Replik «Bitte nicht um der Frauenquote willen»
20.11.2024 LeserbriefeAuf diesen Moment habe ich gewartet… Die SVP Baar kandidiert erstmalig bei einer Majorzwahl mit einer Frau für die RGPK und ausgerechnet von der Mitte kommt «Bitte nicht um der Frauenquote willen». Blickt man zurück auf vergangene Leserbriefe und Werbungen zuhanden von Wahlen, wurden nicht selten Mitte-Kandidatinnen mit dem Frauen-Argument beworben. Mehr Frauen in der Politik, hiess es zum Beispiel. So auch vor den Wahlen im Jahre 2018. Mitte Alt-Gemeinderätin und ehemalige Schulpräsidentin Sylvia Binzegger weibelte für die ALG-Kandidatin Berty Zeiter als Gemeinderätin und Gemeindepräsidentin. Es gehe ihr darum, Frauen, die sich der Wahl stellen, zu wählen: «Ganz im Sinne der Kampagne ‹Es braucht beide!›» Sie unterstütze aber auch andere Frauen. So empfehle sie beispielsweise Denise Pernollet von der CVP zur Wiederwahl in die RGPK. Aber auch die Baarer Mitte-Präsidentin Mirjam Arnold setzt sich als Vorstandsmitglied der Frauenzentrale Zug für Frauen in der Politik ein. Auf deren Homepage wird aufgezeigt, dass die SVP im Nationalrat mit nur 19 Prozent den kleinsten Frauenanteil aller Parteien aufweist. Warum ist das so? Weil die Zuger Frauenzentrale und Frauen, welche sich für Frauen in öffentlichen Ämtern einsetzen, wohl kaum SVP Frauen wählen und unterstützen. Frauen unterstützen Ja – Aber nur, wenn die Frau aus der eigenen oder einer nahestehenden Partei kommt oder man selbst als Partei keinen Kandidaten hat? Ich selbst bin nicht Fan von Quoten in Gremien und bin auch nicht Mitglied bei der Frauenzentrale Zug. Mir geht aber eine gewisse Scheinheiligkeit auf die Nerven. Ich wähle Malaika Hug, nicht weil sie eine Frau ist, sondern weil sie eine sehr qualifizierte, kompetente und in Baar stark verwurzelte Person ist. Als Leiterin Rechnungswesen, Mitglied der Finanzkommission und als ausgebildete Fachfrau Finanz- und Rechnungswesen, passt sie perfekt ins Profil der RGPK.
Adrian Rogger, Präsident SVP Baar
Kantonsrat des Kantons Zug