Regierungsratswahl: Drei Fragen an die sechs Kandidaten
21.05.2025 PolitikCarina Brüngger
Wieso wollen Sie in den Regierungsrat?
Ich möchte die Entwicklung des Kantons aktiv mitgestalten. Zug steht für eine hohe Lebensqualität, wirtschaftliche Stärke und Innovationskraft – das ist das Ergebnis guter Politik. Als liberale Politikerin will ich dazu beitragen, dass wir diese Qualitäten erhalten und weiterentwickeln.
Was bedeutet Ihnen der Kanton Zug?
Hier bin ich aufgewachsen. In Steinhausen habe ich die Pfadi besucht, auf dem Raten habe ich Skifahren gelernt. Schwimmen habe ich in der Badi in Rotkreuz gelernt usw. Mein Mann stammt von hier und auch unsere Kinder sind hier aufgewachsen. Deshalb bedeutet mir der Kanton sehr viel. Zug ist meine Heimat, die ich sehr liebe.
Welche Kenntnisse bringen Sie für das Amt der Gesundheitsdirektorin mit?
Ich kandidiere für ein Regierungsamt – nicht für eine bestimmte Direktion. Es ist kein Geheimnis, dass ich mich in der Gesundheitsdirektion besonders gut einbringen könnte – weil ich dort sehr viel Erfahrung aufgrund meines Berufs habe. Als Geschäftsführerin der Spitex Kanton Zug verfüge ich über Führungserfahrung und habe bewährtes Krisenmanagement umgesetzt, zum Beispiel während der Corona-Pandemie. Zudem bin ich auch sonst im Gesundheitswesen engagiert – als Präsidentin des Stiftungsrates Weiherpark Steinhausen, als Stiftungsrätin XUND und als Präsidentin Verein Palliativ. Die grossen Herausforderungen in diesem Bereich – etwa der demografische Wandel, EFAS oder die Palliativstrategie – kenne ich nicht nur aus der Theorie, sondern aus der Praxis. Politisch bringe ich zwölf Jahre Exekutiverfahrung als Finanzvorsteherin in der Gemeinde Steinhausen mit, ergänzt durch meine aktuelle Tätigkeit im Kantonsrat und in verschiedenen Kommissionen. Ich kenne die politischen Prozesse auf allen Ebenen sehr gut – auch, was es heisst, Verantwortung zu übernehmen.
Tabea Estermann
Wieso wollen Sie in den Regierungsrat?
Die Regierung sollte die Vielfalt der Lebensrealitäten der Bevölkerung widerspiegeln. Eine hochwertige Boden-, Luft- und Wasserqualität ist die Grundlage für unsere Gesundheit und Lebensqualität. Darum braucht es eine Stimme für beides: Ökologische Nachhaltigkeit und eine starke Wirtschaft.
Was bedeutet Ihnen der Kanton Zug?
Der Kanton Zug ist mein Zuhause. Er verkörpert die gewinnbringende perfekte Verbindung von Moderne und Tradition, Stadt und Land, Weltoffenheit und Heimatliebe. Die ganze Schweiz schaut auf uns – darauf, wie wir mit erfolgreichen Rahmenbedingungen eine starke und innovative Wirtschaft fördern, Wohlstand schaffen und gleichzeitig Lösungen für grosse Herausforderungen wie die hohen Wohnkosten finden. Mit Freude setze ich mich für den langfristigen Erfolg unseres Kantons ein.
Welche Kenntnisse bringen Sie für das Amt der Gesundheitsdirektorin mit?
Als Mitglied der Staatswirtschaftskommission habe ich mich intensiv mit der Gesundheitsdirektion befasst, insbesondere bei Budget- und Rechnungsberatungen. Ich kenne daher die komplexen Mechanismen der Finanzierung der Spitalleistungen, Prämienverbilligung, Zulassungssteuerung und Spitallisten bestens. Es wäre mir eine grosse Ehre, die sehr gut aufgestellte Gesundheitsdirektion zu übernehmen und in die grossen Fussstapfen von Martin Pfister zu treten.
