Der grosse Cup-Finaltag auf dem Lättich

  18.06.2025 Sport

Morgen gibt es ein einzigartiges Fussballfest in Baar. Um 14 Uhr startet der Cup-Final des Innerschweizerischen Fussballverbands mit den FF15-Juniorinnen des FC Baar. Für die über 2’000 erwarteten Zuschauer stehen Getränke- und Essensstände bereit.

EDI WIDMER

Das Ziel ist klar: «Gewinnen! Vor allem, weil wir auch noch zu Hause spielen», sagt Mirjam Matter, Leiterin des Ressorts Frauen des FC Baar. Bereits vor einem Jahr stand das FF15-Team im Cup-Final. Damals gab es gegen den FC Küssnacht eine bittere 0:3-Niederlage. In diesem Jahr ist der Titelverteidiger bereits im Halbfinal ausgeschieden. Als Finalgegner wird morgen die SG Root/ Ebikon grün auf dem Platz stehen.

«Wenn sie den Cup gewinnen wollen, dann können sie es schaffen», prognostiziert Flavio Schatzmann, der Haupttrainer des Cup-Teams. «Wir haben einen mega talentierten Jahrgang», erklärt Schatzmann, «als Trainer kann man da gar nicht mehr viel machen.» Vor einem Jahr waren mehrheitlich die gleichen Spielerinnen am Werk wie jetzt. Das heisst, die meisten sind ein Jahr älter und noch besser geworden. Und eingespielt sind sie sowieso schon lange, agieren doch viele zusammen seit sie E-Juniorinnen sind - also seit gut fünf Jahren. Früher spielten sie lange gegen Buben, das hat sie noch stärker gemacht.

Auch die Erfolge der Juniorinnen können sich sehen lassen. Einige von ihnen waren im Winter bereits Schweizer Cup-Sieger im Hallen- Futsal und in der Meisterschaft spielen sie in der Promotiongruppe. Das ist die höchstmögliche Stufe im Juniorinnen-Amateurfussball. In der Meisterschaft sind die Mädchen im Zürcher Verband eingeteilt. Doch das ist wieder eine andere Geschichte. Sowieso gilt: «Der Cup hat einen noch höheren Stellenwert als die Meisterschaft», findet Matter, «wir freuen uns extrem auf den Cup-Final.»

Kein Spaziergang
Ein Spaziergang war der Weg bis zum Final indes nicht. «Wir hatten bisher kein Losglück», findet Matter. In den vier Spielen bis zum Endspiel gab es keine leichten Gegner. Im Viertelfinal hatten sie gegen Emmenbrücke im ersten Drittel zu beissen. Nachdem sie im Spiel davor schon 4:0 gewonnen hatten, waren sie etwas zu selbstsicher und haben den Gegner unterschätzt. Trotzdem konnten sie sich im weiteren Spielverlauf aufrappeln und gewannen am Schluss dennoch klar wieder mit 4:0. «Aber am Anfang hätte es auf beide Seiten kippen können», erinnert sich Matter.

Den Cup-Final verdienten sich die Juniorinnen des FC Baar FF15 mit einem souveränen 4:1-Sieg im Heimspiel gegen den SC Emmen FF15. Dank einer starken Teamleistung und viel Einsatz qualifizierten sie sich trotz Dauerregen für den Final des Innerschweizerischen Fussballverbands.

Gespielt werden jeweils drei Drittel à 25 Minuten. Im Halbfinal waren die Baarerinnen von Beginn an hellwach und sorgten bereits im ersten Drittel für eine 2:0-Führung. Beide Tore erzielte die Top-Skorerin Jana Thoma. Sie wird mit dem Trikot des FC Baar leider nur noch im Cup-Final zu sehen sein. Auf die nächste Saison wechselt das Talent zu GC.

Eine grosse Nummer im Frauenfussball
Trotzdem wird der FC Baar auch in Zukunft im Frauenfussball eine grosse Rolle spielen. Da er eine der grössten Frauenabteilungen in der Innerschweiz hat, kommen auch Mädchen aus den Nachbarkantonen Zürich und Aargau auf den Lättich. Die meisten stammen jedoch direkt aus Baar. Im aktuellen Team spielen Juniorinnen mit den Jahrgängen 2012 bis 2010. Im Abschlusstraining musste das Trainerteam mit Flavio Schatzmann und seinen Assistenztrainern Melanie Baggenstos und Alain Ruf eine Auswahl treffen. Von 17 Spielerinnen schafften es nur 14 ins Kader für den Cup-Final. In der Startformation werden die neun Besten morgen auf dem Platz stehen.

Sie wollen schnell und mit einem gepflegten Aufbau nach vorne spielen. Den Gegner, die SG Root/Ebikon grün, kennt man nicht. «Wir haben noch nie gegen sie gespielt», sagt Matter. Trotzdem dürfte der FC Baar aufgrund der Tabellensituation aus der Meisterschaft in der Favoritenrolle sein. «Sagen wir mal so: Wir sind nicht böse, dass wir sie haben», scherzt Matter.

Trotzdem hofft sie, dass möglichst viele Zuschauer morgen auf den Lättich kommen, um die Mädchen anzufeuern. Wegen Fronleichnam haben im Kanton Zug alle frei. Und nebst dem Highlight mit Baarer Beteiligung gibt es Fussball-Cup-Spiele aller Nachwuchskategorien von morgens bis abends zu bestaunen. Wie bei den Grossen gibt es ein Schiedsrichter-Trio, das die Spiele leitet, und am Schluss werden Medaillen und Pokale verteilt. Zumindest die Silbermedaille haben die Baarerinnen auf sicher. Aber gewinnen sie morgen sogar den Siegerpokal?


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