Kultur Im Gebiet Wishalde gibt es seit dem vergangenen Freitag einen Lichterweg als Advents attraktion. Von dort kann jedermann die Skyline von Baar bewundern.

MARCO MOROSOLI

Die Gemeinde hat zwar keinen Zugersee-Anstoss, aber wer im Gebiet Wishalde am Fusse der Baarburg etwas Höhe erklimmt, der kann Einblicke geniessen, die leider nur die wenigsten Zeitgenossen auf dem Radar haben.

Dieses Dorf wirkt aus erhöhter Lage wie eine wuchernde und hell erleuchtete Stadt, die aber für immer nur ein Dorf bleiben will. Tradition hat vor Ort auch die Ausrichtung eines Apéros. Da wollten die Lichterwegmacher natürlich nicht hintenanstehen.

Silvan Meier, der Nachbar des Lichterwegs ist, freute sich über den zahlreichen Besuch bei der Heiligkreuz-Kapelle. Das Gotteshaus steht seit dem Jahre 1778 an diesem Ort und gehört der Korporation Baar Dorf. Die Menschen, welche am Freitag zur Kapelle wanderten, um bei der diesjährigen Eröffnung des Baarer Lichterwegs dabei zu sein, genossen einen Glühwein oder ein anderes wärmendes Getränk.

Meier, der zum Verein Lichterweg Baar gehört, erinnerte sich an den Eröffnungsapéro vor einem Jahr: «Es hatte geregnet und kaum einer schaute vorbei.» Bei der diesjährigen Eröffnung des Lichterwegs ging schnell einmal der Glühwein aus. Und der Genuss von Weisswein bei tiefen Temperaturen ist kaum ein Genuss.

Für den offiziellen Startschuss zur elften Lichterwegsaison war Andreas Hostettler verantwortlich. Der Zuger Regierungsrat ist seit fünf Jahren Präsident des Vereins Lichterweg Baar. Er dürfte froh gewesen sein, nach zwei Tagen Kantonsratssitzung an die frische Luft zu kommen. Im Gespräch schwärmte der Regierungsrat – wie viele vor ihm – vom Blick aufs Baarer Lichtermeer.

Dass er in diesem Verein gelandet ist, hat wahrscheinlich mit einem Elektro-Unternehmen zu tun, welches für das Einrichten des Lichterwegs zuständig ist. Wie lang genau der diesjährige Baarer Lichterweg ist, vermag keiner der Verantwortlichen zu sagen. Es dürften rund 1,5 Kilometer sein.

Was den besinnlichen Ort wirklich besinnlich macht: Es gibt Parkplätze, aber auch von dort aus muss ein jeder zu Fuss zur Heiligkreuz-Kapelle laufen. Dabei zeigt sich, dass Licht dem Zeitgenossen auf eine bestimmte Weise in dieser schwarzen Zeit einerseits das Herz wärmt, aber auch Sicherheit vermittelt.

Bei der Premiere spielte das Akkordeon-Duo Ruth Aeberli und Lydia Stettler auf. Sie waren in warme Kleider eingepackt, aber mit Handschuhen Akkordeon zu spielen, das geht nicht.

Der Baarer Lichterweg ist aber nicht nur einfach eine bestimmte Strecke, welche bis am 5. Januar den Weg weist. Wie einem Flyer der Organisation zu entnehmen ist, finden zahlreiche Veranstaltungen statt.

Unter anderem kommt am 8. Dezember der Samichlaus auf die Wishalde. Er ist auf dem Waldsofa anzutreffen, ab 17 Uhr. Am 11. Dezember, ab 18 Uhr gibt es Singen am Feuer für Gross und Klein. Zudem gibt es am 15. Dezember um 17 Uhr einen Sagenspaziergang mit der Baarer Künstlerin Maria Greco. Diese Veranstaltung ist die Einzige, welche kostenpflichtig ist. Weitere Details finden sich auf der Homepage der Organisatoren.

Der Lichterweg kann ab sofort jeden Tag erleuchtet begangen werden. Das Lichterlöschen ist in den meisten Fällen für 22 Uhr geplant. Am Samstag und Sonntag ist um 23 Uhr Schluss. Und am Heiligabend wie auch an Silvester gehen die Lichter nach Mitternacht aus. Ratsam ist es, mit gutem Schuhwerk den Lichterweg zu begehen.

Zur Dernière am 5. Januar ist wieder ein Apéro bei der Heiligkreuz-Kapelle angekündigt.

In der Agenda auf Seite 22/23 finden Sie eine detailierte Liste aller Lichterwegveranstaltungen.