Ein klares JA zur Mehrwert-Initiative

  09.04.2025 Leserbriefe

In Baar wurde in den letzten 20 Jahren kaum preisgünstiger Wohnraum geschaffen – weder durch Private noch durch Wohnbaugenossenschaften. Letztere hatten kaum Zugang zu Land, und der öffentlichen Hand fehlten Landreserven.

Die Mehrwert-Initiative, über die wir am 18. Mai abstimmen, kann dies ändern.

Es funktioniert so: Damit mehr Wohnungen gebaut werden können, ermöglicht die Gemeinde verdichtetes Bauen (Aufzonungen). Dadurch steigt der Wert der Grundstücke. Bei Annahme der Initiative fliessen 30 Prozent des Mehrwerts (ab einer Freigrenze von Fr. 500’000) an die Gemeinde. Diese Mittel dürfen ausschliesslich für preisgünstigen Wohnungsbau und Infrastrukturprojekte verwendet werden. Alternativ können Grundeigentümer die Abgabe in Form von vergünstigtem Wohnraum leisten.

Trotzdem sprechen sich vier Baarer Wohnbaugenossenschaften gegen die Initiative aus. Ihr Argument: Der preisgünstige Wohnungsbau würde verhindert oder verteuert. Das überzeugt nicht. In den letzten 20 Jahren konnten sie kaum neue Wohnungen bauen – und günstiger Wohnraum entstand auch sonst nicht. Zudem ist es unwahrscheinlich, dass Grundstücke von Genossenschaften aufgezont werden. Falls doch, könnten sie die Abgabe in Form von günstigem Wohnraum leisten.

Die Wohnbaugenossenschaft Baarburg unterstützt die Initiative. Wir wollen, dass Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt in Baar haben, sich das Wohnen hier weiterhin leisten können. Die Mehrwert-Initiative ist derzeit die einzige wirksame Massnahme für mehr bezahlbaren Wohnraum im Kanton Zug. Deshalb empfiehlt der Vorstand der Wohnbaugenossenschaft Baarburg ein Ja am 18. Mai 2025.

Gaby Billing, Präsidentin Wohnbaugenossenschaft Baarburg


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