Erfolgreiche EM für Kunstrad-Juniorinnen
18.06.2025 SportBaarer Sportlerinnen überzeugen an der Junioren-Europameisterschaft in Ungarn
Am Auffahrtswochenende vom 30. und 31. Mai fand im ungarischen Dád die Junioren-Europameisterschaft im Kunstradfahren statt. Für die qualifizierten Baarer Sportlerinnen war es ein Wettkampf voller Emotionen, Höhen und kleiner Rückschläge – mit einem starken zweiten Platz für den Vierer und einer persönlichen Bestleistung für Lara Odermatt.
Quartett am Start
Am Freitagabend gingen Svenja Stöckli, Gina Wagner, Leonie Schneider und Angela Bieri in der Kategorie «Vierer-Juniorinnen an den Start. Für das Quartett war es bereits die zweite EM-Teilnahme. Die Vorbereitung war alles andere als ideal: Kurz vor der EM verletzte sich eine der Sportlerinnen. Der Start stand lange auf der Kippe. Doch rechtzeitig zur Meisterschaft war das Team bereit für den Kampf um Gold. Mit einem Punkt mehr als die deutsche Konkurrenz in der eingereichten Schwierigkeit mussten die Vier als Letzte an den Start. Die deutschen Athletinnen zeigten eine souveräne Leistung und setzten die Messlatte hoch.
Grosse Konkurrenz
«Unsere grosse Konkurrenz waren eigentlich die Deutschen, und als wir ihre Punktzahl sahen, war uns bewusst, dass es schwer werden wird, dies zu knacken», berichtet das Team.
Direkt danach war das Baarer Quartett an der Reihe. Trotz Nervosität präsentierten sie eine elegante und ausdrucksstarke Kür. Leider schlich sich ein Doppelsturz ein, der wertvolle Punkte kostete.
«Mit einem kleinen Patzer gingen wir als Zweite von der Fläche. Dies war anfangs sehr enttäuschend für uns, da es unser grosses Ziel war, diese Europameisterschaft zu gewinnen», so die Vier weiter.
Am Ende fehlten knapp fünf Zähler zum Titel – die Schweizerinnen gewannen Silber. Bronze ging an Frankreich.
Trotz der Enttäuschung überwogen am Schluss Stolz und Dankbarkeit: «Rückblickend kann man aber sagen, dass wir sehr stolz auf uns sein können, da diese Saison nicht einfach für uns war. Wir hatten in den letzten Monaten mehrere Verletzungen, und es war trotz ungünstigen Vorbereitungsbedingungen unser zweitbestes Resultat. Wir sind sehr dankbar, dass wir die Schweiz jetzt schon ein zweites Mal vertreten durften, und hatten sehr viel Spass im Schweizer Team.»
Am Samstag war Lara Odermatt in der Kategorie «Einer-Juniorinnen an der Reihe. Die junge Baarer Athletin ging ohne grossen Druck an den Start – sie wollte in erster Linie Erfahrungen sammeln und sich der starken Konkurrenz selbstbewusst präsentieren. Lara blickt mit besonderen Emotionen auf ihre erste EM zurück: «Die erste EM-Teilnahme war ein ganz besonderes Erlebnis.
Am Morgen vor dem Start war ich überraschend relaxed. Erst vor dem Flächenrand kam das Kribbeln.»
Dies zahlte sich aus: Sie konnte an die Leistungen der bisherigen Saison anknüpfen und setzte sogar noch einen drauf. «Sobald ich mit dem ersten Bild meiner Kür gestartet hatte, war ich im Flow und hörte nur noch meine Kürmusik und die Zeitangaben meiner Trainerin», erzählt Lara. «Nach dem Fahren hörte ich ein lautes Klatschen und Jubeln der Fans – das war ein unbeschreibliches Gefühl. Dass ich meine persönliche Bestleistung zeigen konnte, macht mich unglaublich stolz.»
Mit ihrer neuen Bestmarke belegte sie in einem hochkarätig besetzten Feld den hervorragenden vierten Rang. In dieser Kategorie dominierten die deutschen Fahrerinnen, die Gold und Silber gewannen. Rang drei ging an Salome Schnetzer ebenfalls aus der Schweiz.
«Eine EM im ersten Juniorenjahr fahren zu dürfen, war eine Ehre. Jetzt weiss ich, wie es sich anfühlt, die eigene Nation an einer EM vertreten zu dürfen. Ich hoffe sehr, dass ich das noch ein paar Mal erleben darf.»
Die Stimmung in der Halle war lebhaft und voller Begeisterung für den Kunstradsport. Auch die mitgereisten Familien, Freunde und Trainerinnen der Baarer Athletinnen erlebten ein schönes und spannendes Wochenende. Gemeinsam freuten sie sich über die gezeigten Leistungen, hatten viel Spass und waren unglaublich stolz auf die fünf Sportlerinnen.
Nun richtet sich der Blick auf den Saisonabschluss: In einer Woche steht die Schweizer Meisterschaft an. Mit dem Rückenwind aus der EM wollen die fünf Sportlerinnen dort nochmals ihr Können unter Beweis stellen – und die erfolgreiche Saison gebührend abschliessen.
Für den Verein: Flavia Schürmann