Baar ehrt ihre erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler
25.09.2024 SportEs ist eine schöne Tradition, dass der Gemeinderat im Abstand von zwei Jahren alle Athletinnen und Athleten, die an grossen Wettkämpfen auf nationaler oder internationaler Ebene in den ersten drei Rängen klassiert wurden, einlädt. Diese besonderen Leistungen verdienen eine besondere Ehrung.
ERNST BÜRGE
Kriterium für die Einladung ist eine Rangierung unter den ersten drei an Cup oder Meisterschaften (SM) der Schweiz, in Europa (EM) oder an Welttitelkämpfen (WM). In 20 verschiedenen Sportarten (16 nahmen teil) wurden deshalb 112 Sportler zu diesem Abend eingeladen. Die für Sport zuständige Vizepräsidentin des Gemeinderates Sonja Zeberg-Langenegger freute sich, alle zu Ehrenden, ihre Angehörigen und weitere Gäste begrüssen zu können: «In einem megabreiten Sportangebot gab es viele Erfolge durch Baarerinnen und Baarer zu feiern.» Zusammen mit Markus Büttiker, dem Leiter der Turn- und Sportkommission, überreichte sie allen einen Preis als Anerkennung für ihre Erfolge.
Für alle stand die Bühne bereit
Wiederum führte der bekannte Moderator und Kabarettist Sven Furrer durch den Abend und entlockte einigen der Geladenen dies und das aus ihrer Sportart. Drei gestandene Tischtennisgrössen eröffneten den Reigen. Besonders hervorgehoben wurden die Erfolge von Horst Schwiegers, der an den Tischtennis-Weltmeisterschaften in der Kategorie ü85 im Einzel und Doppel die Silbermedaille errang.
Die grösste Equipe stellte Rope Skiping, auch als Seilspringen bekannt. In acht Teams und zwölf Einzelwettbewerben errangen die 25 Ausgezeichneten Medaillenränge an Schweizer Meisterschaften. In dieser Gruppe konnten auch Curlingspieler, Unihockeyaner, die Rhönradturnerinnen und die Vierkämpferin Aloisa Müller ihre Preise entgegennehmen.
Für Auflockerung nach den ersten sechs Sportarten sorgten Moana Gasser und Christian Zemp mit einer Challenge in zwei Sportarten. Der Ringer Zemp drehte sich erfolgreich im Rhönrad, während es Gasser nicht gelang, Zemp aus seiner Ringerbrücke auf den Rücken zu legen.
Christian Zemp konnte gleich anschliessend seinen Preis für eine Bronzemedaille im Griechisch-Römischen Ringen entgegennehmen. Als zweitgrösste Gruppe des Abends traten die 23 Kunstradfahrerinnen aufs Podest. Sven Furrer fragte einige von ihnen, ob sie auch gerne mit dem normalen Velo auf die Strasse gingen. Doch recht einstimmig lautete die Antworten: «Nein, wir bleiben lieber bei unsern Kunsträdern!» Sina von Rotz, mit Siegen an SM und EM bei den Juniorinnen, weiss: «Es braucht drei- bis viermal wöchentliches Training und dazu auch noch Arbeit für Kraft und mentales Durchhalten. Doch wir lieben die Herausforderung.»
Bei den Armbrustschützen gab es mit Christoph und Alice Arnold gleich zwei Schweizer Meister. Weltweit zu den Allerbesten im Ski Freeski Big Air gehört Michelle Rageth. Sie verlautete jedoch bei der Preisverleihung, dass sie ihre Karriere beendet habe und ihr Leben anders ausrichte.
Bei ihrer Sportart bleiben wollen die jungen Handballerinnen. Ihr Sport macht ihnen weiterhin Spass, auch wenn es oftmals richtig zur Sache gehe. Etwas ruhiger nimmt es hingegen die Badmintonspielerin Monika Grünenfelder. Dennoch kam sie im Damendoppel DD55 beide letzten Jahre in die Medaillenränge.
Fetziges Zwischenspiel
Vier junge Musiker und Musikerinnen haben sich zu der kleinen Band «Sixpack» zusammengeschlossen und brachten mit modernen Klängen auch im Volksmusikstil gute Stimmung in den Gemeindesaal.
Zu einem weiteren Messen zweier Sportarten trafen sich die Kunstradfahrerin Flavia Schürmann und die Wasserballerin Melanie Gut. Während erstere den Wasserball korrekt schwingen musste, stand Gut volle fünf Sekunden auf dem stehenden Kunstrad. Beide wurden mit herzlichem Applaus belohnt.
Auszeichnungen
Im Schwimmen konnten sich zwölf Baarerinnen und Baarer in verschiedenen Wettbewerben bestens bewähren. Besonders bemerkenswert sind mehrere hervorragende Leistungen in den Langstreckenwettbewerben im See bis zu 5’000 Meter Länge. Dazu befragt, meinte Tobias Gross: «Der Weg zum Erfolg ist lang und hart.» Anina Bruhin ergänzte: «Da ist die Ehrung für die viele Arbeit speziell cool!»
Bobfahrer Timo Rohner holte EMund WM-Medaillen als Junior. Doch sein nächstes Ziel ist die Teilnahme an den olympischen Winterspielen 2026 in Italien. Grosse Erfolge konnten auch im Sport Stacking gefeiert werden. So errangen die acht Einheimischen insgesamt 23 EM-Medaillen.
Als letzter der Sportler wurde Andreas Kotala auf die Bühne gerufen. Er feierte einen Erfolg im Racketlon und gewann als Junior U16 an der WM 2023 die Bronzemedaille. Racketlon ist die Kombination der vier populärsten Rückschlagspiele in einer Sportart, nämlich Tischtennis, Badminton, Squash und Tennis. «Es macht mir sehr Spass, diese Disziplinen miteinander zu verbinden», meinte er dazu.
Ehrung für das Lebenswerk
Beat Friedli, sehr bekannte Grösse in der Zuger Sportswelt, war es vergönnt, eine ganz besondere Auszeichnung abzugeben. Im Rätsel mit dem Puzzle-Foto wurde sehr schnell Angie Etterlin erkannt. Noch immer ist die 68-jährige sportlich aktiv, nachdem sie 25 Jahre im Tenero-Lager mithalf, 32 Jahre als Leiterin im Geräteturnen und seit 26 Jahren bei Rope Skiping mitwirkt. Hier gibt sie noch immer jede Woche morgens um halb acht Unterricht für Erwachsene. «Mit Herzblut ist sie stets dabei!», schloss Friedli seine bewegende Laudatio. Die so geehrte Angie Etterlin war vorerst total überrascht und sprachlos. Erst später meinte sie: «Ich hatte immer und auch jetzt noch viel Freude am Sport und an der Arbeit mit jungen Menschen.»
Erfolgreiche Jugendarbeit
Beim anschliessenden Apéro konnten die Erfolge nochmals zusammen mit Angehörigen, Trainern und Bekannten gefeiert werden. Dazu gehörten natürlich auch die Diskussionen über die sportliche Zukunft der meist jungen Athleten. Sehr bemerkenswert an diesem Anlass war die grosse Schar Jugendlicher, die bereits hohe Auszeichnungen erringen konnten. Da steckt im höchsten Stil grosse Jugendarbeit der Sportvereine dahinter.