Die Baarer haben die Qual der Wahl

  11.09.2024 Politik, Gesellschaft

Die Gemeinderatskandidaten stellten sich der offenen Fragerunde am Podiumsgespräch. Die anwesenden Baarerinnen und Baarer nutzten die Gelegenheit, persönliche Fragen zu stellen.

IRIS CAGLIONI

Jules Bittel, Geschäftsleiter der Baarer Zytig und Moderator des Podiumsgesprächs, begrüsste seine Gäste herzlich: «Es ist grossartig, dass sich drei Kandidaten zu Wahl stellen.» Ein kurzes Video-Portrait jedes einzelnen Kandidaten diente zur Vorstellung. Im Anschluss wurde das Eis gebrochen mit einigen persönlichen Fragen zu Familie, Hobbys und Gefühlen, bevor die Fragen ins Politische übergingen.

Kurze Fragen, klare Antworten
Einig waren sich alle drei Lager beim klaren Nein zur Frage, ob die Schweiz der EU beitreten solle. Ebenso befürworteten alle drei die Spende von 150’000 Franken der Gemeinde an die Tessiner Gemeinden zum Wiederaufbau nach der Unwetterkatastrophe. Die Meinungsunterschiede zwischen den drei Parteien wurden deutlicher bei den Themen rund um den Verkehr. Für eine autofreie Dorfstrasse ist klar Uster, während die beiden anderen Kandidaten dies nicht befürworten.

So waren die Antworten zu mehr öffentlichen E-Ladestationen, allenfalls mit einem Spezialtarif, vorgegeben. Hotz sagt klar ja, Uster lehnt ab und Leutenegger befürwortet sie, jedoch ohne Spezialtarif. Auch die Aussagen zur Zuwanderung zeigten die klaren Lager auf. Während Uster die Zuwande- rung als Chance bezeichnet, findet Hotz, dass sie gesteuert werden soll. Leutenegger meinte pragmatisch, dass die Zuwanderung teilweise nötig sei.

Fundierte Kenntnisse zu Fragen über die Gemeinde
Da alle drei in die Baarer Exekutive wollen, wurden Fragen, zum Teil auch Schätzfragen, zur Gemeinde gestellt. Die zügigen Antworten zeigten, dass die drei Kandidaten gut über die Gemeinde und ihre Einwohner im Bilde sind. Auch die Bedürfnisse zu sozialem Wohnungsbau, Öffentlichem Verkehr und Steuerfusssenkung wurden aufschlussreich beantwortet. Da gab es einerseits die Fragen des Moderators Bittel und auch später die Fragen dazu aus dem Publikum.

Eine klare Befürwortung einer Steuerfusssenkung konnte keiner der Kan-
didaten abgeben. Um die negativen Auswirkungen wissen sie. «Es ist nicht erstrebenswert, die billigste Gemeinde der Schweiz zu werden», meinte Hotz. Er sieht aber eine leichte Senkung als mögliche Lösung. Eine Rückerstattung in einer anderen Form, allenfalls durch Naturaldividenden, könnten sich Uster und Leutenegger vorstellen.

Fairness im Wahlkampf
Die Antworten auf Fragen zu nationalen und regionalen Themen vermittelten den Podiumsbesuchern auch die Werte der Kandidaten.

Augenfällig war der sehr kollegiale Umgang, den die Kandidaten untereinander pflegten. «Wir führen einen fairen Wahlkampf», war die Aussage von Simon Uster. Auch setzten sie sich füreinander ein, wenn einer mal zu wenig zu Wort kam. Sie vermittelten, dass für sie das Wohl der Gemeinde im Vordergrund steht.

Wenn sie auswählen könnten Das freigewordene Ressort im Rat ist das Finanzdepartement. Hier würden sich alle hineinfinden, betonen sie nacheinander. Doch jeder ist sich bewusst, nicht die Wahl zu haben. «Als Vater von drei Kindern könnte ich mir sehr gut vorstellen, das Ressort rund um die Schule zu betreuen», so Leutenegger. Auch Uster und Hotz würden sich in diesem Amt sehen.

Ein gelungener Abend
Als Schlussworte durften die drei noch Werbung in eigener Sache machen. «Ich bin bürgerlich, sehr gut vernetzt und bringe Erfahrungen aus diversen Brachen mit», meinte Leutenegger zu seiner Person. Simon Uster ist es wichtig, dass allen Baarern die Möglichkeit gegeben ist, in Baar zahlbar zu wohnen. Hotz sagte: «Wenn ihr mich wählt, wählt ihr einen bodenständigen, volksnahen und beständigen Baarer Unternehmer, der hier zu Hause ist.»

Beim anschliessend offerierten Apéro fanden angeregte Gespräche zwischen den Besuchern und den Kandidaten statt.

Zugang zu den Portrait- Videos auf https:// baarerzytig.ch/videoalben oder mit dem QR-Code


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