Intensives Wasserball-Duell im Schwimmbad Lättich
18.06.2025 SportDas Damenteam des SC Zug/Aegeri zog als eines der vier besten Schweizer Teams in das Halbfinale des Wasserball-Cups 2025 ein. Die Finalspiele fanden am Sonntag im Schwimmbad Lättich in Baar statt.
ALINA HONKA
Der Finaltag startete pünktlich um 16.30 Uhr mit dem ersten Halbfinalspiel zwischen dem Heimteam, dem SC Zug/Aegeri, erkennbar an den weissen Kappen, und dem favorisierten Team des SC Basel mit der blauen Kopfbedeckung.
Tor um Tor
Nach Anpfiff schwammen die Spielerinnen beider Teams los nach dem Ball, und es gelang der Heimmannschaft, die erste Aktion zu beginnen. Angefeuert von den hitzigen Rufen der Trainer vom Beckenrand, nahm das Spiel Fahrt auf.
Zweieinhalb Minuten nach dem Start fiel bereits das erste Tor des gegnerischen Teams. Doch Zug liess sich nicht unterkriegen und antwortete kurz darauf mit einem Gegentreffer.
Pünktlich zum Start hatten starker Regen und Wind eingesetzt. Als die ersten Blitze den Himmel erhellten, wurde entschieden, das Spiel zur Sicherheit der Sportlerinnen zu pausieren. Nach einer zirka halbstündigen Unterbrechung war das Gewitter vorbeigezogen, und die Partie wurde fortgesetzt.
Basel übernahm die Führung mit vier aufeinanderfolgenden Toren. Deren starke Abwehr erschwerten den Zugerinnen das Durchkommen und zwang sie zu einem Timeout. Schon bald trug dieses Früchte in Form eines Tores der Baarer Spielerin Melanie Gut. Nur zwei Minuten später doppelte sie mit einem Penalty- Treffer nach.
Es gelang Basel schliesslich, wieder zu kontern, bis sie eine Führung von 9:3 erreichten. Bis zum Ende des dritten Viertels trafen beide Halbfinalisten abwechselnd, bis zu einem Stand von 6:12 aus Zuger Sicht.
Trotz vielen guten Aktionen konnte der SC Zug/Aegeri Basel nicht mehr stoppen. Das Spiel endete bei einem Stand von 6:19 und mit dem Einzug der Baslerinnen in das Cup-Finale.
Für das zweite Halbfinalspiel kam dann doch noch die Sonne heraus. Bei schönem Wetter schlug der SC Winterthur den CN Nyon, und im Finalspiel krönte sich schliesslich der SC Winterthur zum Cup-Sieger.
Baarer Beteiligung
Für die 14-jährige Melanie Gut war es der erste längere Einsatz in einem Wasserball-Cup-Spiel. Mit viel Ballbesitz und als Torschützin von vier der sechs erzielten Tore spielte sie eine zentrale Rolle in diesem Halbfinalspiel. Die ambitionierte Spielerin fand aber, es hätte besser laufen können. Das Spiel wäre bei stärkerer Verteidigung auf Zuger Seite erfolgreicher für sie ausgefallen. Dennoch ist sie stolz auf das Team und vor allem den starken Zusammenhalt, der sie auch im Spiel unterstützte.
Gut begann ihre Karriere im Alter von acht Jahren, spielt also schon bald sechs Jahre lang. Durch das Schwimmen beim SC Zug entdeckte sie Wasserball und verliebte sich in die Sportart. «Mein Herz sagte Ja zu Wasserball», schwärmte sie. Nun trainiert sie fünf bis sechs Mal pro Woche und ist auch Teil des U16-Nationalkaders. Für die Zukunft wünscht sie sich, ihre Leistung weiter steigern zu können und in die Start-Sieben der ersten Damenmannschaft aufgenommen zu werden.
Faszination Wasserball
Die ganze Partie war von vielen starken Emotionen aufseiten der Trainer und Spielerinnen begleitet. In seiner Analyse nach dem Spiel bemängelte Werner Stohler, Sportchef und Trainer des SC Zug, dass viele Chancen im 1:1 vergeben wurden und dass das Spiel durch Ungenauigkeiten und Fehler geprägt war. Man merkte, dass es ihm wirklich eine Herzensangelegenheit ist.
Stohler zeigte, wie viel Leidenschaft er für Wasserball empfindet: «Es ist ein Wett-KAMPF-sport, man kann austeilen, muss aber auch einstecken.» Die Vielseitigkeit und Kombination von Bein- und Schusstechnik, Kraft und die Intensität des Spieles gefielen ihm besonders.
Im Laufe der letzten Jahre gewann die Sportart an Popularität. Ausserdem schaffte die Frauen-Nationalmannschaft das erste Mal seit 30 Jahren den Einzug in die EM-Endrunde im Januar 2026. Trotzdem ist es noch eine Nischensportart und die grösste Schwierigkeit besteht darin, verfügbare grosse Schwimmbecken für das Training zu finden. Doch Stohler betonte, wie wichtig es sei, «das Beste zu machen aus dem, was man zur Verfügung hat, und sich nicht zu beklagen, was nicht vorhanden ist.»
Bedeutung für das Schwimmbad Lättich
Marco Weber, der bereits seit vier Jahren der Leiter des Lättich ist, gefiel es, die Cup-Finalspiele durchführen zu dürfen. «Es ist cool, mal etwas anderes zu haben», meint er. Jedoch dürften solche Events nicht übermässig stattfinden, da die Anlage hauptsächlich für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll. Die Spiele bedingten die Schliessung des grössten Schwimmbeckens an einem Sonntagnachmittag, worüber sich einzelne Besucher beschwerten. Bei schönem Wetter hätte Weber gehofft, durch die Veranstaltung den Badegästen Wasserball als neue Sportart näherzubringen. Dies wurde aber leider vom Regen verhindert.