Ein gutes Zeugnis mit wenigen «Aber»

  03.12.2025 Politik

Es sind genau 174 Männer und Frauen, welche in einer Kommission der Gemeinde mitarbeiten. Das Institut für Arbeitsforschung und Organisationsberatung hat im Auftrag des Gemeinderates bei allen Mitgliedern in diesem Sommer eine Befragung durchgeführt.

FRANZ LUSTEBERGER

Alle zwei Jahre lädt der Gemeinderat die Mitglieder der politischen Kommissionen und der Fachkommissionen ein. Um zum einen «allen für die Mitarbeit in der Einwohnergemeinde zu danken», wie dies Gemeindepräsident Walter Lipp gleich zu Beginn sagte. Und zum anderen, um die Ergebnisse der Befragung vorzustellen. Miriam Nido, Partnerin des In- stituts für Arbeitsforschung und Organisationsberatung, stellt eine «hohe Zufriedenheit mit der Kommissionsarbeit» fest. Die Noten bewegen sich auf einer Skala von 1 bis 5 zwischen 4,0 und 4,7. Den höchsten Wert erreichen die Aussagen «Ich fühle mich den Anforderungen der Kommissionsarbeit gewachsen» und «Ich arbeite gerne in der Kommission». Gesamthaft also ein gutes Zeugnis, das die Teilnehmenden der Umfrage ausstellen. In Bezug auf die generelle Zufriedenheit ergab sich auf einer Skala von 1 bis 7 ein Durchschnittswert von 5,8. Von den insgesamt 174 haben 117 Mitglieder teilgenommen. Nido dazu: «Die Rücklaufquote von 67,2 Prozent erlaubt qualitativ verlässliche Aussagen.»

Aktive Mitsprache als Hauptmotivation
Interessant ist die Antwort nach dem Einstieg in die Kommissionsarbeit. Die Mehrheit der Befragten wurde von einer Partei respektive einer Organisation zur Mitarbeit motiviert; eine Minderheit hat sich selber für das Amt in einer Kommission gemeldet. An erster Stelle zur Frage nach der Motivation wurde die Möglichkeit zur aktiven Mitgestaltung und Mitbestimmung genannt; man könne Fachwissen und Erfahrungen einbringen. Ebenso zentral für die Motivation ist die Vertretung von Interessen – genannt wurden etwa die Vertretung von Anliegen aus der breiten Bevölkerung, aber auch von Anliegen spezifischer Gruppen. Eine wichtige Rolle spielt laut Umfrage auch die Vertretung politischer Interessen.

Die Anzahl der Sitzungen für die anstehenden Themen wird von einer grossen Mehrheit als «angemessen» eingeschätzt; eine Minderheit äussert, dass die Sitzungen überladen seien. Positiv wird auch die Sitzungsdauer beurteilt.

Auch die Kommissionsleitung erhält gute Noten – auf der Skala von 1 bis 5 sind es immer Bewertungen über der Note 4.

Doppelspurigkeit und Rückmeldungen
Kritischer sehen die antwortenden Kommissionsmitglieder zwei Punkte: 28 Prozent geben an, dass die Kommission Themen bearbeitet, welche auch in anderen Kommissionen aufgegriffen werden. Nido dazu: «Überschneidungen sind wohl unvermeidbar.» Sie plädierte am Anlass für eine «proaktive Vernetzung und einen besseren Austausch zwischen den Kommissionen». Auch der Gemeinderat kommt nicht ganz ungeschoren davon. 20 Prozent, immerhin ein Fünftel aller Kommissionsmitglieder, bemängeln, dass Gemeinderat und Verwaltung «nicht angemessen kommunizieren, wenn ein Anliegen nicht erfüllt werden kann». Gemeindepräsident Walter Lipp verspricht in diesem Punkt Verbesserung; zudem sollen die Ergebnisse der Umfrage innerhalb der einzelnen Kommissionen vertieft besprochen werden.


Baarista

In einem neuen Imagefilm, der am Kommissionsanlass vorgestellt wurde, präsentiert sich die Gemeinde als Arbeitgeberin. Im heutigen Bemühen um gute Fachkräfte für die Verwaltung setzt die Gemeinde auf neue Wege. «Wir sind Baaristas!» Die Gemeinde spielt mit dem Klischee der kaffeetrinkenden Gemeindeangestellten. Dabei verstehen sich die Mitarbeitenden als Baaristas – als Dienstleistende. Konkret stehen 225 Frauen und Männer in der Verwaltung, 300 Lehrpersonen, 50 Musiklehrerinnen und -lehrer sowie 10 Lernende im Dienst der Bevölkerung. www.baarista.ch


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