Mit pentaTönen ins Jahr 2025

  15.01.2025 Musik/Kultur, Gesellschaft

Am diesjährigen Baarer Neujahrskonzert musizierte das Bläserquintett pentaTon mit bekannten und weniger bekannten Konzertstücken für das Publikum im vollbesetzten Gemeindesaal. Die fünf Musikerinnen und Musiker wussten zu begeistern.

ERNST BÜRGE

Seit nahezu fünfzig Jahren ist das Baarer Neujahrskonzert eine nicht mehr wegzudenkende Institution. Anfänglich unter Leitung der Violinistin Sulamith Häcki zusammen mit begeisterten Amateurmusikern, erfreuten sie in der Rathusschüür ein noch kleines Publikum. Da dieses Lokal bald zu klein wurde, zog dieser Anlass um in den Gemeindesaal. Bald wurde es Tradition, dass der amtierende Gemeindepräsident einen Neujahrsgruss entbot und nach dem Konzert zum Apéro einlud.

Dieser Brauch hatte auch am 1. Januar 2025 Bestand. Mit launigen Worten begrüsste Gemeindepräsident Walter Lipp die Gäste mit Landammann Andreas Hostettler und Regierungsrat Martin Pfister sowie manchen Aktiven und Ehemaligen aus der Baarer Politik an der Spitze, mit den besten Wünschen fürs neue Jahr. Er fügte an: «Wir sind auf der Sonnenseite des Lebens und wollen gemeinsam, statt einsam vorwärtsgehen!»

Ein abwechslungsreiches Musikprogramm
Das pentaTon-Quintett mit Aniela Stoffels, Flöte, Dominique Steiner, Oboe, Nicola Katz, Klarinette, Roman Imlig, Horn und Philipp Hösli am Fagott eröffnete das Konzert mit Sätzen aus der Oper «Tancredi» von Gioachino Rossini. Dieser komponierte am liebsten im Bett und war als Geniesser bekannt. Seine Frau schrieb einmal in einem Brief: «Wir leben, um zu essen, und das gewissenhaft!» Dies erzählte Nicola Katz einleitend. Zum Geniessen waren jedenfalls die vorgetragenen Partien des Komponisten.

Dass die bekannte Pizzicato-Polka von Johann Strauss nicht nur auf Streichinstrumenten gezupft werden kann, sondern auch mit Blasinstrumenten bestens zu spielen ist, zeigten die fünf Bläser gekonnt.

Sir Malcolm Arnold hatte «Three Shanties for Wind» extra für ein Quintett geschrieben. Schräg, virtuos und genussvoll kam dies von der Bühne. Und ein weiteres «Wind-Quintet» des gleichen Tonkünstlers beschloss den offiziellen Programmteil. Doch dazwischen erklangen zwei Sätze aus den Slawischen Tänzen von Antonín Dvořák und weitere Strauss-Melodien, die «Hectograph-Polka schnell» von Eduard und «Leichtes Blut» von Johann Strauss. Von ihm stammte auch der beschwingt klingende Walzer «Wiener Blut» als vielbeklatschte Zugabe. Mit langanhaltendem Applaus dankte das Publikum für das grossartige Konzert.

Gerne verweilte man noch etwas länger im Haus
Der anschliessende Apéro gab beste Gelegenheit, sich gegenseitig gute Wünsche auszusprechen und sich nochmals über das eben Gehörte auszutauschen. Renate Condrau war erstmals am Neujahrskonzert. Sie kannte das pentaTon-Quintett und kam deshalb sehr gerne. Für sie waren es tolle Bläser an einem schönen Anlass. Ihr Wunsch für das neue Jahr war ganz profan: «Allen viel Gesundheit!»

Ramon Imlig, der Hornist des Ensembles, erzählte, dass sie seit 2011 in gleicher Besetzung auftreten. Doch vor so grossem Publikum wie hier spielten sie noch nie. Das Projekt «pentaTon» ist für sie alle eine Herzensangelegenheit. Sie sind schon mehrere Male in der reformierten Kirche Baar aufgetreten und werden im kommenden Oktober dort ein weiteres Konzert aufführen.

Ein prächtiger Abend führte so hinein in ein hoffentlich erfreuliches Jahr 2025. Schade, dass die bestens aufeinander abgestimmten Klänge auf Papier nicht hörbar sind.


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