Baar schafft sein eigenes Wintermärchen
17.12.2025 SportNach dem Ende von «Ägeri on Ice» suchte ZugSports ein neues Winterquartier. Baar bot Hand und wird nun für mindestens vier Jahre zum neuen Standort. Geschaffen wird ein Wintermärchen mit Eisfeld und Gastro-Angebot.
RAHEL HEGGLIN
Noch vor wenigen Tagen war der Parkplatz beim Schwimmbad Lättich unscheinbar. Doch nun entsteht dort eine kleine Winterwelt mit beleuchteten Bäumen, einem Holzchalet, Eisfeld und gemütlicher Atmosphäre. «Es ist eine Herausforderung, daraus einen einladenden Ort zu kreieren», sagt Daniel Schärer, Präsident bei ZugSports und Initiator von «Baar on Ice». Seit vergangener Woche arbeitet er mit einem vierköpfigen Team und vielen lokalen Partnern daran, dass dennoch eine kleine Wintermärchenlandschaft entsteht. Für sie ist die Mission klar: Es soll einen Ort geben, an dem Kinder lachen, Eltern verweilen, Eishockey gespielt wird und die Baarer Bevölkerung einen gemeinsamen Treffpunkt findet.
Ein Kraftakt mit Herzblut
Rund 450’000 Franken kostet das Projekt, inklusive Energie, Infrastruktur, Personal und Gastronomie. Unterstützt wird es unter anderem durch die Gemeinde Baar, den Kanton Zug und zahlreichen lokale Sponsoren und Partner. Trotz dieser vielen Unterstützer wird das erste Jahr finanziell knapp, ist sich der Präsident von ZugSports sicher. «Wir sind am Investieren und sehen das ‹Baar on Ice› als langfristiges Projekt. Ab dem zweiten Jahr ist es dann hoffentlich finanziell tragbar. Wichtig ist, dass sich viele bewegen können, die Lebensfreude spürbar ist und dass wir in Baar Wurzeln schlagen. Mit der Baarer Projektleiterin Helen Blaser haben wir ein bisschen Heimvorteil», so Schärer. Der Eintritt auf das Gelände ist gratis, die Nutzung des Eisfelds kostet fünf Franken, ebenso wie die Schlittschuhmiete. Mit dieser Fünfliber-Regel soll sicherstellt sein, dass das Angebot für alle zahlbar bleibt.
Inklusion und Engagement
«Baar on Ice» versteht sich als Treffpunkt und als Freizeitort zum Verweilen und Sporttreiben. Dank dem Programm «School on Ice» bekommen rund 2’000 Schülerinnen und Schüler aus Baar und der Region ausserhalb der Ferien jeweils die Möglichkeit, die Infrastruktur kostenlos zu nutzen. Auch die Inklusion wird grossgeschrieben: So helfen Menschen mit Beeinträchtigung aus der Stiftung Zuwebe in der Schlittschuhvermietung und dem Tagesbetrieb mit. Rollstuhlgeeignete Eisgleiter machen das Eisfeld aber auch für gehbeeinträchtigte Menschen zugänglich.
Gastro aus der Braui
Eine Schlüsselrolle übernimmt das Team des Restaurants Braui. Während im Stammhaus bei der Brauerei die Küche renoviert wird, betreiben Shpendim und Natmir Veliu beim «Baar on Ice» eine eigene Hütte mit Küchencontainer, Kiosk und rund 80 Sitzplätzen. Das Angebot reicht von Hotdogs und Pommes bis zu Fondue, Schnitzel oder Älplermagronen. «Für uns kam die Anfrage für den Gastrobetrieb beim ‹Baar on Ice› zu einem idealen Zeitpunkt. So können wir unsere Gäste weiterhin bedienen. Wir werden auch das beliebte Znüni mit Rauchwürstli oder Wienerli anbieten», so der Gastronom Shpendim Veliu. Das Holzchalet wird jeweils von 8.45 bis 22 Uhr durchgehend von Montag bis Sonntag geöffnet sein.
Ein Ort der Begegnung
Noch stehen letzte Bauarbeiten an, doch die Vorfreude wächst. Am Samstag, 20. Dezember werden die Bäume farbig leuchten, das Eis glänzen und die ersten Kinder ihre Runden drehen. Dann beginnt das, was sich die Macher wünschen: ein Winterort, der Baar zusammenbringt und sich bis zum 15. Februar als lebensfroher Treffpunkt für die lokale Bevölkerung anbietet.
Restaurant Brauerei – vorübergehend geschlossen
Aufgrund einer Totalsanierung der Küche bleibt das Restaurant Brauerei vom 20. Dezember 2025 bis 1. März 2026 geschlossen. Das Team ist aber trotzdem für seine Gäste während dieser Zeit da - und zwar im Lättich bei «Baar on Ice».




