterlebten. Er tat alles mit Leidenschaft.
Mit sechzig trat zum ersten Mal ein ernstes gesundheitliches Problem auf, das Erwin dank intensiver Behandlung in den Griff bekam. Danach hatte er zehn Jahre lang Ruhe. 2019 holte ihn jedoch die Krankheit wieder ein und schwächte ihn zunehmend. Er musste fortan auf Naturerlebnisse und den Sport verzichten. Es fiel ihm schwer, dies zu akzeptieren. Die Rigi wurde für ihn unbegehbar, später auch der Wildspitz. Das vermisste er sehr. Mitte November musste ich mit Erwin ins Spital, weil er sich zunehmend unwohl fühlte. Am Sonntag, 26. November 2023 wurde Erwin nach tapfer ertragener Krankheit erlöst. Er durfte ruhig und schmerzfrei einschlafen. In Dankbarkeit für alles, was er uns gegeben hat, nehmen wir Abschied von ihm. Er hat viele Spuren und Erinnerungen hinterlassen und bleibt für immer in unseren Herzen.
Verena und Sohn Erwin


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