Sorgen in Allenwinden: Vorfälle mit jungen Asylsuchenden

  13.08.2025 Politik

Die Asylsituation gibt auch in Allenwinden zu reden. Laut SVP Baar häufen sich Vorkommnisse, bei denen sich Asylsuchende unangemessen verhalten. Der Regierungsrat hat Stellung zu einem Vorstoss genommen.

RAHEL HEGGLIN

Die kleine Anfrage wurde von den Kantonsräten Adrian Rogger, Michael Riboni und Oliver Wandfluh am 24. Juni eingereicht. Anlass dafür haben die unbegleiteten, minderjährigen Asylsuchenden gegeben, die in der «Sennhütte» auf dem Zugerberg untergebracht sind.

Stabiles Sicherheitsgefühl
Wie der Präsident der Baarer SVP, Adrian Rogger, sagt, habe deren Verhalten auf dem Schulgelände in Allenwinden und im öffentlichen Raum für Sorgen und Unmut in der Bevölkerung gesorgt. «Berichte über anzügliche und respektlose Bemerkungen gegenüber jungen Frauen sowie über aufdringliches Verhalten gegenüber Erwachsenen häufen sich.» Der Regierungsrat schreibt in seiner Antwort, dass Andreas Hostettler als Vorsteher der Direktion des Innern das Kantonale Sozialamt beauftragt habe, allen Hinweisen konsequent nachzugehen. Zudem habe der Kanton Zug bereits eine Vielzahl wirksamer Massnahmen zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit im Asyl- und Flüchtlingsbereich getroffen. Unter anderem bestehe eine enge Zusammenarbeit zwischen der Zuger Polizei und den Sozialen Diensten Asyl, wodurch potenzielle Problemstellungen frühzeitig erkannt werden können. Auch den Gemeindeverantwortlichen sind die Vorfälle bekannt. Gemeindepräsident Walter Lipp sagt dazu: «Die Gemeinde ist bezüglich der Vorfälle in Allenwinden mit dem Kanton im Austausch und hat die zuständigen Stellen gebeten, die Vorfälle zu prüfen und Verbesserungen anzustreben. Der Kanton hat bestätigt, dass allen Hinweisen nachgegangen wird und dass ein stabiles Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung ein zentrales Anliegen ist.»

Umsteigeort ausser Frage
Da die «Sennhütte» auf dem Zugerberg nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen ist, brauchen die Jugendlichen einen Shuttle-Bus, welcher sie täglich von der Unterkunft zur Schule nach Menzingen und wieder zurück bringt. Der Umsteigeort an der Bushaltestelle Allenwinden Dorf wurde laut Antwort des Regierungsrats als zweckmässig und umsetzbar beurteilt. Eine Prüfung alternativer Umsteigeorte sei nicht erfolgt.

Weiter heisst es, dass die Jugendlichen einen strukturierten Tagesablauf hätten und durch Betreuungspersonal sowie sozialpädagogische Fachpersonen begleitet werden. Vormittags werden Schul- und Sprachangebote besucht, am Nachmittag gäbe es betreute Lernzeiten, Aufgaben im Zentrum sowie weitere Aktivierungsangebote. «In der Freizeit nehmen sie an begleiteten Aktivitäten wie Sport, Workshops oder Ausflügen teil, die der Integration und Stabilisierung dienen», heisst es in der Antwort. Eine Anwesenheitspflicht in der «Sennhütte» gilt unter der Woche ab 22.30 Uhr und am Wochenende ab 0.30 Uhr.

Anspruchsvolle Situation
Der Regierungsrat weist in seiner Antwort zudem darauf hin, dass die Behörden vor grossen Herausforderungen stehen: «Es braucht altersgerechte Betreuung, Zugang zu Bildung und psychologische Unterstützung – unter oft schwierigsten Rahmenbedingungen. Die Begleitung und Integration dieser Jugendlichen ist sehr anspruchsvoll und erfordert ein hohes Mass an fachlicher und institutioneller Aufmerksamkeit. In der ‹Sennhütte› sind aktuell 23 unbegleitete, minderjährige Asylsuchende untergebracht. Sie stammen aus Afghanistan, Guinea, Marokko, Eritrea, Somalia, Äthiopien, der Elfenbeinküste und der Ukraine. Bis wann die Unterkunft auf dem Zugerberg betrieben wird, kann der Regierungsrat nicht beantworten. Dies weil nicht abzuschätzen ist, wie sich die Zuweisungszahlen entwickeln, und weil auch die vorgesehene Umnutzung der Liegenschaft in ein Lagerhaus nicht abschliessend projektiert ist. Insgesamt hätte die «Sennhütte» Platz für 31 Personen.


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