Andreas Hausheer
Wieso wollen Sie in den Regierungsrat?
Ich stehe für eine Politik, die wirtschaftliche Stärke und gesellschaftliche Verantwortung vereint. Denn nur ein starker und erfolgreicher Kanton kann auch ein sozialer und solidarischer Kanton sein. Verantwortung übernehmen, den Dialog pflegen und tragfähige Lösungen finden – das gehört zu meinem politischen Selbstverständnis. Ich bin bereit, meinen Beitrag im Regierungsrat zu leisten, damit wir uns hier auch in Zukunft daheim fühlen.
Was bedeutet Ihnen der Kanton Zug?
Der Kanton Zug ist für mich mehr als nur ein Wohnort. Er ist meine Heimat. Hier bin ich aufgewachsen, habe Freundschaften fürs Leben geschlossen und meine Familie gegründet. Gerade als Vater wünsche ich mir, dass Zug auch für unsere Kinder Heimat bleiben kann.
Welche Kenntnisse bringen Sie für das Amt des Gesundheitsdirektors mit?
Ich kandidiere für den Regierungsrat und übernehme jene Direktion, welche mir zugeteilt wird. Aber ich kenne aus meiner siebzehnjährigen Tätigkeit als Mitglied und Präsident der Staatswirtschaftskommission die Strukturen und Abläufe aller Direktionen bestens– insbesondere auch die der Gesundheitsdirektion, zu der übrigens auch der Sport, die Ausgleichskasse, die Statistik oder der Verbraucherschutz zählen. Als Gemeindepräsident und Stellvertreter der Vorsteherin der Abteilung «Soziales und Gesundheit» bin ich direkt in gesundheitspolitische Entscheide eingebunden. Ergänzend bringt mein Hintergrund aus der Privatwirtschaft eine wertvolle Aussensicht ein.
Andreas Lustenberger
Wieso wollen Sie in den Regierungsrat?
Ich bin bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen. Ich stehe für eine verantwortungsvolle Politik, welche die Stärken unseres Kantons fördert und die Herausforderungen mit innovativen Lösungen anpackt. Immer mehr Menschen können sich das Leben in unserem Kanton nicht mehr leisten. Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum. Ich kenne die Sorgen der breiten Bevölkerung, der älteren Generation, Familien, Alleinerziehenden sowie Menschen mit einem kleinen und mittleren Haushaltsbudget. Als Regierungsrat setze ich mich für einen lebenswerten Kanton für alle Zugerinnen und Zuger ein.
Was bedeutet Ihnen der Kanton Zug?
Der Kanton Zug ist meine Heimat, und er liegt mir am Herzen. Ich bin in Baar aufgewachsen, hier zur Schule gegangen und habe auf der Gemeinde meine KV-Lehre gemacht. Mit meiner Partnerin wohne ich im Dorfzentrum. Unsere Gesellschaft funktioniert am besten, wenn wir die Gemeinschaft stärken. Deshalb engagiere ich mich seit Jahren für unterschiedliche Anliegen: beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2019, beim Eidgenössischen Jodlerfest 2023, im Vorstand des Pfadi Kantonslagers 2028 sowie im Verein Anker – für suchterkrankte Menschen.
Welche Kenntnisse bringen Sie für das Amt des Gesundheitsdirektors mit?
Ich bin seit zwölf Jahren Kantonsrat und präsidiere die kantonale Kommission für Gesundheit und Soziales. Die verschiedenen Organisationen im Zuger Gesundheitswesen sind mir bestens bekannt, und ich stehe seit Jahren in einem direkten Austausch mit ihnen. Aufgrund meiner Tätigkeit bei Caritas weiss ich, wie belastend die steigenden Prämien für viele Menschen in unserem Kanton sind. Wir müssen die Gesundheitskosten senken, indem wir stärker in die Prävention investieren. Bei jenen Menschen, bei denen es am Ende des Monats -finanziell-nicht-ausreicht,-braucht-esdie Unterstützung durch gut ausgebaute Prämienverbilligungen.
Stefan Thöni
Wieso wollen Sie in den Regierungsrat?
