Das Schülerfussballturnier begeistert die ganze Gemeinde

  02.07.2025 Sport

Rund 900 und Jugendliche verwandelten die Sportanlage Lättich in ein buntes Fussballfest: Am traditionsreichen Schülerturnier traten 81 Mannschaften gegeneinander an. Damit das Turnier auch für die Zukunft gerüstet ist, werden bereits digitale Lösungen getestet.

RAHEL HEGGLIN

Die Sportanlage Lättich glich am Samstag einem grossen Volksfest. Hunderte von Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrpersonen, Begleitpersonen, Organisatoren und Fussballfreunde kamen zusammen, um das schulische und sportliche Jahres-Highlight mitzuerleben. «In diesem Jahr haben sich 81 Mannschaften angemeldet, das sind gegen 900 Kinder und Jugendliche», freute sich Bruno Burri. Seit 16 Jahren engagiert er sich als Bindeglied zwischen dem Rektorat und dem Organisationskomitee. Für ihn ist klar: «Dieses Turnier ist ein Treffpunkt für ganz Baar.»

Früher Start
Bereits ab 7.30 Uhr rollte der Ball auf dem Lättich. Die ersten Partien mussten so früh beginnen, da der Tag eng durchgetaktet war. Der Spielplan ist jedes Jahr eine grosse Herausforderung, wie Philipp Huber, langjähriges OK-Mitglied und Primarlehrer, erklärt: «Wir teilen die Mannschaften nach Altersstufen ein. Der Spielplan variiert von Jahr zu Jahr, je nachdem wie viele Teams sich anmelden. Dieses Jahr waren es 52 Knaben- und 29 Mädchenmannschaften.» Gespielt wurde im klassischen Modus: fünf Feldspielerinnen oder -spieler plus Torhüter. Acht Felder standen gleichzeitig zur Verfügung: vier auf dem Naturrasen, vier auf dem Kunstrasen. Dafür wurden die Felder kleiner markiert als sie üblich gross wären.

Zwischen Tradition und Innovation
Ein Blick in die Organisation zeigt, dass sich das Schülerfussballturnier im Laufe der Zeit stetig weiterentwickelt hat. Bis vor wenigen Jahren wurden die Spielpläne noch per Hand erstellt und Ergebnisse auf Karton notiert. Heute kommen elektronische Hilfsmittel zum Einsatz. Neu wird sogar an einer digitalen Live-Ansicht der Ranglisten gearbeitet: «In diesem Jahr testen wir zum ersten Mal ein System mit QR-Codes, mit dem Spielresultate direkt online eingesehen werden können», erklärt Burri. Was aktuell nur in einem kleinen Rahmen ausprobiert wird, könnte bald Standard werden. So lassen sich Zwischenstände schnell erfassen und transparent darstellen, ohne dass man lange auf einen Ausdruck warten muss.

T-Shirt-Wettbewerb
Während der Mittagspause folgte ein weiteres Highlight: die Prämierung der selbst gestalteten Mannschafts-T-Shirts. 13 Teams, hauptsächlich aus der Primarstufe, haben in diesem Jahr teilgenommen. «Es geht nicht darum, wer das schönste gedruckte Shirt hat, sondern wer sich mit seiner Mannschaft etwas Eigenes überlegt hat und kreativ war», sagt Burri. Belohnt werden die besten Entwürfe mit gemeinsamen Aktivitäten. So etwa einem Kinobesuch oder einem Ausflug in den Freiruum. Mit diesen Gewinnpreisen will man das Gemeinschaftsgefühl der Kinder auch über das Turnier hinaus stärken.

Ein Projekt mit vielen Partnern
Seit 61 Jahren ist das Schülerfussballturnier ein fester Bestandteil des Schulkalenders. Teilnahmeberechtigt sind ausschliesslich Schülerinnen und Schüler aus Baar, von der 3. Primar- bis zur 3. Oberstufe. Die Anmeldung erfolgt jeweils nach den Frühlingsferien durch die Lehrpersonen. Doch schon davor beginnen viele Mannschaften mit dem Training. «Man spürt, wie stark die Vorfreude ist und wie sehr sich die Kinder engagieren», so Burri.

Das Turnier wird von vielen Leistungserbringern unterstützt. Die Gemeinde Baar stellt die Infrastruktur zur Verfügung. Darunter die Fussballplätze und Tore. Diese holt der Werkdienst jeweils von den Schulen ab, da sie kleiner sind als die offiziellen Tore. Der FC Baar unterstützt unter anderem mit Schiedsrichtern und der Festwirtschaft, während die Schule Baar für die Kosten der Medaillen und Wettbewerbspreise aufkommt.

Emotionen pur
Trotz der heissen Temperaturen blieb die Veranstaltung frei von grösseren Zwischenfällen. «Die Samariter hatten in diesem Jahr einen ruhigen Einsatz. Es gab ein paar Prellungen und Schürfungen, die behandelt werden mussten. Aber keine Einsätze wegen der hohen Temperatur», so Burri.

Die Atmosphäre war laut OK während des ganzen Tages entspannt und friedlich. Manchmal habe es wegen knapper Niederlagen ein paar Tränen gegeben. «Grundsätzlich hatten aber alle eine gute Zeit: beim Verfolgen des Spiels, beim Spielen oder beim Geniessen der kulinarischen Köstlichkeiten. Dennoch mussten ein paar wenige Spieler vom OK zurechtgewiesen werden, weil sie gegen die Regeln verstossen haben», erklärt Burri.

Am Ende des Turniers haben in jeder Kategorie die drei besten ihre verdienten Medaillen bekommen, die Siegerteams zusätzlich den Wanderpokal.

Ausblick auf 2026
Nach einer rundum gelungenen 61. Ausgabe richten sich die Blicke bereits nach vorn. Im September findet die traditionelle OK-Sitzung statt, bei der Rückblick und Ausblick miteinander verbunden werden: Was lief gut? Was kann verbessert werden? Wie können neue Ideen wie die digitale Ergebnisanzeige umgesetzt werden? Eines steht aber jetzt schon fest: Das Schülerfussballturnier 2026 wird am 20. Juni stattfinden und das Leben in Baar wieder für einen Tag in ein Fussballfest verwandeln.


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