Jedes Jahr ein sehenswerter Märcht
03.12.2025 Musik/KulturWenn am Samstag vor dem ersten Advent auf dem Platz zwischen Rathaus und Gemeindesaal die Marktstände in einer langen Reihe aufgestellt sind und zu einem Rundgang einladen, dann ist wieder Zeit für den äusserst beliebten Christchindlimärcht.
ERNST BÜRGE
Dazu lockte bei schönstem Sonnenschein schon um die Mittagszeit der Duft von Glühwein, Bratwürsten, Gulaschsuppe und weiteren Köstlichkeiten. Doch nicht nur die Nase konnte Feines aufnehmen, auch Augen und Ohren kamen voll auf ihre Kosten.
Reichhaltiges Angebot
Viele schöne Handarbeiten aus Wolle, Stoff, Holz, Glas und allen möglichen Materialien lockten zum Kauf. Allgemeine Handelsartikel fehlten gänzlich, diese hatten ihren Platz ja an der Baarer Chilbi. Manche schlüpften in die farbenfrohen Filzschuhe und fühlten sich gerade ins Mittelalter zurückversetzt. Hier gab es schön verzierte Kerzen, da einen wärmenden Schal, und dort fand man neuen Christbaumschmuck, fein säuberlich ausgesägt.
Seit etwas über 25 Jahren bietet Claudia Oeschger an ihrem Stand Adventskränze und Gestecke an. Zudem lud sie zu Kursen für Krippenfiguren ein. Beim Restaurant Elefant lagen Strohringe und Tannzweige bereit, damit man selbst einen Adventskranz winden konnte. Da sass Hannah Schielke zusammen mit ihrer Mutter am Tisch und stellte erstmals ihren Kranz selbst her. «Der Adventskranz zeigt mir die Vorfreude auf Weihnachten, denn es ist schön, abends beisammen zu sitzen und die Kerzen anzuzünden» meinte sie dazu.
Seit vier Jahren kommt auch Seppi Schüpfer aus Allenwinden nach Baar, um hier seine Holzspielsachen und Holzschmuckstücke anzubieten. Diese stelle er seit seiner Pensionierung her: «Ich säge im Keller, und meine Frau bemalt alles oben im Zimmer, so haben wir beide etwas zu tun».
In der Chlausbeiz rührte Nadine Arnold die Suppe. Die gebürtige Deutsche hat sich gut in Baar integriert, und sie begleitet jeweils den Samichlaus als Dienerin. Märchtbesucher freuten sich, da zu sein, man sähe viele schöne Sachen, und begegne auch vielen Leuten. Franz Rüedi fand den Märcht gross und vielseitig, es habe stets schöne Sachen und den Adventskranz kaufe er hier jedes Jahr.
An manchen Ständen bot sich Gelegenheit, Institutionen und Baarer Vereine zu unterstützen. Hier lud Kiwanis zum Verweilen ein. Da bot die Pfadi Baar selbstgebackene Süssigkeiten an. Auch Turnverein und FC Baar hatten Köstliches für den kleinen Hunger oder für das Sonntagsdessert. Ein Becher Glühwein bei Terre des hommes wärmte Vorbeikommende etwas auf.
Festliche Auftritte
Auf der Terrasse beim Schwesternhaus wurde ein abwechslungsreiches Programm angeboten. Da gab es Auftritte der Steelband PanPhonics aus Zug, Bläser- und Akkordeongruppen der Musikschule Baar, Friday Baar mit weihnachtlichen Klängen sowie auch Chollerbläch aus Zug. Sie alle erfreuten die vielen Besucherinnen und Besucher auf dem Platz.
Nicht fehlen durfte natürlich auch der Baarer Samichlaus. Begleitet von den Jungtambouren zog die Gruppe von der Kirche St. Martin her auf den Platz. Er begrüsste die vielen Anwesenden und besonders die Kinder. Einige kamen zu ihm hinauf und brachten ihm ihre Lieder und Verse dar. Klar gab es vom Schmutzli eine Belohnung. Auch die Samichlausbegleiter mit ihren Dienerinnen und Schmutzlis liessen Klein und Gross unterwegs zu sich kommen und trugen zur guten Stimmung bei.
Nach abends acht Uhr leerte sich der Platz, alles zog in die warmen Stuben zurück oder räumten das restliche Angebot ab. Schon freute man sich auf den Christchindlimärcht 2026.