Ich will eine dezidiert andere Sichtweise von ausserhalb des bürgerlichen- Lobbygeflechts- in- den- Regierungsrat bringen. Ich möchte die Zivilgesellschaft stärker am politischen Prozess beteiligen und diesen fairer ausgestalten. Dazu möchte ich mehr Transparenz schaffen und direktdemokratische Mittel stärken.
Was bedeutet Ihnen der Kanton Zug?
Der Kanton Zug ist ein sehr schöner Ort mit guter Lebensqualität, der leider aber immer exklusiver für Reiche wird. Ausserdem herrscht politisch weitestgehend Stagnation. Probleme werden aufgeschoben, neue Ideen haben es schwer. Weil mir der schöne Kanton Zug wichtig ist, möchte ich dies ändern, mehr gesellschaftlichen Fortschritt erreichen, um die Lebensqualität für alle Menschen, insbesondere aber die Benachteiligten, zu stärken.
Welche Kenntnisse bringen Sie für das Amt des Gesundheitsdirektors mit?
Der Kanton Zug wählt eine Regierungsrätin oder einen Regierungsrat, keinen Gesundheitsdirektor. Die wichtigsten Aufgaben, die wichtigsten Entscheidungen von Steuern über Verkehr bis Wohnraum, liegen beim gesamten Regierungsrat, und nicht in den Direktionen. Dort will ich meinen Fokus setzen. Falls ich die Gesundheitsdirektion übernehmen sollte, was nach einer Wahl keineswegs sicher wäre, bringe ich als Ingenieur die analytischen Fähigkeiten mit, die Probleme mit den Kosten und der hausärztlichen Versorgung genau zu betrachten, und den Ideenreichtum,-um-gute-Lösungen-zu-finden. Zudem kenne ich die technische Seite der für die Gesundheit wichtigen Digitalisierung besonders gut.
Andy Villiger
Wieso wollen Sie in den Regierungsrat?
Mit-dem-Ziel,-die-Gesundheit-signifikant zu verbessern und gleichzeitig die Kosten im Gesundheitswesen um 20 Prozent zu senken, möchte ich klare Akzente für eine nachhaltige Gesundheitsstrategie setzen.
1. Der Schlüssel zu einer gesunden Zukunft liegt in der Prävention. Wir müssen Aufklärung und Massnahmen zu Bewegung und Ernährung in allen Altersstufen umsetzen.
2. Insulinresistenz ist eine der Hauptursachen für Diabetes Typ 2, Alzheimer, Krebs und andere chronische Krankheiten. Wir können sie verhindern oder heilen, weil wir deren Auslöser kennen.
3. Wir können die Kosten um 20 % senken. Mit der Erkenntnis, dass 60 % der Gesundheitskosten durch chronische Krankheiten verursacht werden, haben wir ein riesiges Potenzial zur Kostensenkung.
4. Als mutiger Stratege im Zuger Regierungsrat will ich aktiv eine lebenswerte, sichere Zukunft für unsere Kinder und Enkel mitgestalten.
Was bedeutet Ihnen der Kanton Zug?
Ich habe bisher 15 Jahre im Kanton Zug gelebt. In Sins aufgewachsen, war ich immer eng mit Zug verbunden. Seit vier Jahren hat der Zugersee für mich eine ganz spezielle Bedeutung. Meine Frau und ich gehen das ganze Jahr früh am Morgen zum See und holen uns einen gesunden Kältereiz im Wasser.
Welche Kenntnisse bringen Sie für das Amt des Gesundheitsdirektors mit?
Seit einem Jahrzehnt bin ich aus einer Krise heraus zum Präventionsexperten mutiert. Weil ich erstens viele Fachbücher und Studien darüber gelesen habe. Zum anderen bin ich international vernetzt mit führenden Forschern, die sich mit den Ursachen und der Heilung chronischer Krankheiten beschäftigen.
Meine Kenntnisse punkto Prävention zeige ich bis zum Wahltermin in 99 Kurzvideos. Sie sind über meine Website andyvilliger.ch verlinkt. Machen Sie mit – auch wenn Sie über den Parteischatten springen werden.